Samstag, 3. April 2021

Buchrezension: Katrin Bongard - Junimond

Inhalt: 

Olivia, Ares und Nick sind Freunde seit dem Kindergarten, wohnen in derselben Gegend, gehen auf die gleiche Filmschule. Sie sind eine eingeschworene Freundesclique, bis Stella in ihre Gegend zieht und das sensible Gleichgewicht der Gruppe verändert. Auf einmal kommt Liebe ins Spiel und Leidenschaft. Als die vier für ein gemeinsames Filmprojekt zusammenziehen, wird schnell klar, dass jeder ein Geheimnis hat, das man selbst dem besten Freund nicht anvertrauen kann. 

Rezension: 

Olivia, Ares und Nick wohnen in einem gut situierten Villenviertel in Potsdam und sind seit dem Kleinkindalter die besten Freunde. Als die "drei Musketiere" sind sie ein eingeschworenes Team. Im Frühling zieht Stella mit ihrer Mutter aus Berlin nach Potsdam, wo sie ein Haus am Griebnitzsee geerbt haben. Es ist ein heruntergekommenes, lange Zeit unbewohntes Haus, in dem sich Stella zunächst sehr einsam fühlt. Schnell lernt sie Ares kennen, der den Keller des verlassenen Hauses als Proberaum für seine Band nutzen wollte und dreist darin einbricht. Stella geht zudem in die selbe Klasse an dem Filmgymnasium wie Ares und seine Freunde. Bei einem Filmprojekt werden sie zu einer Gruppenarbeit zusammengewürfelt, was zunächst für wenig Begeisterung sorgt. Beim näheren Kennenlernen stellen sie jedoch fest, dass sich die drei und Stella ganz gut verstehen und ziehen in den Ferien sogar bei Stella ein, um intensiver an dem Film zu arbeiten. 
Dabei wird immer deutlicher, dass Olivia, Ares und Nick keine Kinder mehr sind und sich die Gefühle für einander verändert haben. Um die Freundschaft nicht zu gefährden, traut sich keiner wirklich offen darüber zu sprechen, so dass bald mehrere Geheimnisse zwischen den vieren stehen. 

"Junimond" ist ein Jugendbuch, das abwechselnd aus der Perspektive der vier Hauptfiguren geschrieben ist. Die Kapitel sind kurz und beginnen jeweils mit einem Zitat aus einem Film oder Serie, das passend zum Inhalt gewählt ist. Der Roman ist mit Cast und Abspann selbst ähnlich aufgebaut wie ein Film und auch das Making-of als Nachwort passt perfekt. 
Die Geschichte handelt von Freundschaft und der ersten Liebe und den typischen Problemen, die unter Teenagern entstehen, wenn aus Freundschaft mehr wird und man sich über seine eigenen Gefühle nicht sicher ist. 
Das gemeinsame Filmprojekt schweißt die vier zusammen, sie können sich kreativ austoben und lernen durch die Erkundungen in ihrer Gegend mehr über die geschichtlichen Hintergründe ihres Viertels, historisch bedeutenden Persönlichkeiten dort gewohnt haben und welche geschichtsträchtigen Entscheidungen dort getroffen worden sind. 

Die Geschichte ist abwechslungsreich geschrieben, die Teenager sind sympathisch und bestätigen in keiner Weise den ersten Eindruck, es mit verwöhnten Snobs zu tun zu haben. Auch wenn sie keine Geldsorgen haben, haben sie Probleme in den Familien, die nicht zu bezahlen sind. 
Stella fügt sich deshalb auch gut in die Dreiergruppe ein und ich hatte nicht das Gefühl, dass sie deren Gleichgewicht gestört hätte - ganz im Gegenteil. Durch die Viererkonstellation ist der Weg offen für Nick, seine Gefühle für Olivia zu offenbaren. 
Aufgrund des Klappentextes hatte ich mir mehr Konflikte und Dramen innerhalb der Freundschaft erwartet, empfand die Beziehungen zu einander jedoch sehr gefestigt und harmonisch. So konnte mich das Buch nicht komplett fesseln. Insbesondere gegen Ende hatte es seine Längen, da die Geschichte rund um das Filmprojekt ins Stocken geriet und die Teenager ihre Gefühle zu lange hinter dem Berg hielten, obwohl das Ende schon frühzeitig vorhersehbar war. 




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