Inhalt:
Ludo und Cate sind beste Freundinnen, seit sie damals auf dem Schulhof ihre Pausenbrote getauscht haben. Dabei könnten die beiden nicht unterschiedlicher sein: Ludo ist still und zurückhaltend, Cate laut und voller Energie. Als Cate nach einem Jahr in Australien schwanger und ohne den Vater ihres ungeborenen Kindes zurückkehrt, ist Ludo da, um ihr zu helfen. Doch dann erkrankt Cate an Leukämie und bittet Ludo, in Australien den Vater ihres Kindes zu suchen. Ludo findet Matt, und obwohl sie sich dagegen wehrt, verliebt sie sich in ihn. Was Ludo jedoch nicht weiß: Cate hat gehofft, dass genau das passieren wird.
Rezension:
Ludo und Cate sind beide Anfang 40 Jahre alt, leben in Genua und sind seit ihrer Kindheit beste Freundinnen, auch wenn sie nicht unterschiedlicher sein könnten. Cate ist impulsiv, eine Frau, die weiß sie will und sich das auch nimmt. Sie dominiert auch die Freundschaft mit Ludo, die angepasst und zurückhaltend ist und sich von anderen beeinflussen lässt.
Cate ist alleinerziehende Mutter eines 15-jährigen Sohnes, der seinen Vater, einen Australier, nicht kennt. Ludo war stets diejenige, die ihm als seine "Tante" den Vater ersetzte und Cate bei der Erziehung unterstützte. Während Cate als Single unabhängig ist, führt Ludo eine Beziehung zu ihrem Kollegen und spätere Vorgesetzten Paolo, der sie einengt, kontrolliert und auf die Freundschaft zu Cate eifersüchtig ist. Als Ludo dennoch beabsichtigt, Paolo zu heiraten, greift Cate ein. Doch dann erkrankt sie an Leukämie und bittet Ludo um einen Gefallen, der sie bis ans andere Ende der Welt nach Australien führt.
"Und vor uns liegt das Glück" ist ein Roman über eine Frauenfreundschaft, der aus der Perspektive von Ludo geschrieben ist. Der Klappentext verrät das Ende des Romans, während sich die Handlung mehr auf Ludo und ihre Eigenschaft beschränkt, sich von anderen dominieren und manipulieren zu lassen. Erst nach ca. 300 Seiten des knapp 400 Seiten langen Romans bittet Cate sie, den Vater ihres Kindes Gabriel in Australien ausfindig zu machen. Ludo hat bisher immer das gemacht, was Cate von ihr verlangte und so nimmt sie auch die Reise auf sich, die ihr Leben verändern wird.
Ich empfand Ludo zu passiv, die ungleiche Freundschaft anstrengend und konnte Ludos Handlungen nicht nachvollziehen. Sie machte keine charakterliche Entwicklung durch, blieb bis zum Schluss unselbstständig und ließ sich alle Entscheidungen bereitwillig abnehmen.
Die beiden Liebesgeschichten, mit denen die Frauen im letzten Viertel konfrontiert werden, entwickelten sich unglaubwürdig schnell und konnten mich nicht berühren. Auch Cates Krankheit wurde viel zu leichtfertig abgehandelt.
Das Buch ist unterhaltsam geschrieben, aber der Kern der Geschichte, der mit der Reise Ludos nach Australien - und damit einem Ausbruch aus ihrer Komfortzone - angekündigt wird, wird nach meinem Empfinden von der viel zu langen Vorgeschichte verdrängt und letztlich auf den Epilog reduziert.
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