Mittwoch, 31. Dezember 2014

Buchrezension: Robert North Patterson - Tage der Unschuld

Inhalt:

Staranwalt Tom Lord hat alles, was sich ein Mann von Mitte Vierzig wünschen kann: beruflichen Erfolg und eine liebevolle Familie. Doch dann konfrontiert ihn ein Telefonanruf mit seiner Vergangenheit, die er für längst abgeschlossen hielt. Einst war er, gerade siebzehn Jahre alt, in Lake City am Eriesee neben seiner toten Freundin aufgefunden worden. Die Beweise reichten nicht für eine Anklage aus, aber die Stadt hielt ihn für den Mörder. Nur Sam, sein Freund und ewiger Konkurrent, und dessen Freundin Sue glaubten an seine Unschuld. Und jetzt, 27 Jahre später, ist erneut die Leiche eines jungen Mädchens gefunden worden. Diesmal fällt der Verdacht auf Sam...

Rezension:

Der Krimi lässt sich in drei Teile gliedern. Zu Beginn erfolgt der Rückblick auf die Jugend des Protagonisten Tony und seine Beziehung zu Alison und seinem besten Freund Sam sowie zu dessen Freundin Sue in den 60er Jahren. Alle vier besuchen dieselbe Schule, Tony und Sam sind erfolgreiche Sportler.
Nachdem Tony und Alisonzum ersten Mal intim geworden sind, wird Alison tot aufgefunden. Tony wird des Mordes an seiner Freundin beschuldigt. Aus Mangel an Beweisen wird er nie angeklagt. Tony beteuert seine Unschuld, Sam steht aber nicht zu ihm und die ganze Stadt sieht in ihm einen Mörder, einzig Sue hält zu ihm. Er verlässt den Ort nach seinem Schulabschluss, studiert in Harvard und wird erfolgreicher Rechtsanwalt.

Im zweiten Teil kehrt Tony in seine Heimat zurück, da Sam des Mordes beschuldigt wird und Sue, die inzwischen mit Sam verheiratet ist, Tony bittet, ihn als Anwalt zu vertreten. Tony durchlebt die Vergangenheit und wird an Alison und seine Liebelei mit Sue erinnert. Zu Sam, der dem Alkohol sehr zugeneigt ist, findet er kaum Zugang.

Der letzte Abschnitt des Buches dreht sich um das Gerichtsverfahren gegen Sam. Der Fall vor Gericht wird sehr detailliert dargestellt. Jede Zeugenaussage/ jedes Kreuzverhör nimmt viel Raum ein. Das Ende des Romans bzw. die Auflösung des Krimis erfolgt dafür umso überstürzter.

Der Krimi ist nicht langweilig, auch wenn das Gerichtsverfahren ein wenig langatmig ist. Dennoch hat mich der abrupte Schluss des Buches ein wenig enttäuscht. Die ganze Geschcihte hätte sich viel zügiger aufklären lassen...

Das Buch wurde sogar im Jahr 2011 verfilmt, wird jedoch als "überraschungsloser Gerichtsthriller" beschrieben.


Freitag, 17. Oktober 2014

Buchrezension: Helena S. Paige - Kommt eine Frau in eine Bar....

Inhalt:

Eigentlich wolltest du dich mit deiner Freundin treffen. Aber jetzt stehst du allein in der schicken Bar, weil sie dich in letzter Minute versetzt hat. Du könntest nach Hause gehen, oder aber: Wie wäre es mit einem Drink und einem Flirt dazu? Vielleicht mit dem attraktiven Barkeeper oder dem gut aussehenden Geschäftsmann, der schon die ganze Zeit zu dir herüber schaut? Ein Blick, ein Lächeln, ein Kuss und vielleicht auch mehr? Wie sähe dein erotisches Abenteuer aus, wenn du wählen könntest? Jetzt kannst du entscheiden: deine Fantasie, deine Wahl, dein Happy End!

Rezension:

Generell finde ich die Idee sehr interessant, ein Buch zu lesen, bei welchem man seine eigenen Entscheidungen treffen kann und den Verlauf des Romans folglich selbst mitbestimmt.

Leider hat mir der Schreibstil der drei Autorinnen (Helena S. Paige ist ein Pseudonym dreier Freundinnen) überhaupt nicht gefallen. Als Protagonistin des Romans wurde man stets von Außen betrachtet - wie in einem Film für Blinde, bei dem der Sprecher die Handlungen beschreibt. Auch ist die Geschichte selbst rund um den Verlauf des Abends sehr dünn. Zu einem Sex-Abenteuer ist es bei mir gar nicht gekommen, nach einem kurzen Flirt mit dem jungfräulichen Barkeeper bin ich ziemlich schnell wieder (alleine!) in meiner eigenen Wohnung gelandet, ohne mich auf einen der Herren einzulassen. Damit war ich mit dem Buch auch ziemlich schnell durch. Von den fast 300 Seiten konnte ich vielleicht gerade die Hälfte lesen.

Donnerstag, 2. Oktober 2014

Buchrezension: Jo Kramer - Der Neurosenkavalier

Inhalt:

Alex ist erfolgreich. Alex ist attraktiv. Alex liebt die Frauen. Doch dann stellt er auf einmal fest, dass all seine Freunde sesshaft werden, heiraten, Kinder zeugen … - Und er?
An seinem 38. Geburtstag schließt er eine Wette ab: Innerhalb eines Jahres muss er die Frau fürs Leben finden und sie heiraten.
Leichter gesagt als getan, denn die Frauen haben nicht gerade auf Alex gewartet…

Rezension:

Die Inhaltsangabe klingt zunächst ziemlich trivial. 

Tatsächlich hat mich der Roman aber positiv überrascht. Das Buch ist durch die unterhaltsamen Dialoge der Protagonisten sehr abwechslungsreich geschrieben und lässt sich flüssig lesen. 

Der Roman wird zunächst aus der Sicht des Ich-Erzählers Alex beschrieben, später wechseln sich die Perspektiven ab und man erfährt auch etwas über das Innenleben der bodenständigen Elli, der Nichte seiner Vermieterin. Auch wenn „Süper-Alex“, für den bislang lockere Affären im Leben völlig ausreichten, zu Beginn des Buchs etwas oberflächlich erscheint, zeigt auch er im Verlauf der Erzählung Gefühle, so dass man sowohl Sympathien für ihn als Mann als auch für Elli gewinnt. 

