Nathalie liebt François, und François liebt Nathalie. Sie sind ein Traumpaar.
Der Traum zerbricht, als François bei einem Autounfall stirbt, und Nathalie allein ins Leben zurückfinden muss.
Und dann verändert ein einziger Kuss alles. Nathalie verliebt sich in ihren Kollegen Markus und erkennt: Für die große Liebe gibt es immer eine zweite Chance.
Der Traum zerbricht, als François bei einem Autounfall stirbt, und Nathalie allein ins Leben zurückfinden muss.
Und dann verändert ein einziger Kuss alles. Nathalie verliebt sich in ihren Kollegen Markus und erkennt: Für die große Liebe gibt es immer eine zweite Chance.
Rezension:
Nachdem Nathalies Ehemann Francois beim Joggen von einer Blumenverkäuferin angefahren wurde und wenig später im Krankenhaus stirbt, kehrt sie nach einer Phase der Trauer wieder an die Arbeit zurück. Ihr Vorgesetzter Charles befördert sie direkt zur Teamleiterin. Er ist voll Verständnis für ihre Situation und gibt ihr alle Zeit, um sich wieder neu einzufinden. Dabei agiert er nur vorgeblich fürsorglich und selbstlos, fühlt er sich doch von der schönen, unnahbaren Nathalie schon länger angezogen. Charles drängt sie zu einem gemeinsamen Abendessen, bei dem sie ihm sehr deutlich seine Grenzen aufzeigt.
Aus einem Impuls heraus küsst sie stattdessen ihren Mitarbeiter Markus, ohne etwas zu fühlen oder zu bezwecken. Dieser ist vor den Kopf gestoßen und verlangt eine Erklärung. Er lässt nicht locker und so bleibt es nicht bei dem einen Kuss, was in ihrer Firma zu wilden Spekulationen führt.
Wer von der Geschichte nun einen berührenden Roman über Trauer, Trauerbewältigung und die Chance auf einen neuen Anfang mit einer neuen Liebe erwartet, wird enttäuscht werden. "Nathalie küsst" ist kein klassischer Liebesroman, was vor allem an dem sehr speziellen Schreibstil liegt. Dieser ist distanziert, so dass man sich als Leser lediglich als Beobachter fühlt, aber nicht mitten ins Geschehen eintauchen kann. Wechselnde Perspektiven sorgen zwar dafür, dass man die Gedanken der Hauptfiguren erfährt, aber insbesondere Nathalie bleibt undurchschaubar.
Der Fokus wechselt zudem stark auf Markus, der wenig attraktiv, unsicher und verschüchtert, aber nach dem Kuss schwer verliebt in Nathalie ist. Zum ersten Mal in seinem Leben steht er im Mittelpunkt und wird von Kollegen beneidet, denn jeder fragt sich, was die schöne, unantastbare Nathalie an ihm findet. Als Leser fragt man sich dagegen, was er an Nathalie findet, denn im Alltag verhält sie sich schroff und unhöflich.
Es ist eine kurze Geschichte mit kurzen Kapiteln, die überwiegend in der Firma handeln. Daneben gibt es kurze Einschübe mit Kochrezepten, Spielergebnissen oder Lexikaeinträgen, die zwar inhaltlich irgendwie zur vorherigen Situation passen und kreativ sind, aber wie Lückenfüller für eine Geschichte wirken, von der man das Gefühl hat, das wie den Charakteren auch dem Autor die Worte fehlten.
Der Roman ist aufgrund der skurrilen Dialoge und manch aberwitziger Szene, da sich alle Figuren übertrieben seltsam verhalten, kurzweilig und unterhaltsam. Dennoch ist der Roman für eine Liebesgeschichte unpassend nüchtern und emotionslos geschrieben. Über die Gefühle von Nathalie kann man nur spekulieren. Als titelgebender Hauptcharakter ist sie weit von einer Identifikationsfigur entfernt.
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