München Mitte der 50er Jahre: Beunruhigt beobachtet die junge Elizabeth Kiss, was sich hinter dem Eisernen Vorhang zusammenbraut. Ihre Halbschwester Zsuzsa lebt noch in Budapest, wo sie immer stärkeren Repressalien ausgesetzt ist. Für Zsuzsa geht Liz einen gefährlichen Deal mit der CIA ein: Sie soll den Spion finden, der in München bei dem Sender “Radio Free Europe” geheime Informationen an den Ostblock verrät – nur dann kommt ihre Schwester frei.
Wider Erwarten verliebt Liz sich nicht nur in die Welt des Radios, sondern auch in ihren Chef Béla. Als Liz entdeckt, dass er nicht der ist, für den alle ihn halten, muss sie eine schwere Entscheidung treffen.
Rezension:
Elf Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges herrscht Kalter Krieg und der Einfluss der Alliierten in Deutschland ist noch groß. Die Halbungarin Elizabeth Kiss macht sich Sorgen um ihre Schwester Zsuzsa, die sich zusammen mit ihrer Mutter in Budapest befindet und den Repressalien der Staatssicherheit AVH ausgesetzt ist.
Liz möchte Zsuzsa nach Deutschland holen und geht deshalb einen Deal mit der CIA ein. Sie wird als Assistentin in der ungarischen Abteilung in den Radiosender Radio Free Europe eingeschleust und soll herausfinden, wer der Maulwurf ist, der heimlich Informationen an die Ostblockstaaten liefert. Liz fällt es nicht leicht, als Spionin zu agieren. Sie verliebt sich in ihren Chef Béla Simon, der so leidenschaftlich gegen Kommunismus und Kapitalismus und für die Freiheit kämpft, hat ihn aber auch in Verdacht, der Verräter zu sein. Gleichzeitig beäugt er sie misstrauisch und durchschaut ihre unvorsichtigen Ausforschungsversuche und Manipulationen, während sich in Ungarn die Ereignisse politisch überschlagen.
Der Roman ist von einer wahren Geschichte inspiriert, denn die Schwiegereltern der Autorin haben sich bei Radio Free Europe kennengelernt. Die Figuren, aber auch die Beschreibung des Radiosenders, der von den Westmächten in München installiert wurde, um die Menschen hinter dem Eisernen Vorhang mit Informationen aus dem Westen zu versorgen, wirken authentisch. Aufgrund des Einflusses der CIA auf die Arbeit des Senders, wurde dieser und seine Mitarbeiter zum einem Feindbild der Sowjets, gegen den Geheimdienstoperationen durchgeführt wurden. Die Arbeit für den idealistischen Béla, aber auch für Liz, die für die Sicherheit und Freiheit ihrer Schwester kämpft, ist nicht ungefährlich. Es fällt schwer, Kollegen Vertrauen zu schenken, Misstrauen und gegenseitige Bespitzelung gehören zum Alltag. Auch für den Leser ist deshalb nicht leicht zu durchschauen, wer welche Absichten hegt und ob die intelligente Simultandolmetscherin, aber etwas dilettantische Agentin Liz, den wahren Verräter entlarven und der CIA ausliefern wird. Schwierigkeiten bereiten ihr dabei ihre Gefühle für Béla, die es ihr unmöglich machen, ihn objektiv zu betrachten, der seinerseits aber keinerlei Skrupel hat, ihr zu drohen.
Während man einen guten Eindruck über die Arbeit bei Radio Free Europe erhält, fehlten mir zum besseren Verständnis der politischen Verhältnisse in Ungarn direkte Eindrücke aus Budapest.
"Fräulein Kiss träumt von der Freiheit" ist eine spannende Spionagegeschichte, die zur Zeit des Ungarn-Aufstandes 1956 in München handelt und die aufgrund der politischen Gegebenheiten und der Liebesgeschichte, die jedoch nie in den Vordergrund rückt, den Leser auch emotional fesselt.
Elf Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges herrscht Kalter Krieg und der Einfluss der Alliierten in Deutschland ist noch groß. Die Halbungarin Elizabeth Kiss macht sich Sorgen um ihre Schwester Zsuzsa, die sich zusammen mit ihrer Mutter in Budapest befindet und den Repressalien der Staatssicherheit AVH ausgesetzt ist.
Liz möchte Zsuzsa nach Deutschland holen und geht deshalb einen Deal mit der CIA ein. Sie wird als Assistentin in der ungarischen Abteilung in den Radiosender Radio Free Europe eingeschleust und soll herausfinden, wer der Maulwurf ist, der heimlich Informationen an die Ostblockstaaten liefert. Liz fällt es nicht leicht, als Spionin zu agieren. Sie verliebt sich in ihren Chef Béla Simon, der so leidenschaftlich gegen Kommunismus und Kapitalismus und für die Freiheit kämpft, hat ihn aber auch in Verdacht, der Verräter zu sein. Gleichzeitig beäugt er sie misstrauisch und durchschaut ihre unvorsichtigen Ausforschungsversuche und Manipulationen, während sich in Ungarn die Ereignisse politisch überschlagen.
Der Roman ist von einer wahren Geschichte inspiriert, denn die Schwiegereltern der Autorin haben sich bei Radio Free Europe kennengelernt. Die Figuren, aber auch die Beschreibung des Radiosenders, der von den Westmächten in München installiert wurde, um die Menschen hinter dem Eisernen Vorhang mit Informationen aus dem Westen zu versorgen, wirken authentisch. Aufgrund des Einflusses der CIA auf die Arbeit des Senders, wurde dieser und seine Mitarbeiter zum einem Feindbild der Sowjets, gegen den Geheimdienstoperationen durchgeführt wurden. Die Arbeit für den idealistischen Béla, aber auch für Liz, die für die Sicherheit und Freiheit ihrer Schwester kämpft, ist nicht ungefährlich. Es fällt schwer, Kollegen Vertrauen zu schenken, Misstrauen und gegenseitige Bespitzelung gehören zum Alltag. Auch für den Leser ist deshalb nicht leicht zu durchschauen, wer welche Absichten hegt und ob die intelligente Simultandolmetscherin, aber etwas dilettantische Agentin Liz, den wahren Verräter entlarven und der CIA ausliefern wird. Schwierigkeiten bereiten ihr dabei ihre Gefühle für Béla, die es ihr unmöglich machen, ihn objektiv zu betrachten, der seinerseits aber keinerlei Skrupel hat, ihr zu drohen.
Während man einen guten Eindruck über die Arbeit bei Radio Free Europe erhält, fehlten mir zum besseren Verständnis der politischen Verhältnisse in Ungarn direkte Eindrücke aus Budapest.
"Fräulein Kiss träumt von der Freiheit" ist eine spannende Spionagegeschichte, die zur Zeit des Ungarn-Aufstandes 1956 in München handelt und die aufgrund der politischen Gegebenheiten und der Liebesgeschichte, die jedoch nie in den Vordergrund rückt, den Leser auch emotional fesselt.
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