Natürlich ist der Roman nicht sonderlich anspruchsvoll und bedient einige geschlechterspezifische Klischees, aber als humorvolle Lektüre mit ein paar wenigen, ernsthafteren Passagen für zwischendurch gut geeignet. Auch die weiteren zum Teil skurrilen Charaktere machen das Buch lebendig. Da kann man über das schnulzige Happy End schon mal hinwegsehen

Samstag, 13. September 2014

Buchrezension: Dawn French - Irgendwas geht immer

Inhalt:

Niemand geht einem so sehr auf die Nerven wie die Familie. Und nichts ist unterhaltsamer, als festzustellen, dass es anderen genauso geht. So wie den Battles! Mutter Mo, eine Kinderpsychologin, steht fassungslos vor ihren pubertierenden Kindern. Tochter Dawn findet ihre Familie schrecklich peinlich. Sohn Peter ist in Oscar Wilde verliebt – und benimmt sich leider auch so. Und ja, einen Ehemann gibt es auch: Mo nennt ihn liebevoll »Ich-muss-noch-was-arbeiten!«. Keiner versteht den anderen oder redet vernünftig. Bis es hart auf hart kommt. Als sich ein fieser Betrüger in ihr Leben schleicht, halten alle zusammen – sogar der Hund.

Rezension:

Der ganz normale Familienwahnsinn? Gott sei Dank nicht!
Der Roman wird aus der Sicht von drei Personen geschildert: Mo, die 49-jährige Mutter und Psychotherapeutin, Dora, die 17-jährige Tochter und Peter, der lieber Oscar genannt, der jüngere Bruder.
Mo steckt in der Midlife-Crisis und betrügt ihren Mann mit einem Kollegen. Dora ist mitten in der Pubertät, hasst alles und jeden, vor allem ihre beste Freundin und ihre Mutter, die sogar zum 18. Geburtstag ihrer Tochter zu spät kommt. Sich selbst findet sie viel zu fett und einen Freund hat sie auch nicht - wie gut, dass sie über Facebook "X-Man" kennenlernt. Peter gesteht sich sein Schwulsein ein, ist jedoch ein versnobter Junge, der glaubt, die Widergeburt von Oscar Wilde zu sein. Durch seine Intelligenz fühlt er sich anderen überlegen und in der Schule trägt er lieber Rüschenhemden statt der Schuluniform, womit er sich regelmäßig Ärger einfängt.
Der Vater kommt nur gegen Ende der Geschichte kurz zu Wort und verprügelt Noel, der einerseits der Geliebte seiner Ehefrau, der Schwarm seines Sohnes und der Lüstling seiner Tochter ist.
Der sympathischste Charakter des Buches ist Pamela, die Mutter von Mo, die allerdings nur eine untergeordnete Rolle spielt. Genauso wie der Hund Poo. Ich weiß gar nicht, weshalb er im Klappentext überhaupt Erwähnung findet.

Das schönste am Buch ist der liebevoll gestaltete Einband. 

Nichtdestotrotz stand das Buch wochenlang auf den Bestsellerlisten in England.

Donnerstag, 14. August 2014

Buchrezension: Felix Hartmann - Die ärmste Sau

Inhalt:

Sein Name ist Programm. Er heißt Sascha Hey, Hey wie "high" gleich oben. So fühlt er sich, so ist er. Sascha Hey ist Chefreporter einer News-Show, und die Frauen liegen ihm zu Füßen … meistens jedenfalls. Nur bei Ex- Modell Viviane will es nicht klappen. Als sie stattdessen mit dem politischen Shooting-Star Graf von Renneberg anbandelt, brennen bei Hey alle Sicherungen durch. In kürzester Zeit ist er von allen Säuen, die durchs Dorf getrieben werden, die ärmste.

Rezension:

Der Buchtitel ist Programm. Das Buch ist saukomisch.

Der Romanheld wird dem Leser als egozentrischer, absolut von sich selbst überzeugter, narzisstischer Aufschneider vermittelt. Sascha Hey ist einfach nur unsympathisch und man hat überhaupt kein Mitleid mit ihm, als er bei Vivane nicht zum Zug kommt und er auch noch seinen Chefreporter-Status verliert und ins Archiv versetzt wird. Hey lässt anschließend kein Fettnäpfchen aus, so dass der Leser doch noch mit ihm mitfühlt und prima unterhalten wird, wie sich Hey zu einem besseren Menschen entwickelt.

Der Schreibstil von Felix Hartmann, dessen erster Roman "Die ärmste Sau" ist, erinnert mich an Tommy Jaud. Das Buch hat einen sehr hohen Unterhaltungswert und ist ironisch-bissig und dabei witzig geschrieben.

Ich hoffe, wir bekommen noch mehr von Felix Hartmann zu lesen!

Sonntag, 3. August 2014

Gastrezensionen: Haruki Murakami - Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki / Luca Di Fulvio - Der Junge, der Träume schenkte / Wolfram Fleischhauer - Drei Minuten mit der Wirklichkeit


Inhalt:

Mit 36 Jahren blickt Tsukuru Tazaki auf ein entgleistes Leben zurück. Freunde, Heimat, Liebe sind nur Worte für ihn. Die Menschen bleiben ihm fremd, allenfalls für Bahnhöfe und Züge bringt er ein vages Interesse auf. Als er Sara kennenlernt, die in einem Reisebüro arbeitet, öffnet er sich zum ersten Mal seit langem einer anderen Person, die nicht glauben kann, was sie hört. Wenn ihre Beziehung eine Chance haben soll, beschwört sie Tsukuru, dann muss er in seine Vergangenheit reisen, auf der Spur einer Wunde, die niemals verheilt ist, und vier Farben, die sie ihm zugefügt haben. Die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki folgt einem Mann ohne Eigenschaften und Leidenschaften beim Versuch, sein verlorenes Leben zurückzuerobern. Der japanische Rekord-Bestseller, der mit der höchsten Erstauflage aller Zeiten startete und sich in weniger als einer Woche über eine Million Mal verkaufte, ist ein großer Roman über Freundschaft und Liebe, Schmerz und Schuld.

Rezension:

Ich bin ein Fan von Haruki Murakami und ich liebe seine Geschichten! Mit diesem Buch ist ihm wieder ein Meisterwerk gelungen!

