Freitag, 12. April 2019

Buchrezension: Susanne Kliem - Lügenmeer

Inhalt: 

Früher waren sie das Traumpaar der Jugend-Clique: der beliebte Magnus und die schillernd-faszinierende Milla. Und Svenja, die beste Freundin von beiden, als dritte im Bunde. Bis Milla bei einer nächtlichen Party im Freizeitbad auf mysteriöse Weise ums Leben kommt. Magnus gilt schnell als der Schuldige, wird ohne handfeste Beweise aus seiner norddeutschen Heimatstadt vertrieben. Neunzehn Jahre später kehrt er als erfolgreicher Anwalt zurück, um endlich die Wahrheit herauszufinden. Svenja fiebert dem Wiedersehen entgegen und hat gleichzeitig Angst: Was hat Magnus vor? Wird er die alten, kaum verheilten Wunden wieder aufreißen? Und wie soll sie ihm erklären, dass sein schlimmster Kontrahent von damals ihr Ehemann geworden ist? Schritt für Schritt entlarvt Magnus das Gespinst von Lügen, das über der Todesnacht liegt. Und löst damit, ohne es zu ahnen, eine neue Katastrophe aus. 

Rezension: 

Magnus kehrt, nachdem seine Ehe gescheitert ist, in seine Heimatstadt Schwanbek an der Ostsee zurück. Er wird dort allerdings nicht von allen Bewohnern willkommen geheißen. Vor 19 Jahren wurde dort gegen ihn wegen Totschlags ermittelt. Seine Exfreundin Milla war vom Sprungturm einer Schwimmhalle gefallen, während Magnus und Millas beste Freundin Svenja zusammen mit ihr oben standen und einen Streit austrugen. Milla stand gerne im Mittelpunkt und provozierte die Menschen wie es ihr gefiel. Svenja war weitaus weniger temperamentvoll und war stets besorgt, dass es den anderen gut ging. 
Auch gegenwärtig kümmert sich Svenja aufopferungsvoll um ihren pflegebedürftigen Vater und versucht Magnus, der damals freigesprochen wurde, in der Stadt wieder zu integrieren. Dieser ist zunächst dankbar, möchte aber endlich herausfinden, wie Milla zu Tode gekommen ist und warum Svenjas jetziger Ehemann damals gegen ihn ausgesagt hatte. Doch Svenja beteuert weiterhin, sich nicht an die Einzelheiten der Todesnacht zu erinnern, in der die Clique vom ausgetretenen Chlorgas benebelt war. 

Der Roman wird aus Sicht von drei Protagonisten erzählt, die heute noch oder wieder in Schwanbek leben und vor 19 Jahren im Schwimmbad waren und das Unglück miterlebten. Durch Rückblenden, die zehn Tage davor beginnen, erfährt man mehr über die Clique von damals, wie die Freunde zueinander standen und letztlich auch, was sich bei der heimlichen Geburtstagsparty im Schwimmbad ereignete. 
Spannung wird dabei schnell aufgebaut, da alle Protagonisten ihre Ecken und Kanten haben und undurchschaubar sind. Trotz des Freispruchs von Magnus schlägt ihm Feindseligkeit in der Stadt entgegen, so dass selbst beim Leser Zweifel an seiner Unschuld aufkommen. Svenja freute sich auf das Wiedersehen und hilft ihm trotz der Einwände ihres Ehemanns. 
Als die Fassaden nach und nach zu bröckeln beginnen, ahnt der Leser bald, wie es zu dem tragischen Todesfall im Oktober 1998 kommen konnte. Auch wenn weitere überraschende Details während des Handlungsverlaufs enthüllt werden, konnte der psychologische Spannungsroman mich nicht bis zum Schluss fesseln und letztlich war auch die Enthüllung der Wahrheit wenig spektakulär. 



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