Mittwoch, 1. März 2023

Buchrezension: Anna Bell - Doppelt geliebt hält besser

Inhalt:

Für Ellie war es immer schon Max – bis der allerdings mehr in ihr gesehen hat als "Spider", die nerdige Freundin seiner kleinen Schwester, hat es eine ganze Weile gedauert. Doch seit vier Jahren sind sie glücklich verheiratet und erwarten in wenigen Wochen ihr zweites Kind.
Da trifft es Ellie wie ein Schock, als Max sie eines Tages mit "Spider" anspricht: Er hat jede Erinnerung an die letzten fünf Jahre verloren – und damit auch an seine Ehe mit Ellie. Die Diagnose lautet dissoziative Amnesie, was sie ausgelöst hat und ob sie umkehrbar ist, wissen die Ärzte nicht. 
Kann es Ellie gelingen, Maxʼ Herz ein zweites Mal für sich zu gewinnen? 

Rezension: 

Ellie Voss ist glücklich mit Max verheiratet, mit dem sie und ihrer gemeinsamen kleinen Tochter Sasha in einem Häuschen in einem Vorort von London wohnt. Als Ellie kurz vor ihrem Mutterschutz steht, da das zweite Kind unterwegs ist, erkennt sie ihren Ehemann nicht wieder. Er hat sein Gedächtnis verloren und kann sich an die letzten fünf Jahre seines Lebens nicht mehr erinnern - das schließt auch Ellie, seine Tochter und die Trennung seiner Eltern mit ein. Es ist nicht bekannt, was der Auslöser für seine dissoziative Amnesie ist, aber die Ärzte sind hoffnungsvoll, dass seine Erinnerungen bald von selbst wieder zurückkehren. 
Ellie versucht Max durch die Nachstellung gemeinsamer Erlebnisse wieder an sein altes Leben zu erinnern und ihn dadurch zu bringen, sich auch wieder in sie zu verlieben. Je mehr Zeit sie miteinander verbringen, desto näher kommt sie ihrem neuen Max, bis Ellie herausfindet, was der Auslöser seines Gedächtnisverlusts war. 

Obwohl die für die Geschichte auslösende Amnesie ohne große Erklärung eingeführt wird und die Auflösung dafür am Ende auch nicht ganz überzeugend für dieses doch schwerwiegende Trauma ist, ist die Geschichte darüber hinaus authentisch erzählt und hat neben vielen der Situation geschuldet humorvollen Szenen auch ernste Töne im Kampf um die Ehe und einen geliebten Menschen. 

Um Max zu schonen, spielt seine Familie ihm eine Scharade vor, die im Verlauf des Romans immer schwieriger aufrecht zu erhalten scheint. Spontane Entscheidungen und Einfallsreichtum sind gefragt, um Max nicht vor den Kopf zu stoßen. Das sorgt für Unterhaltung und gibt der Geschichte eine erfrischende Dynamik. 

Ellie hingegen versucht so nah wie möglich an der Wahrheit zu bleiben, um Max' Herz erneut zu gewinnen, der sie zu Beginn noch als die nerdige Teenagerfreundin seiner jüngeren Schwester betrachtet. Bei der Nachstellung der ersten Dates kommt es zu witzigen Pannen bis sich der Ton ändert und Ellie und Max tatsächlich wieder eine Nähe zu einander finden, auch wenn Max nicht ganz der Alte ist. Durch die viele bewusst genutzte gemeinsame Zeit konnten sie sich neu kennenlernen, was Ellie vor Augen geführt hat, wie wenig Mühe sie sich im Alltagstrott der Ehe mehr miteinander gegeben haben. Bevor sie jedoch merken, dass ihre Ehe gestärkt aus der herausfordernden Situation hervorgeht, erfährt Ellie den Grund für den Gedächtnisverlust und zweifelt an der Integrität ihres Mannes, so dass die Geschichte am Ende noch ein wenig dramatisch wird. 

Die Geschichte wird zu keinem Zeitpunkt langweilig, egal ob Ellie und Max Zeit zu zweit oder mit ihrer Tochter Sasha verbringen, ob sie Max' Familie begegnen oder Ellie ihre neu gewonnen Freundinnen aus dem Geburtsvorbereitungskurs trifft, denn auch die facettenreichen Nebencharaktere sorgen in der Geschichte für Abwechslung. 
"Doppelt geliebt hält besser" ist eine charmante britische Liebeskomödie, die humorvoll anklingt, im Kern jedoch eine ernste Botschaft vermittelt, seinen Partner wertzuschätzen und sich trotz aller Verpflichtungen Zeit füreinander zu nehmen, um die Liebe im Alltag nicht zu verlieren. 
Wie Ellie sich um Max bemüht, für ihre Ehe, Liebe und Familie kämpft, ist nicht nur für Romantiker*innen herzerwärmend geschildert.  

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