Aka, Ao, Shiro, Kuro und Tsukuru sind während ihrer Schulzeit in Nagoya eine unzertrennliche Clique, Shiro ist weiß, Kurono ist schwarz, Akamatsu rot und Oumi blau, nur Tsukuru ist farblos. Überraschend wird er eines Tages aus der Clique geworfen und soll niemals mehr zu seinen Freunden Kontakt aufnehmen. Tsukuru ist nicht in der Lage, nach dem Grund zu fragen und fragt sich Zeit seines Lebens, warum ihm dies geschah. Erst während des Studium wagt er wieder, eine Freundschaft einzugehen mit Haida, dem Grauen und auch dieser verschwindet ohne Begründung aus seinem Leben und er sieht ihn nie wieder. Mit 36 Jahren befreundet er sich mit Sara, möchte mit ihr eine Beziehung eingehen, sie aber verlangt von ihm, herauszufinden, was zu seinem Ausschluss aus der Clique führte. Und somit beginnt die Pilgerreise!

Murakami hat eine spannende Geschichte geschrieben, diesmal jedoch nicht so mysteriös und surreal wie in manch seiner anderen Werken. Aber man erkennt Murakami an seinen Charakteren, die ungewöhnlich und faszinierend sind und dieses Buch zu einem wahrlichen Pageturner machen. Man kann das Buch kaum weglegen, denn man will unbedingt wissen, was Tsukuru das Leben so schwer macht und warum niemand bei ihm bleibt.
Murakamis Schreibstil ist ruhig und trotzdem mit einem Sog, so das man recht schnell in seiner Welt ist und ich habe es sehr bedauert, dass das Buch so schnell zu Ende war. Ich hätte noch gerne Herrn Tazaki auf seiner Pilgerreise begleitet!




Inhalt:

New York, 1909. Aus einem transatlantischen Frachter steigt eine junge Frau mit ihrem Sohn Natale. Sie kommen aus dem tiefsten Süden Italiens - mit dem Traum von einem besseren Leben in Amerika. Doch in der von Armut, Elend und Kriminalität gezeichneten Lower East Side gelten die gnadenlosen Gesetze der Gangs. Nur wer über ausreichend Robustheit und Durchsetzungskraft verfügt, kann sich hier behaupten. So wie der junge Natale, dem überdies ein besonderes Charisma zu eigen ist, mit dem er die Menschen zu verzaubern vermag ...

Rezension:

Das Buch hatte ich mir aufgrund der überwiegend guten Rezensionen ausgesucht und war zugegebenermaßen skeptisch, doch das Buch hat mich total überrascht. Ich hatte mir eher ein Drama, eine tragische Lebensgeschichte vorgestellt, doch gelesen habe ich eine Lebensgeschichte voller Liebe, Leid, auch Brutalität, geschrieben in einer flüssigen humorvollen Sprache und voller wunderbarer Menschen, die mir sehr ans Herz gewachsen sind. Und das besondere an diesem Buch war, das es dem Autor gelungen ist, dass sich der Leser wie in einem Film der 20ger Jahre fühlte. Das ist das, was ein tolles Buch ausmacht. 




Inhalt:

Guiletta Battin ist neunzehn, frische Hospitantin am Ballett der Deutschen Staatsoper und kurz davor, ihr erstes Engagement zu erhalten. In einem kleinen Berliner Hinterhoftheater trifft sie auf Damián Alsina, einem jungen Argentinier, der mit seiner Tangogruppe dort gerade sein neues Stück einstudiert. Guilietta ist von der mysteriösen Energie des Tanzes ebenso fasziniert wie von Damián selbst und gegen ihren eigenen Willen verliebt sie sich schon bald in den geheimnisvollen Künstler. Ihre Liebe wird von Damián leidenschaftlich erwidert, doch der Traum der beiden Tänzer währt nur kurz. Nachdem Damián die Premiere seines eigenen Stücks vor ausverkauftem Haus sabotiert und das ganze Ensemble im Chaos zurücklässt, verschwindet er nach einer gewalttätigen Auseinandersetzung mit Giulettas Vater spurlos nach Argentinien. Als die verzweifelte Giuletta ihm dorthin folgt, um ihren Geliebten in den Milongas und Tangobars von Buenos Aires zu suchen, stößt sie auf ein undurchdringliches Netz von Intrigen und Geheimnissen, die sie selbst bald in große Gefahr bringen.

Rezension:

Dieses Buch gehört mit Abstand zu den besten Büchern, die ich in den letzten Jahren gelesen habe. Schon der Anfang mit dem Verhör von Guilettas Vater auf dem Polizeirevier ist sehr spannend gemacht, und spätestens wenn Guiletta nach Buenos Aires aufbricht, um nach ihrem verschwundenen Damian zu suchen, ist man von dem Buch so verzaubert, dass man es nicht mehr aus der Hand legen kann. Die faszinierende Mischung verschiedener Welten, der des Tango und der des Balletts, der der planenden Berechnung von Guilettas Vater und dem heißblütigen Temperament von Damian, nehmen einen gefangen und lassen den Leser nicht wieder los, bis man die letzte Seite zu Ende gelesen hat.
Dieses Buch ist so viel mehr als eine reine - nebenbei gesagt: wunderschöne - Liebesgeschichte, es enthält auch Elemente von Drama, Krimi und Politthriller.
Insgesamt kann ich dieses herrliche Werk nur jedem begeisterten Leser ans Herz legen: Denn egal, welches Genre man normalerweise bevorzugt, mit diesem Buch kommt jeder auf seine Kosten.

Gastrezensionen: Mary Kay Andrews - Sommerprickeln I Kajsa Ingemarsson - Liebe mit drei Sternen / Gisa Klönne - Das Lied der Stare nach dem Frost


Inhalt: 

Drei Frauen, zwei Familien und ein Sommer voller Geheimnisse: die perfekte Ferienlektüre – Herzklopfen inklusive Annajane und Pauline sind beste Freundinnen seit ihrer Kindheit. Nun sind sie zu Gast auf einer Hochzeit – der Hochzeit von Annajanes Exmann Mason und der reizenden Celia. Annajane redet sich ein, dass ihr das überhaupt nichts ausmacht. Schließlich ist sie über Mason hinweg und hat neue Pläne: Gemeinsam mit ihrem neuen Verlobten Shane will sie sich ein Leben weit weg von der beschaulichen Kleinstadt am See aufbauen, in der sie aufgewachsen ist.
Doch ihre beste Freundin Pauline kennt Annajane besser. Sie weiß, dass ihre Freundin immer noch an ihren Bruder Mason denkt und Celia nicht die Richtige für ihn ist. Verbirgt Celia etwas vor den anderen? Warum wollte sie Mason so überstürzt heiraten?
Als sich dann die Ereignisse überschlagen und die Gerüchteküche brodelt, wird den drei Frauen klar, dass dieser Sommer ihr ganzes Leben verändern wird …

