Mittwoch, 10. August 2022

Buchrezension: Tasmina Perry - Die Hochzeit meines besten Exfreundes

Inhalt:

Adam kann die Hochzeit seines besten Freundes kaum erwarten: Er hat gerade seinen Job als Musikredakteur verloren, und ein Wochenende auf dem Land voller Party und guter Freunde ist jetzt genau das Richtige, um Dampf abzulassen. Sophie dagegen weiß gar nicht, warum sie überhaupt eingeladen wurde. Der Bräutigam ist ihr Ex, die Beziehung endete nicht gerade glücklich – und sie hat mit ihm auch noch nicht endgültig abgeschlossen. Dann trifft sie auf Adam – kann sie jetzt ihren Ex vergessen und auf ein eigenes Happy End hoffen? 

Rezension: 

Adam Stowe freut sich auf die Hochzeit seines besten Freundes Tim, obwohl der Kontakt zwischen den beiden etwas eingeschlafen ist. Da Adam aber gerade seinen Job als Musikredakteur bei einer Zeitschrift verloren hat, ist er für etwas Ablenkung, einen feucht-fröhlichen Junggesellenabschied und attraktive Brautjungfern an diesem Wochenende dankbar. 
Sophie Wallis geht weniger euphorisch zu den Feierlichkeiten. Der Bräutigam ist ihr Exfreund, der sie vor zwölf Jahren nach einem schweren Unfall, unter dessen Folgen sie bis heute leidet, verlassen hatte. Sie weiß nicht, warum Tim sie überhaupt eingeladen hat, aber nutzt die Gelegenheit um aus ihrem Schneckenhaus zu kriechen und alte Bekannte wiederzusehen. 
Für Adam und Sophie wird es ein turbulentes Wochenende, während dem sie sich mit ihren eigenen Unsicherheiten auseinandersetzen. Beide überlegen, warum sie noch Single sind, haben aber keine Gelegenheit in Selbstmitleid zu versinken, sehen sie sich doch auch mit den Problemen der Gastgeber und Gästen konfrontiert, bei denen sie entschieden einschreiten. 

Das Buch mag durch das auffallend pinke und witzige Cover vielleicht etwas trivial wirken und auf eine eher flache Geschichte schließen lassen, hat jedoch viel mehr als nur eine spaßige RomCom zu bieten. 
Die Geschichte ist abwechselnd aus der Perspektive von Adam und Sophie geschildert, die beide mit ihrem Leben hadern. Während Adam arbeitslos ist und vor der Entscheidung steht, sich selbstständig zu machen, leidet Sophie an den Folgen ihres Unfalls, ist körperlich etwas eingeschränkt und trauert noch ein wenig der Beziehung zu Tim hinterher. Beide lernen sich durch einen peinlichen Zwischenfall in der Pension kennen und sind beim späteren näheren Kennenlernen am Single-Tisch auf der Hochzeitsfeier vom anderen fasziniert. Adam mag Sophies schlagfertige Art, während Sophie von Adams Hilfsbereitschaft positiv überrascht ist. 

Neben romantischen Gefühlen handelt der Roman von der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, vom Erkennen des eigenen Selbstwerts und der Suche nach Glück. Es ist eine Geschichte über Beziehungen, Freundschaften und Familie, über das, was man verloren hat, aber auch das, was man wiedergefunden hat. Abwechslungsreich, voller Witz und Charme ist es ein Buch über Mittdreißiger, die erkennen, dass auch vermeintlich perfekte Leben nicht gar so makellos sind und das Aufgeben keine Option ist. Es ist eine erhebende Geschichte mit einem gelungenen Mix aus Romantik, Humor, Spannung und Herzschmerz mit einem zu erwartenden Happy End. "Die Hochzeit meines besten Exfreundes" ist eine Unterhaltungslektüre mit liebenswerten Charakteren, die widererwarten nicht oberflächlich ist, sondern wichtige Botschaften feinfühlig und mit einer Prise Ironie vermittelt. 

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