Stell dir vor, auf dem Weg ins Jenseits gäbe es eine riesige Bibliothek, gesäumt mit all den Leben, die du hättest führen können. Buch für Buch gefüllt mit den Wegen, die deiner hätten sein können.
Hier findet sich Nora Seed wieder, nachdem sie aus lauter Verzweiflung beschlossen hat, sich das Leben zu nehmen. An diesem Ort, an dem die Uhrzeiger immer auf Mitternacht stehen, eröffnet sich für Nora plötzlich die Möglichkeit herauszufinden, was passiert wäre, wenn sie sich anders entschieden hätte. Jedes Buch in der Mitternachtsbibliothek bringt sie in ein anderes Leben, in eine andere Welt, in der sie sich zurechtfinden muss. Aber kann man in einem anderen Leben glücklich werden, wenn man weiß, dass es nicht das eigene ist?
Hier findet sich Nora Seed wieder, nachdem sie aus lauter Verzweiflung beschlossen hat, sich das Leben zu nehmen. An diesem Ort, an dem die Uhrzeiger immer auf Mitternacht stehen, eröffnet sich für Nora plötzlich die Möglichkeit herauszufinden, was passiert wäre, wenn sie sich anders entschieden hätte. Jedes Buch in der Mitternachtsbibliothek bringt sie in ein anderes Leben, in eine andere Welt, in der sie sich zurechtfinden muss. Aber kann man in einem anderen Leben glücklich werden, wenn man weiß, dass es nicht das eigene ist?
Rezension:
Nora Seed ist Mitte 30, als sie, gebeutelt von vielen Enttäuschungen in ihrem Leben, beschließt, zu sterben. Bevor sich der in diesem Moment sehnlichste Wunsch nach Erlösung erfüllt, befindet sich Nora in einer Zwischenwelt, der Mitternachtsbibliothek, wieder. Dort begegnet sie ihrer Schulbibliothekarin Mrs. Elm, die ihr von den Büchern erzählt, die jeweils für ein anderes Leben von Nora stehen. Ausgehend von dem Buch der Reue überlegt Nora, was sie in ihrem Leben gerne anders gemacht hätte und findet sich dann dort mit allen Konsequenzen wieder.
"Die Mitternachtsbibliothek" ist ein Buch, das sich mit der Frage "Was wäre, wenn?" beschäftigt. Es handelt davon, wie das Leben verlaufen wäre, wenn man an einer Stelle einen anderen Abzweig gewählt und andere Entscheidungen getroffen hätte. Diese Fragen stellt man sich in der Regel, wenn man mit seiner aktuellen Situation unglücklich oder unzufrieden ist, wenn man sich mit anderen Menschen vergleicht und neidvoll auf sie blickt.
Nora hat ihren Job verloren, hat kaum noch Familienangehörige oder Freunde, an die sie sich wenden kann, fühlt sich einsam und nutzlos und denkt deshalb, dass es das Beste ist, ihrem Leben ein Ende zu setzen. Doch statt dem Jenseits erwartet sie eine zweite Chance. Sie bekommt die Möglichkeit, Entscheidungen, die sie bereut, rückgängig zu machen und anders zu treffen. In ihrem eigentlichen Leben hat sie ihr Potenzial aus Angst nicht ausgeschöpft. Sie hat weder die Möglichkeit ergriffen, mit ihrer Freundin einen Roadtrip nach Australien zu machen, mit ihrem Bruder den Traum einer Karriere als Rockstar zu verwirklichen oder erfolgreiche Olympiaschwimmerin zu werden. All diese Möglichkeiten, ihr Leben neu und zufriedenstellender zu leben, bieten sich ihr in der Mitternachtsbibliothek.
Als Leser begleitet man Nora auf ihren Reisen und fragt sich unweigerlich selbst, ob man in der Vergangenheit nicht auch schon Entscheidungen getroffen hat, die man gerne rückgängig machen würde und wie das eigene Leben dann aussehen würde.
Nora kann all diese alternativen Leben leben. Dabei ist es aufschlussreich, wie sie darüber nachdenkt und erkennt, was sie so unglücklich gemacht hat. Als sie dem Tod bei der Begegnung mit einem Eisbär in die Augen blickt, spürt sie, dass sie eigentlich noch gar nicht sterben möchte. Auch stellt sie fest, dass es Glück nicht ohne Traurigkeit geben kann, denn all ihre vermeintlich besseren Leben sind auch nicht perfekt. Auch wenn das Schicksal eine große Rolle spielt, sind es doch die eigenen Entscheidungen, die das Leben beeinflussen.
So bleibt zweifelhaft, ob es überhaupt EIN Wunschleben gibt, in dem man rundum glücklich ist und in dem man einen Sinn für sein Leben erkennen kann.
"Die Mitternachtsbibliothek" ist ein Roman für ein breites Publikum. Es handelt von einer andauernden Sinnsuche, von dem Streben nach Glück, von ungelebten Träumen, dem Mut zur Veränderung und der Erkenntnis, dass das Leben unendlich viele Möglichkeiten bietet, die nur genutzt werden wollen.
Trotz der Selbstmordgedanken, Melancholie und Einsamkeit Noras ist es kein schwermütiges Buch, sondern eines, dass das Leben feiert und motiviert, trotz aller Sorgen nicht zu verzagen, sondern Schwierigkeiten anzupacken und selbst eine Veränderung herbeizuführen.
Hallo Lena,
AntwortenLöschenich bin gerade auf deinen Blog gestoßen und finde ihn sehr schön ♥.
"Die Mitternachtsbibliothek" liegt auch noch auf meinem SuB und ich bin schon sehr gespannt darauf es zu lesen. Deine Rezension klingt sehr vielversprechend und ich hoffe sehr, dass es mir auch so gut gefällt.
Ganz liebe Grüße,
Steffi
Liebe Steffi,
Löschenvielen Dank für dein Feedback. Ich hoffe, der Roman gefällt dir ebenso gut wie mit. Du kannst dich gerne noch einmal melden, wenn du das Buch von deinem SuB befreit hast.
Ich wünsche dir noch ein schönes verbleibendes Wochenende.
Liebe Grüße
Lena