Rezension:

Nach den „Sommerfrauen“ habe ich mich sehr auf das 2. Buch der Autorin gefreut.
Mary Kay Andrews ist es gelungen, einen Sommerroman zu schreiben,
der kein Abklatsch der „Sommerfrauen“ ist, sondern etwas völlig anderes.
Das Buch erzählt die Geschichte der Familie Bayless, in der es ziemlich turbulent zugeht. Hauptperson ist Annajane, die mit Mason Bayless, ihrer Jugendliebe, verheiratet war. Die Ehe der beiden scheiterte und Annajane muss nun mit ansehen, wie Mason die perfekte Celia heiraten will.
Annajane war mir sehr sympathisch, aber auch die anderen Figuren in diesem Roman waren durchweg gut gezeichnet, sehr charmant und glaubhaft.
Pokey, Masons Schwester, hat es mir besonders angetan, weil durch sie der Humor in dieser Geschichte nicht zu kurz kommt.
Nur Sophie, die Tochter Masons, war mir zu süß und nett und somit nicht sehr realistisch.
Diese Familiengeschichte ist voller Geheimnissen und Verwicklungen, steht eigentlich im Vordergrund und die Liebesgeschichte kommt erst an zweiter Stelle. Manchmal ist meiner Meinung nach die Geschichte etwas zu sehr ins kitschige abgedriftet und der Ausgang der Geschichte ist eigentlich schon auf Seite 2 klar.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr ansprechend und gut zu lesen, was das Buch zu einem idealen Strand-, Sommer-, Urlaubsbuch macht. Wer zu diesem Zweck einen Schmöker sucht, ist damit gut bedient, wer ein tiefgründiges Buch sucht, sollte die Finger davon lassen!




Inhalt:

Agnes kann sich gerade noch retten. Als ihr Chef Gérard versucht, sich im Weinkeller sich über sie herzumachen, greift sie schließlich nach einer Flasche Chateau Pétrus. Diie Angst, die Flasche mit dem kostbaren Tropfen könnte fallen, läßt Gérard zur Vernunft kommen. Doch den Job als Oberkellnerin im Bateau Bleu, dem berühmtesten Restaurant Skandinaviens, ist sie los. Als Agnes' Freund Tobias ihr in derselben Nacht telefonisch den Laufpaß gibt, weil er sich in eine Sängerin mit „solchen Granaten“ verliebt hat, steht sie vor einem Scherbenhaufen. Doch in jedem Ende steckt auch ein Anfang - und Agnes ist nicht bereit, sich unterkriegen zu lassen. Warum nicht das Leben noch mal ganz neu erfinden....?

Rezension:


"Liebe mit drei Sternen" habe ich mir mit Absicht ausgesucht, ich wollte einen amüsanten Frauenroman mit einer leichten Handlung, zum Entspannen eben.

Agnes, Anfang dreißig, ohne Ausbildung oder Studium, arbeitet seit Jahren in der Gastronomie und hat ihren Traumjob als Oberkellnerin eines edlen Gourmet-Restaurants in Stockholm. Als ihr Chef versucht, sich im Weinkeller über sie herzumachen, wehrt sie sich mit einen edlen Tropfen und verliert noch am selben Abend ihren Job.Kaum zuhause angekommen, macht ihr Musikerfreund Tobias telefonisch mit ihr Schluß wegen einer Backgroundsängerin. Nach einer Zeit der Wut und Trauer rappelt sich Agnes hoch und beginnt einen Neuanfang.
Ich habe diesen Roman an einem Nachmittag ausgelesen. Trotzdem die Autorin das Rad nicht neu erfindet, fand ich es spannend, mal hinter die Kulissen der schwedischen Gastronomie zu blicken, die sich wahrscheinlich nicht sehr von der deutschen unterscheidet. Auch der schwedische Alltag (Arbeitsagentur!) erinnert sehr an den deutschen. Was mir besonders gefallen hat, war zum einen die lockere und flüssige Sprache, zum anderen, das ernste Themen wie Arbeitslosigkeit, Existenzängste und auch der Tod nicht ausgespart werden. Der einzige Minuspunkt: ich fand Agnes nicht soooo sympathisch, gerade in Bezug auf ihren Nachbarn und konnte ihre Handlungsweisen öfters nicht nachvollziehen.

Nichtsdestotrotz hat mir dieser Roman sehr viel Spaß gemacht und er hat genau das gehalten, was ich mir von ihm versprochen habe.




Inhalt:

Rixa ist eine Frau auf der Flucht - vor ihrer verpatzten Solokarriere als Musikerin, dem schwierigen Verhältnis zu ihrer Mutter, dem tragischen Tod ihres Bruders. Als Bar-Pianistin tingelt sie um die Welt, bis sie vom Tod ihrer Mutter erfährt. Angeblich ein Unfall. Doch warum war sie am Tag des Autounglücks ausgerechnet unterwegs nach Mecklenburg gewesen, in das alte, mittlerweile unbewohnte Haus ihrer Großeltern, von dessen Existenz niemand wusste? Rixas Spurensuche führt sie zurück zu ihren Wurzeln und zum Kern ihrer verdrängten Sehnsüchte. Sie beginnt zu ahnen, dass ein dunkles Familiengeheimnis noch immer als Trauma in ihr nachwirkt. Nur wenn sie jenem schrecklichen Vorfall von damals auf die Spur kommt, kann sich Rixa endlich selbst begreifen und neues Vertrauen in sich und ihre Musik fassen.

Rezension:

Ich kannte Gisa Klönne bisher nur von ihrer Krimireihe um Judith Krieger und Manni Corzilius, die ich sehr gern gelesen habe. Dies ist nun der erste Nichtkrimi von der Autorin, eine Familiengeschichte um die Retzlaffs.

Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen, in der Gegenwart handelt es sich um Rixa Hinrichs, die auf einem Kreuzfahrtschiff arbeitet und duch den Tod der Mutter bedingt nach Berlin zurückkehrt. Auf der Suche nach Antworten um den Unfalltod Dorotheas begibt sie sich auf Spurensuche in ihre weitverzweigte familiäre Vergangenheit, die sich zwischen Ost- und Westdeutschland abspielt.

