Um ein glückliches Leben betrogen – so fühlt sich Kate Linville, Polizistin bei Scotland Yard. Kontaktscheu und einsam, gibt es nur einen Menschen, den sie liebt: ihren Vater. Als dieser in seinem Haus grausam ermordet wird, verliert Kate ihren letzten Halt. Sie macht sich selbst auf die Spur dieses mysteriösen Verbrechens. Dabei entlarvt sie die Vergangenheit ihres Vaters als Trugbild.
Zugleich bricht Drehbuchautor Jonas Crane mit seiner Familie aus London in die Ferien auf. Die drei ahnen nicht, dass die Geschichte um Kates ermordeten Vater auch sie in Lebensgefahr bringen wird: Ein flüchtiger Verbrecher ist in den Hochmooren von Yorkshire auf der Suche nach einem abgeschiedenen Versteck.
Zugleich bricht Drehbuchautor Jonas Crane mit seiner Familie aus London in die Ferien auf. Die drei ahnen nicht, dass die Geschichte um Kates ermordeten Vater auch sie in Lebensgefahr bringen wird: Ein flüchtiger Verbrecher ist in den Hochmooren von Yorkshire auf der Suche nach einem abgeschiedenen Versteck.
Rezension:
Nach dem Tod ihres Vaters Richard, einem pensionierten Polizisten, ist Kate Linville auf sich alleingestellt. Sie selbst ist Polizistin bei Scotland Yard und kehrt nun in ihr Elternhaus nach Scalby in North Yorkshire zurück, um mehr über die Hintergrund des brutalen Mordes in Erfahrung zu bringen und den Täter aufzuspüren. Mit ihrem Verhalten eckt sie bei dem ermittelnden Beamten der Yorkshire Police, Caleb Hale an, der sich bei der Tätersuche auf einen Verdächtigen fixiert hat, den Linville vor Jahren ins Gefängnis gebracht hat. Da während der Ermittlungen auf weitere ermordete Personen aus dem Umfeld von Richard Linville gestoßen wird, wird immer unwahrscheinlicher, dass es sich bei dem flüchtigen Straftäter, der bei seiner Verurteilung geschworen hatte, Rache an Linville zu nehmen, um den gesuchten Mörder handelt.
Jonas Crane ist Drehbuchautor und steht aufgrund des finanziellen Drucks, der auf ihm lastet, vor einem Burnout. Zusammen mit seiner Ehefrau Stella und seinem fünfjährigen Adoptivsohn Sammy nimmt er sich eine Auszeit um in den Hochmooren im Norden Englands in aller Abgeschiedenheit zur Ruhe zu kommen. Die selbst gewählte Einsamkeit der alten Farm wird der Familie zum Verhängnis, als der gewalttätige Freund der leiblichen Mutter ihres Adoptivsohnes sie als Geiseln nimmt.
"Die Betrogene" ist der erste Band der Krimireihe um Detective Sergeant Kate Linville. Diese ist ein einsamer Mensch ohne soziale Kontakte und Rückhalt bei Scotland Yard. Sie hat nur wenig Selbstvertrauen und fühlt sich in ihrer Haut unwohl. Es erscheint kaum vorstellbar, wie diese unscheinbare, verunsicherte Frau bei der Metropolitan Police eine Anstellung finden konnte, doch dann beweist sie bei ihren privaten Recherchen zum Tod ihres Vaters unerwartetes polizeiliches Gespür und ist den Beamten vor Ort unfreiwillig stets einen Schritt voraus.
Detective Chief Inspector Caleb Hale ist Alkoholiker, der denkt, zusammen mit dem Alkohol auch seinen Polizeiinstinkt verloren zu haben. Er und sein Team tappen bei den Ermittlungen zum Mord an ihrem ehemaligen Kollegen lange Zeit im Dunkeln und werden durch Kate auf neue Spuren aufmerksam.
Der Roman ist aus zwei Handlungssträngen aufgebaut, die lange parallel verlaufen und sich selbst immer weiter verzweigen. Beide Erzählebenen, die sich zeitgleich ereignen, sind für sich spannend geschildert. Während die Aufklärung des Mordes an Richard Linville ein klassischer Kriminalroman ist, mutet die Geschichte um den Drehbuchautor und seine Familie wie ein Thriller an.
Der Roman ist dynamisch und voller raffinierter Wendungen. Bereits jeder Handlungsstrang für sich fesselt, bis auf wenige Längen, die sich vor allem aus den Unsicherheiten und persönlichen Gedanken von Kate und Caleb ergeben. Ungleich spannender ist, in welchem Ausmaß die beiden Erzählstränge und der tragische Prolog in einem Zusammenhang stehen und für welche Taten sich der Mörder an Richard Linville rächen möchte.
Es ist ein gelungener Reihenauftakt mit interessanten Charakteren, die Potenzial zur Weiterentwicklung haben. Der Kriminalfall ist undurchsichtig, weshalb es kaum möglich ist, einen Täter und sein Motiv frühzeitig zu erahnen. Die Schilderungen sind authentisch, auf übertriebene Dramatik wird verzichtet, ohne dass die Emotionen von Ermittlern, Tätern und Opfern zu kurz kommen.
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