Das blaue Meer, der Wind in den Haaren, das Leuchten der Dünen: Anna ist glücklich auf der schönen Nordseeinsel Texel. Gemeinsam mit ihrer großen Liebe Ole genießt sie die Zweisamkeit und endlich hat sie den Mut, einem Geheimnis aus ihrer Kindheit auf den Grund zu gehen. Nur ihr Blumencafé bereitet ihr Sorgen, denn immer mehr Kunden bleiben aus. Da erfährt sie von einer unerwarteten Erbschaft: Ihre verstorbene Nachbarin Roos hat ihr das Haus mit dem wunderschönen Rosengarten vermacht. In Anna reifen Pläne für eine neue Zukunft und sie hat eine Idee, wie sie ihr Café zu neuem Leben erwecken kann. Doch dann steht auf einmal ihre gesamte Existenz auf dem Spiel.
Rezension:
Anna lebt seit einigen Monaten mit ihrem Dackel Harry auf der niederländischen Nordseeinsel Texel, liebt ihren Freund Ole, hat Freundschaften geschlossen und fühlt sich inzwischen angekommen und Zuhause. Die Vergangenheit kann sie jedoch nicht hinter sich lassen. Sie weiß immer noch nicht, wie ihre Schwester ums Leben gekommen ist, welche Schuld der Enkel ihrer inzwischen verstorbenen Nachbarin Roos trägt und wer sie auch weiterhin auf der Insel zu bedrohen scheint. Die Beziehung zu Ole ist wacklig, denn beide sind geprägt von schmerzhaften Erfahrungen und können ihre Eifersucht nicht unterdrücken.
Annas Blumencafé hat sich bislang nicht etabliert, denn die Kunden bleiben aus. Die unerwartete Erbschaft von Roos ist deshalb eine beruhigende Unterstützung. Das alte Rezeptbuch von Roos hat Anna schon länger bei sich und so versucht sie, die Kuchen und Torten nach Originalrezept nachzubacken und das Café neu zu eröffnen.
"Das Leuchten der Inselblumen" ist der zweite Band der Inselblumen-Trilogie und die Fortsetzung von "Der Sommer der Inselblumen".
Das Buch schließt nahtlos an den ersten Teil an und durch kurze Rückblicke und Erinnerungen ist man als Leser wieder sofort mitten im Geschehen und angekommen auf der heimeligen Nordseeinsel. Anna ist eine liebenswürdige Figur, die etwas chaotisch und ungeschickt ist, eine ausgesprochene Tierliebe hat und sich auch stets um die Menschen in ihrer Umgebung sorgt und sich selbstlos kümmert. Die Beziehung zu Ole hat sich weiterentwickelt und wirkt authentisch, gerade da die sie nicht immer einfach und harmonisch ist. Die beiden lieben sich, aber Eifersucht und Misstrauen stehen ihnen immer wieder im Weg.
Doch nicht nur in der Partnerschaft hat Anna Probleme, auch das Blumencafé und sein geringer Umsatz machen ihr Sorgen, die unverhoffte Erbschaft sorgt für Streit und der Geist ihrer verstorbenen Schwester Anouk lässt ihr keine Ruhe. Es ist nur zu verständlich, dass sie endlich wissen möchte, wie Anouk ums Leben gekommen ist, ob es ein Unfall war oder ob sie auf der friedlichen Insel tatsächlich getötet wurde. Hoffnung, endlich Gewissheit zu bekommen, entsteht, da der Todesfall als Cold Case wieder aufgerollt werden soll.
Wie Band 1 ist auch die Fortsetzung unterhaltsam geschrieben, selbst wenn häufig nur Szenen aus dem Alltag von Anna und ihrem quirligen und leicht übergewichtigem Dackel Harry geschildert werden. Anna hat mit vielen Problemen zu kämpfen, aber es gibt auch viele schöne, sonnige Momente um Freundschaften und die Zuneigung zu den Tieren.
Spannung wird weiterhin durch den unaufgeklärten Tod von Anouk und einem Gefühl der Angst erzeugt, denn Anna und ihr Erbe werden bedroht.
"Das Leuchten der Inselblumen" ist ein abwechslungsreicher Roman über einen Neuanfang auf der beschaulichen Insel Texel, bei dem Anna jedoch zahlreiche Steine in den Weg gelegt werden. Doch sie ist nicht allein und kann stets auf Unterstützung von Nachbarn und Freunden hoffen. Es ist eine warmherzige Geschichte, die durch die Vielfalt der Charaktere und das bildhafte Setting der Nordseeinsel mit ihrer Fauna für Unterhaltung sorgt und durch die Krimielemente zusätzlich Spannung erzeugt.
Auf den Abschluss der Trilogie muss man noch bis ins Jahr 2023 warten, was in Bezug auf die offenen Fragen, die auch nach diesem Band wieder bleiben, die Geduld etwas strapaziert.
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