Die zweite Zeitebene beginnt mit dem 1. Weltkrieg und endet im nach dem 2. Weltkrieg, eine ausgesprochen spannende und interessante Geschichte der Großeltern von Rixa, Theodor und Elise Retzlaff.

Die Gegenwartsgeschichte hatte für mich doch einige Längen, auch kam ich mit der Person von Rixa nicht ganz zurecht. Doch die Familiengeschichte der Retzlaffs hat mich sehr gefesselt, sie war voller Tragik, voller Gefühl und sehr ergreifend. Wer eine eindringliche, interessante und überhaupt nicht oberflächliche Familiengeschichte lesen will, sollte an diesem Buch nicht vorbeigehen!

Sonntag, 27. Juli 2014

Buchrezensionen: Mo Hayder - Die Puppe / Sebastian Fitzek - Noah / Hakan Nesser - Die Perspektive des Gärtners / Tom Rob Smith - Ohne jeden Zweifel / Liza Marklund - Weißer Tod


Inhalt:

Als Zelda Lornton in der psychiatrischen Klinik von Bristol tot aufgefunden wird, glauben alle zu wissen, wer daran schuld ist – der Geist von Beechway, von dem erzählt wird, dass er nachts die Patienten in ihren Zimmern heimsucht und sie dazu treibt, sich selbst zu verletzen, manchmal sogar tödlich. AJ, der verantwortliche Pfleger, will an diese Gerüchte nicht glauben, doch die Klinikleitung hält ihn strikt an, die mysteriösen Vorkommnisse für sich zu behalten. Als dann der psychisch schwer kranke Isaac Handel unerwartet entlassen wird, hat AJ einen Verdacht. Isaac ist ein verurteilter Mörder, der seine Eltern auf brutale Weise umgebracht hat. Nach seiner Entlassung ist er plötzlich unauffindbar. Plant er erneut zuzuschlagen? AJ sucht Hilfe bei Detective Inspector Jack Caffery, der ganz und gar nicht an Geister glaubt …

Rezension:


Ich bin ein großer Fan von Mo Hayder und die Jack-Caffery-Reihe finde ich genial!! Auch dieser Thriller hat mich überhaupt nicht enttäuscht.

Dies ist der der 6. Fall mit Detective Inspector Jack Caffery. In gewohnter Spannung baut Mo Hader eine Story auf, die sich zum einen mit mysteriösen Morden in einer psychiatrischen Anstalt und zum anderen mit einem alten Fall von Caffery beschäftigt. Dabei stellt sie den Pflege-Leiter AJ Le Grande in den Mittelpunkt, einen Mittvierziger, der bei seiner Tante lebt und sich sehr engagiert um die Gesundheit seiner Patienten sorgt. Jack Caffrey hingegen hat noch immer mit dem Verschwinden der jungen Misty Kitson aus “Haut” zu kämpfen, denn ihre Mutter bringt ihre Geschichte immer wieder in die Medien. Und wie schon in früheren Romanen spinnt Mo Hayder auch hier wieder Märchen und Mythen in ihre Story mit ein. Diesmal ist es der aus Westafrika stammende Voodoo-Glaube, bei dem u.a. kleine Puppen gepiesackt werden, um deren imaginäre Schmerzen auf reale Personen zu übertragen. Mit diesen Mitteln erzeugt Hayder die von ihr gewohnte dunkle, unheimliche Stimmung.

"Der Vogelmann" und "Die Behandlung" sind immer noch meine Favoriten von Mo Hayder, aber diesen Krimi zu lesen, lohnt sich unbedingt. Wobei ich sagen muss, dass es besser wäre, auch die Vorgänger dieser Krimireihe gelesen zu haben, um das Handeln der Figuren besser zu verstehen.





Inhalt:

Er weiß nicht, wie er heißt. Er hat keine Ahnung, wo er herkommt. Er kann sich nicht erinnern, wie er nach Berlin kam, und seit wann er hier auf der Straße lebt. Die Obdachlosen, mit denen er umherzieht, nennen ihn Noah, weil dieser Name tätowiert auf der Innenseite seiner Handfläche steht.

Die Suche nach seiner Identität wird zu einem Alptraum, für Noah und die gesamte Menschheit. Ist er das wesentliche Element in einer Verschwörung, die das Leben aller Menschen auf dem Planeten gefährdet und schon zehntausende Opfer gefunden hat?

Rezension:

Das Thema dieses Thriller, Überbevölkerung und die Auswirkungen, fand ich sehr speziell und so völlig anders als ich es von Fitzek gewohnt bin (ich habe alle seine Bücher gelesen). Dieses Mal handelt die Story nicht nur in Deutschland, sondern Fitzek wird international und somit ist das Buch deutlich komplexer wie gewohnt.

Beim ersten Drittel des Thrillers war ich voll dabei und fand das Buch ausgesprochen spannend, aber dann........ wurde es immmer zäher und zäher und die Spannung wollte sich einfach nicht mehr einstellen! Die Thematik war wirklich gut dargestellt, aber das einzige, was mich noch bei der Stange hielt, war die Frage: Wer ist Noah?

Das Ende hat mich dann richtig enttäuscht, ich glaube, da hätte man mehr daraus machen können.
Ich habe das Buch zugeklappt und war sehr sehr zwiegespalten: Das Thema regt zum Nachdenken an, der Thriller eher nicht. 




Inhalt:

Wer hat die kleine Sarah entführt? Und warum? Vor allem aber: Was verschweigt die Mutter?

Vor über einem Jahr ist die vierjährige Sarah entführt worden. Um Abstand zu gewinnen ziehen ihre Eltern Winnie und Erik nach New York, wo sie sich jedoch immer mehr voneinander entfernen. Als Erik auch noch entdeckt, dass seine Frau obskure Bekanntschaften pflegt, stellt er Nachforschungen an. Diese ergeben weitere Ungereimtheiten und bald muss er feststellen, dass Winnie ihm ihre wahre Vergangenheit verschwiegen hat...

Rezension:

Die kleine Sarah wird vor den Augen Ihres Vaters entführt, doch es gibt kein Erpresserschreiben, keine Forderungen und die Ermittlungen laufen ins Leere.
Um Abstand zu gewinnen zieht das Ehepaar nach New York. Zu Beginn scheint diese Idee zu funktionieren doch nach und nach passieren seltsame Dinge und Winnie ist fest davon überzeugt, dass Sarah noch lebt. Erik beginnt zu forschen und begreift schnell, dass Winnie ihm nicht die ganze Wahrheit gesagt hat...

