Ihre Verfolger haben sie in Wien aufgespürt. Die österreichische Polizei sucht sie in Zusammenhang mit einem Mordfall. Völlig auf sich allein gestellt tritt Blumenhändlerin Carolin die Flucht nach vorne an: Sie fährt nach Frankfurt, in die Hochburg ihrer Feinde, in die Höhle des Löwen. Für sie die gefährlichste Stadt der Welt, aber auch die, in der man sie zuletzt vermuten würde. Und gleichzeitig der einzige Ort, an dem sie die Chance sieht, ihrem Alptraum ein Ende zu setzen.
Ausgerüstet mit ihrem Wissen über den russischen Karpin-Clan, über Schwächen, Gewohnheiten und alte Feindschaften ihrer Gegner, beginnt Carolin, Fallen zu stellen und ein Netz aus Intrigen zu weben. Schon bald zieht sie eine blutige Spur durch Frankfurt - nur leider scheint es, als wäre ihre Rückkehr doch nicht unentdeckt geblieben.
Rezension:
Nachdem Carolins Tarnung als Blumenhändlerin in Wien aufgefallen ist, flüchtet sie vor dem russischen Karpin-Clan und der österreichischen Polizei, die sie wegen Mordes sucht nach Frankfurt. Von ihrem Beschützer, dem BKA-Beamten Robert Lesch kann sie keine Unterstützung mehr erwarten. Auf sich alleingestellt, beschließt sie, die Flucht nach vorn anzutreten. Sie möchte sich an den Karpins rächen, indem sie die Clan-Fehde mit der Konkurrenz, den albanischen Malakyans weiter anheizt. Sie beherrscht ihre Codes und verschickt Botschaften um die Karpins zu provozieren. Dabei muss sie auch selbst getarnt in diversen Verkleidungen in Erscheinung treten, um ihren Plan zielgerichtet umzusetzen.
"Rot wie Feuer" ist der abschließende dritte Band der "VANITAS"-Trilogie. Im Gegensatz zu den beiden ersten Bänden, die durch polizeiliche Ermittlungen wie Kriminalromane aufgebaut sind, ist der dritte Teil ein spannendes Katz-und-Maus-Spiel m Umfeld der Organisierten Kriminalität von Drogendealern und Schutzgelderpressern.
Carolin wirkt nahbarer und man erfährt noch mehr Details aus ihrer Vergangenheit als Dokumentenfälscherin bei den Karpins, die sie endlich hinter sich lassen möchte, um wieder frei zu leben. Statt sich ins Ausland abzusetzen, schwört sie auf Rache und spielt den russischen Clan gegen den albanischen aus. Dabei entwickelt sie unaufhörlich neue Ideen, wodurch sich der Thriller rasant entwickelt. Spannung und Nervenkitzel sind durchgängig hoch, da sich Carolin in ständige Gefahr begibt. Ihr Wunsch nach Vergeltung ist jedoch größer als ihre Angst - und das in einem Umfeld von äußerster Brutalität und Gewalt, die zwar nicht im Detail, aber dennoch grausam beschrieben wird. Weder die Karpins, noch die Malakyans schrecken vor Folter oder Mord zurück, Gewalttaten werden von ihnen geradezu zelebriert.
Auch wenn man nachvollziehen kann, dass Carolin einen Weg der Gewalt gehen muss, um sich von ihren Peinigern endgültig zu befreien, geht sie doch ein enormes Risiko ein und hat bei ihren gefährlichen Aktionen unwahrscheinlich viel Glück, was den dritten Teil am wenigsten realitätsnah macht. Die Mitglieder der Clans empfand ich zudem etwas plump und stereotyp dargestellt.
"Rot wie Feuer" ist der aufregendste Band der Reihe, mit dem alle Unklarheiten der Vorgängerbände beseitigt werden und der die Geschichte um die getarnte Blumenhändlerin in sich stimmig und rund macht.
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