Mittwoch, 26. Februar 2020

Buchrezension: Peter Zantingh - Nach Mattias

Inhalt:

Amber singt bei einem Konzert gegen ihren Schmerz an; Quentin läuft Kilometer um Kilometer, um der Erinnerung zu entkommen, und Kristianne möchte die wahre Geschichte ihres Sohnes erzählen. Diese Leben und das von fünf weiteren Menschen überkreuzen sich durch Mattias’ unerwartetes Verschwinden auf schicksalhafte Weise. Wie Puzzlesteine fügen sich ihre Geschichten zu einem Abbild von Mattias und werden trotz aller Trauer zu Zeugen seiner Begeisterungsfähigkeit und seines unbeugsamen Mutes, sich dem Leben jeden Tag vorbehaltlos hinzugeben. 

Rezension: 

Mattias ist Mitte 30, als er überraschend ums Leben kommt. Mehr erfährt man zunächst nicht über den Toten. 
Acht Personen, die entweder mit Mattias verwandt oder auf unterschiedliche Art und Weise bekannt waren, versuchen seinen Tod zu verarbeiten und blicken dabei mitunter auf das zurück, was sie mit Mattias verband. 
Da ist Amber, die Freundin von Mattias, die genauso wenig wie die Großeltern Riet und Hendrik und die Mutter Kristianne begreifen kann, dass Mattias so früh aus dem Leben geschieden ist. Sie trauern und müssen sich damit abfinden, ein Leben ohne den geliebten Menschen weiterzuführen. 
Quentin, ein enger Freund von Mattias, fühlte sich nur von ihm verstanden und versucht sich durch das Laufen von seiner Trauer abzulenken. Issam kannte Mattias nur über einen virtuellen Kontakt durch ein gemeinsames Hobby. Doch auch er vermisst Mattias und geht sogar zu seiner Beerdigung. 
Drei weitere Personen zählen zu dem Beziehungsgeflecht, auch wenn sie Mattias nicht persönlich kannten. Insbesondere durch die scheinbar Unbeteiligte Tirra erfährt der Leser auf welche tragische Weise Mattias ums Leben kam. 

Ich empfand den Roman eher wie eine Sammlung von Kurzgeschichten, die Episoden aus den Leben einzelner Personen schildern, die jeder auf seine Art mit einem jüngst Verstorbenen verbunden sind. Dabei blieb mir Mattias jedoch völlig fremd. Bis auf einzelne wenige Aspekte aus seinem Leben erfährt man über die Angehörigen und Freunde sehr wenig über ihn als Person. Vielmehr hatte ich das Gefühl, dass sich die Hinterbliebenen aus Schmerz scheuen, sich überhaupt an Mattias zu erinnern. Die Intension des Autors, der am Ende selbst durch ein Interview zu Wort kommt, erreichte mich leider nicht. 





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