Was sich hier in der Beschreibung noch spannend anhört, liest sich aber überhaupt nicht so.
Man erfährt viel über die erste Begegnung und die ersten Monate der Beziehung zwischen Erik und Winnie, das fand ich ziemlich langweilig.
Über das Verschwinden von Sarah gibt es nur drei Sätze, diese werden aber ständig wiederholt.
Das Buch liest sich zäh, ich kam kaum voran, denn es passiert einfach gar nichts!
Man liest so vor sich hin und kann es eigentlich nicht fassen, das nichts passiert, Winnie und Erik wirken ziemlich unsympathisch und ich für meinen Teil blieb sehr unbeteiligt.
Und das Ende ist echt ein Witz........nicht ausformuliert, überhastet und lieblos, ich war wirklich sehr enttäuscht!

Dieses Buch findet keinen Platz in meinem Bücherschrank, weiterempfehlen kann ich es gar nicht. 



Inhalt:

Für Daniel ist die Nachricht ein Schock: Seine Mutter, die seit einigen Monaten mit ihrem Mann in Schweden lebt, wurde in die Psychiatrie eingeliefert. Tilde leide unter Verfolgungsangst und Wahnvorstellungen, behauptet Daniels Vater. Doch Tilde selbst, die aus Schweden zu ihrem Sohn nach London flieht, erzählt eine ganz andere Geschichte. Eine von vertuschten Verbrechen in einer eingeschworenen kleinen Gemeinschaft und dem Verschwinden einer jungen Frau in jener abgelegenen Gegend Schwedens. Doch niemand will ihr glauben. Nun ist Daniel ihre letzte Hoffnung. Tilde schildert ihm die Ereignisse der vergangenen Monate, immer in der Angst, dass auch er an ihrem Verstand zweifeln könnte…

Rezension:

Tom Rob Smith, bekannt durch seine Trilogie um den russischen Agenten Leo Demidow, stellt diesmal einen Dialog zwischen Mutter und Sohn in den Mittelpunkt seines Buches. Daniel, der Sohn ist Zuhörer und seine Mutter berichtet von Verbrechen in einem schwedischen Dorf und vom Versagen seines Vaters.

Beim Lesen war ich hin und her gerissen zwischen Mutter und Vater und wußte bis fast zum Schluß nicht, wem ich glauben sollte.

Der Thriller kommt ziemlich langsam in Fahrt und man weiß eigentlich nie, ist es die Fantasie der Mutter oder fanden die Ereignisse tatsächlich so statt.

Ich muss ehrlich zugeben, ich war nicht auf der Seite der Mutter und sie ging mir manchmal richtig auf die Nerven. Aber das macht für mich ein gutes Buch aus, das man mit den Personen mitlebt und innerlich Partei ergreift. Für mich kam das Ende leider zu abrupt, aber nichtsdestotrotz war es ein stimmiger Schluss! Ich freue mich auf das nächste Buch von Tom Rob Smith.


Inhalt:

In einer Schneewehe liegt eine blasse schöne Frau. Ihr Anblick trifft die Journalistin Annika Bengtzon bis ins Mark. Doch bevor sie in diesem Mordfall recherchieren kann, bricht eine Katastrophe über sie herein: Ihr Mann Thomas ist in Nairobi entführt worden. Die Geiselnehmer drohen mit seiner Ermordung. Ihre Forderungen sind absurd. Annika reist sofort nach Afrika und versucht mit allen Mitteln, ihren Mann zu retten.

Rezension:

Dieser Krimi ist die Fortführung der Annika-Bengtzon-Reihe.

Er beginnt damit, dass eine Frauenleiche in der Nähe eines Kindergartens gefunden wird, wie schon mehrere Frauen vor ihr erstochen. Annika Bengtzon, Journalistin bei der zweitgrößten Tageszeitung Schwedens, ist mit als erstes am Tatort und beginnt zu ermitteln. Die Polizei geht von einem Serienmörder aus, Annika versucht nachzuweisen, dass es keinen Zusammenhang zwischen den verschiedenen Frauenmorden gibt.

Da erreicht sie die Nachricht, dass Thomas, ihr Exmann, mit dem sie aber wieder zusammen ist, zusammen mit einer europäischen Delegation in Afrika von Terroristen entführt wurde. Die Frauenmorde geraten für die Journalistin in den Hintergrund, und zusammen mit dem Staatssekretär Jimmy Halenius versucht sie alles, um Thomas zu retten, Das ist eine kaum lösbare Aufgabe für sie, denn die politisch motivierten Terrroristen verlangen ein Lösegeld, das Annika nicht aufbringen kann. Doch Halenius kann das Lösegeld auf eine realistische Summe herunterhandeln und Annika reist nach Afrika, um Thomas zu retten.

Den Titel „Weißer Tod“ finde ich nicht besonders passend, da das Hauptgeschehen in Afrika stattfindet und nicht im winterlichen Schweden, deswegen war ich zu Anfang etwas irritiert.
Der Leser wird abwechselnd nach Schweden und nach Afrika geführt. Dort wartet Thomas zusammen mit den sechs anderen Geiseln unter unbeschreiblichen Bedingungen auf seine Befreiung. Der Handlungsstrang Afrika wird in der Ich-Form von Thomas erzählt, was, wie ich finde, die Ängste und Gefühle der Geiseln besonders eindrücklich schildert.

Wer schon mehrere Annika-Bengtzon-Krimis gelesen hat, kennt die Journalistin und weiß, das sie mit ihrer Art doch oft aneckt. Und deswegen hat sie gerade in dieser schweren Zeit große Probleme, Unterstützung zu finden. Zunächst erfährt sie nur Hilfe von Halenius, aber indem sie im Laufe der Zeit auch lernt, über ihren Schatten zu springen und um Hilfe bittet, erhält sie Unterstützung von unerwarteter Stelle. Besonders diese Entwicklung hat mir besonders gut gefallen.

Die Autorin schildert auch die Strategien der Presse, bzw. des Arbeitgebers von Annika, wie wollen sie den Entführungsfall vermarkten? Sensationsjournalismus um jeden Preis?
Und wir erfahren auch viel über die Motive der Entführer und über die politische Situation in Afrika.
Die Frauenmorde in Schweden werden leider zur Nebenhandlung, obwohl die Ermittlungen weiterlaufen.
Der Spannungsbogen in diesem Krimi bleibt durchgängig hoch, darum hat mir dieser Thriller ausgesprochen gut gefallen, für mich war es ein echter Pageturner, und ich bin schon sehr gespannt, wie es mit Annika Bengtzon weitergeht.

