Mittwoch, 10. April 2019

Buchrezension: Meike Werkmeister - Sterne sieht man nur im Dunkeln

Inhalt:

Eigentlich ist Anni glücklich. Mit ihrem Langzeitfreund Thies lebt sie in einem hübschen Bremer Häuschen, ihr Geld verdient sie als Game-Designerin und in ihrer Freizeit entwirft sie Poster- und Postkartenmotive. Doch dann will ihr Chef, dass sie das neue Büro in Berlin leitet. Und Thies will auf einmal heiraten. Nur Anni weiß nicht mehr, was sie will. Da meldet sich ihre Jugendfreundin Maria aus Norderney, und Anni beschließt spontan, eine Auszeit zu nehmen. 6 Wochen Sand und Wind, Sterne und Meer – einfach mal durchpusten lassen. Danach sieht sicher alles anders aus. Wie anders, das hätte Anni sich allerdings nicht träumen lassen. 

Rezension: 

Anni ist Mitte 30 und lebt mit ihrem Freund Thies, mit dem sie seit zehn Jahren zusammen ist, in Bremen. Sie arbeitet als Gamedesignerin in einer Agentur und entwirft in ihrer Freizeit Postkarten und Plakate mit Sinnsprüchen und Illustrationen. Als Thies überraschend von Heirat spricht und Annis Chef ihr anbietet, in Berlin ein Büro zu leiten, weiß Anni nicht mehr so richtig, was sie eigentlich möchte, schließlich war bisher alles gut, wie es war. Oder nicht? 
Anni realisiert, dass ihr Job sie nicht mehr so erfüllt und ist enttäuscht von Thies, der überhaupt nicht in Betracht zu ziehen scheint, mit ihr nach Berlin zu ziehen. Da erhält sie eine Postkarte von ihrer Schulfreundin Maria, die in Norderney ein Strandcafé eröffnet hat und beschließt spontan, den Sommer dort zu verbringen, um sich darüber klar zu werden, wie ihr Leben privat und beruflich weitergehen soll. 

"Sterne sieht man nur im Dunkeln" ist ein Roman über eine junge Frau, die eigentlich glücklich ist, aber - vor Entscheidungen gestellt - ins Grübeln gerät, ob sie das Leben, wie sie es jetzt lebt, wirklich glücklich macht. Während der Auszeit bei ihrer Freundin auf Norderney beschäftigt sie sich zunächst weniger mit ihrer Zukunft, sondern sieht sich mit der Vergangenheit konfrontiert, schließlich hat es einen Grund, dass sie zehn Jahre keinen Kontakt mehr zu Maria hatte.

Die Geschichte bietet vielleicht nicht viel Neues, ist aber eingängig und gefällig erzählt - ein Roman über Neuanfänge, Liebe, Freundschaft und Vergebung, der Lust auf Sonne, Strand und Meer macht und zum Nachdenken anregt, ob man selbst mit seiner Lebenssituation zufrieden ist. 
Anni sieht sich vor die Entscheidung Liebe oder Karriere gestellt und ihre Überforderung und Unsicherheit mit der Situation ist nachvollziehbar. Wie sie sich letztlich entscheiden wird, ist gerade im Hinblick auf ihre private Situation nicht vorhersehbar, da ihre Beziehung offenbar an einem Kommunikationsproblem krankt. 

Die kleinen Lebensweisheiten, die Anni entwirft, fließen passend in die Geschichte ein und sind nicht nur im Fließtext abgebildet,sondern auch als farbige Gestaltung am Ende des Romans zu finden. Diese wirken zwar ein wenig wie Werbung für einen Onlineshop, was ich aber nicht weiter störend fand, da sie wirklich süß gestaltet sind. 



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