Dienstag, 22. Juli 2014

Buchrezension: Güzin Kar - Ich dich auch - Ein Episodenroman für Paarungsgestörte

Inhalt:

Liebe macht nicht blind – sie macht blöd!

In „Ich dich auch“ wollen alle nur das eine und kriegen meist das andere. Sie wollen mehrere Liebhaber parallel und bekommen einen einhodigen Mann. Sie kämpfen für den Weltfrieden und werden zum Regisseur eines Kriegsfilms. Sie suchen Romantik und kriegen Sex. Sie suchen Sex und kriegen Akne…

Rezension:

Das Buch ist keine fortlaufende Erzählung, sondern ein Roman aus vielen sehr kurzen Episoden aus dem Leben einer Türkin und ihrer Umgebung. Sie selbst ist keine Sympathieträgerin, eher eine nervige Hypochonderin, die anderen kluge Ratschläge in Sachen Liebe erteilt, obwohl sie in diesem Metier (und auch beruflich als Drehbuchautorin) nichts auf die Reihe bekommt. Stellenweise musste ich über bestimmte Aussagen schmunzeln, aber alles in allem war der Roman eine Aneinanderreihung von Klischees von neurotischen Frauen und schwachen Männern. Da überrascht es auch nicht, dass die Hauptfigur, aus deren Sicht das Buch geschrieben ist am Ende weiter Single ist und auch ihrem lebensälteren italienischen Freund keine Hilfe in Sachen Frauensuche war.

Fazit: Leichte Kost - ein netter Zeitvertreib für Zwischendurch mit einzelnen witzigen Pointen. Ich kann allerdings nicht nachvollziehen, warum „Ich dich auch“ die Schweizer Bestsellerliste eroberte und zu einem der erfolgreichsten Schweizer Debüts der letzten Jahre zählt.

Dienstag, 3. Juni 2014

Buchrezension: Paul Auster - Sunset Park


Inhalt:

"Sunset Park" beschreibt die Hoffnungen und Sorgen einer unvergesslichen Schar von Menschen, die in den dunkelsten Zeiten der jüngsten amerikanischen Wirtschaftskrise zusammenkommen: ein rätselhafter junger Mann, der wie besessen Trümmer fotografiert; eine kühle Cineastin mit Hang zum Androgynen; ein politischer Aktivist, der in seiner Klinik für kaputte Dinge Artefakte einer verschwundenen Welt repariert; eine Malerin erotischer Themen; eine einst gefeierte Schauspielerin, die sich auf ihr Comeback am Broadway vorbereitet; ein Kleinverleger, der versucht, seinen Verlag und seine Ehe zu retten.

Rezension:

Das Buch ist schlicht langweilig. Protagonist ist Miles Heller, über den der Leser noch am meisten erfährt. „Sunset Park“ ist daneben in mehrere Abschnitte gegliedert, die die Situation der anderen Charaktere aus deren Situation beschreiben, die durch die WG in Sunset Park bzw. verwandtschaftliche Beziehungen miteinander verbunden sind. Durch die Kürze der einzelnen Abschnitte lernt man keine Person wirklich kennen, kein Schicksal berührt. Die Story plätschert einfach vor sich – eine wirkliche Handlung gibt es nicht.

Einzig positiv an dem Buch ist, dass man schnell damit durch ist. 

Donnerstag, 1. Mai 2014

Buchrezension: Nele Neuhaus - Schneewittchen muss sterben (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi, Band 4)

Inhalt:

Im Zweifel gegen den Angeklagten.

An einem düsteren Novembertag finden Bauarbeiter auf dem stillgelegten Flugplatz der US-Armee in Eschborn ein menschliches Skelett, nur wenig später wird eine Frau von einer Brücke auf die Straße gestoßen. Die Ermittlungen führen Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein in die Vergangenheit:; Vor vielen Jahren verschwanden in dem kleinen Taunusort Altenhain zwei Mädchen. Ein Indizienprozess brachte den mutmaßlichen Täter hinter Gitter. Nun ist er in seinen Heimatort zurückgekehrt. Als erneut ein Mädchen vermisst wird, beginnt im Dorf eine Hexenjagd.

Rezension:

Tobias Sartorius wird nach zehn Jahren Freiheitsstrafe aus dem Gefängnis entlassen und kehrt in seinen Heimatort zurück. Er wurde wegen Doppelmordes an zwei seiner Mitschülerinnen verurteilt und auch jetzt nach seiner Haftentlassung verfolgt ihn das ganze Dorf. Nur seiner ehemals platonische Freundin hält zu ihm.
Und plötzlich verschwindet wieder ein Mädchen, die einer der Ermordeten zum Verwechseln ähnlich sieht…

Der Krimi ist spannend zu lesen, auch wenn dem Leser ziemlich bald bewusst wird, dass Tobias nicht der Mörder sein kann und er wegen des verlogenen Zusammenhalts der Dorfeinwohner zu Unrecht im Gefängnis gesessen hat. Die Charaktere und das sympathische Ermittlerduo sind so individuell beschrieben, dass man trotz der großen Anzahl an Protagonisten nicht den Überblick verliert.

Fazit: Unbedingt lesen, auch wenn man die drei Vorgänger-Bände nicht kennt!



Sonntag, 27. April 2014

Gastrezensionen: Katherine Scholes - Die Regenkönigin / Charlotte Link - Im Tal des Fuchses


Inhalt:

Kate kann ihre Kindheit in Tansania nicht vergessen. Damals wurden ihre Eltern auf grausame Weise umgebracht. Als eines Tages eine fremde Frau in Kates Nachbarhaus einzieht, ahnt sie nicht, dass mit ihr die Vergangenheit erneut ein greifbare Nähe gerückt ist: Bei der neuen Nachbarin handelt es sich um Annah, die einst im Leben ihrer Eltern eine große Rolle spielte. Und Annah erzählt Kate von ihrem Leben in Afrika und was damals wirklich geschah...

Rezension:

Tansania in den 70er Jahren: Der Missionsarzt Michael Carrington und seine Frau Sarah werden brutal ermordet aufgefunden. Neben der toten Sarah entdeckt man einen Fetisch - eine Puppe mit rotem Haar, so rot wie das Haar der Frau, die an jenem Abend als Letzte die Station besucht hatte... Für Annah besaß Afrika stets eine besondere Faszination - es war das Land ihrer Träume. Von der schüchternen Krankenschwester mit tausend Ängsten und Fragen entwickelte sie sich bald zu einer mutigen Frau, die sich für das Leben der Schwarzen interessierte, ihre geheimnisvollen Bräuche und Heilmethoden erlernte und schließlich die Geliebte und Verlobte eines Häuptlings wurde. Doch dann kam der schicksalhafte Abend des Jahres 1974, als sie ihrer Freundin Sarah nach langer Zeit wieder begegnete. Zum letzten Mal, denn kurz darauf ist Sarah tot.

Beim Lesen dieses Buches war mir bis zum Ende nicht klar, ob es mir gefällt oder nicht. Einerseits ist die Story wirklich gut und sie lässt sich gut lesen, andererseits ist doch vieles sehr klischeehaft dargestellt. Und die Liebesgeschichte zwischen Annah und dem Häuptling...das ging gar nicht, das war eine üble Schmonzette!

Es ist ein leicht zu lesendes Buch, das man auch gleich wieder vergisst, ideal für den Urlaub, man kann das Buch getrost der Hotelbibliothek überlassen.

Inhalt:

Was, wenn dein Entführer spurlos verschwindet und niemand weiß, wo du bist?
Ein sonniger Augusttag, ein einsam gelegener Parkplatz zwischen Wiesen und Feldern. Vanessa Willard wartet auf ihren Mann, der noch eine Runde mit dem Hund dreht. In Gedanken versunken bemerkt sie nicht das Auto, das sich nähert. Als sie ein unheimliches Gefühl beschleicht, ist es schon zu spät: Ein Fremder taucht auf, überwältigt, betäubt und verschleppt sie. In eine Kiste gesperrt, wird sie in einer Höhle versteckt, ausgestattet mit Wasser und Nahrung für eine Woche. Doch noch ehe der Täter seine Lösegeldforderung an ihren Mann stellen kann, wird er wegen eines anderen Deliktes verhaftet. Und überlässt Vanessa ihrem Schicksal…

Rezension:

Ich habe darüber nachgedacht, ob ich das Buch lese, denn die Inhaltsangabe hat mich sehr an "Stirb ewig" von Peter James erinnert und bei dem Buch habe ich sehr gelitten und mitgefiebert. Aber als Link-Fan habe ich es gewagt und keine Lesesekunde bereut. Frau Link hat einen ausgesprochen spannenden, unvorhersehbaren Thriller geschrieben, den man kaum aus der Hand legen kann.
Ihr gelingt es meisterhaft aufzuzeigen, wie tragische Ereignisse und Fehlentscheidungen ein Leben derartig beeinflussen, dass es völlig aus dem Ruder läuft.

Die Personen dieses Buches sind so einzigartig gezeichnet, dass man mit jedem Einzelnen mitlebt und mitfiebert und das Ende ist grandios. Ich konnte diesen tollen Thriller kaum aus den Händen legen und war fast ein bisschen traurig, als das Lesevergnügen zu Ende war.


Samstag, 19. April 2014

Welttag des Buches 2014

Am 23. April ist Welttag des Buches

Zu diesem Anlass habe ich an der Aktion "Lesefreunde" teilgenommen. Ziel der Aktion ist es, Jung und Alt für das Lesen von Büchern zu begeistern.

Im Vorfeld konnte man sich im Februar online registrieren und aus einer Liste von elf Büchern einen Titel (und Alternative) auswählen. Ab Mitte April konnte das Buchpaket von zehn Büchern bei einer Buchhandlung, die an der Aktion teilnimmt, abgeholt werden.


Folgende Titel standen zur Auswahl:

James Patterson - Alex Cross Ave Maria
Dora Heldt - Ausgeliebt
Deana Zinssmeister - Das Pestzeichen
Philip Pullman - Der Goldene Kompass
Amelie Fried - Der Mann von nebenan
Sebastian Fitzek - Der Seelenbrecher
Jonathan Franzen - Die Korrekturen
François Lelord - Hectors Reise
Jo Nesbø - Rotkehlchen
Yann Martel - Schiffbruch mit Tiger
Deon Meyer - Weißer Schatten


Mein Wunschtitel war eigentlich „Der Seelenbrecher“, abholen konnte ich an Gründonnerstag allerdings „Die Korrekturen“.


Inhalt:

Nach fast fünfzig Ehejahren hat Enid Lambert nur ein Ziel: ihre Familie zu einem letzten Weihnachtsfest um sich zu scharen. Alles könnte so schön sein, gemütlich, harmonisch. Doch Parkinson hat ihren Mann Alfred immer fester im Griff, und die drei erwachsenen Kinder durchleben eigene tragikomische Malaisen. Gary steckt in einer Ehekrise. Chip versucht sich als Autor. Und Denise ist zwar eine Meisterköchin, hat aber in der Liebe kein Glück.

Der Autor hat für diesen Weltbestseller 2001 den National Book Award erhalten.

Ich selbst freue mich aufs Lesen der Familien- und Gesellschaftsgeschichte sowie aufs Verschenken der neun weiteren Exemplare.

Donnerstag, 27. März 2014

Buchrezension: Susanne Luerweg und Bärbel Schäfer - Schaumküsse


Inhalt: 

Als Lilly mit 36 Jahren schwanger wird, verfällt ihr Freund Christian in Babypanik: Er will Lilly, ein Kind will er nicht. Kurz entschlossen packt Lilly ihre Koffer und beschreitet den Weg der werdenden Mutter allein. Doch dann trifft sie Ulli - charmant, gutaussehend, kinderlieb! Eigentlich genau das, was Lilly sucht, doch dieses dumme Herz schlägt irgendwie immer noch für Christian...

Rezension:

Wer Lilly 40 Wochen durch die Schwangerschaft begleiten möchte und dabei alle Klischees über zusätzliche Pfunde, unreife Lebenspartner und sexy Liebhaber lesen möchte, dem sei dieses Buch empfohlen. Vom Hocker gerissen hat es mich nicht, dafür ist man schnell durch. Verfilmt wurde der Schaumkuss-Erguss auch noch - weshalb ich vor meinem geistigen Auge statt der blonden 36-jährigen Lilly Vollweib Christine Neubauer hatte...