Samstag, 21. März 2020

Buchrezension: Anna Rosina Fischer - Für immer und dich

Inhalt: 

Ein Scheißtag wie jeder andere auch. Dachte Jonas jedenfalls. Doch als er an einem kalten Nachmittag im Januar ein Mädchen in der Berliner S-Bahn kennenlernt, ist es von jetzt auf gleich um ihn geschehen. Gemeinsam fahren sie weit... viel weiter als eigentlich geplant, und danach ist nichts mehr wie zuvor. Denn weder gelingt es Jonas dieses Mädchen aus dem Kopf zu bekommen noch ist an ihr jener schicksalhafte Tag spurlos vorüber gegangen.

Rezension: 

In der Ringbahn begegnet Jonas einem Mädchen, das weint und ist auf den ersten Blick fasziniert von ihr. Er spricht sie an und lässt sich von ihrer schroffen Art nicht wegstoßen. Gemeinsam fahren sie weiter und steigen an ihren eigentlichen Haltestellen nicht aus. 
Nach einem Kuss verabschieden sie sich voneinander und verabreden für nächsten Montag. Doch das Mädchen, dessen Namen Jonas noch nicht einmal kennt, kommt nicht. Er hat keine Möglichkeit sie zu kontaktieren, kann sie aber auch nicht vergessen. 
Im Sommer trifft er sie nach sechs Monaten zufällig wieder, aber sie ist verändert und kann sich nicht mehr an ihre Begegnung erinnern. Doch Jonas ist verliebt und lässt nicht locker. Er möchte dem traurigen Mädchen - Josephine - ein Lächeln schenken und gibt in den Sommerferien trotz aller Hindernisse alles dafür, sie zu erobern. 

"Für immer und dich" ist ein Jugendroman über die Liebe auf den ersten Blick. Er ist fast ausschließlich aus der Perspektive von Jonas geschrieben, nur zu Beginn erhält man auch vereinzelte Einblicke in die Gefühlswelt von Josephine. 

Jonas ist ein 16-jähriger Teenager, der viel Verantwortung trägt. Seine Mutter ist alleinerziehend und mit der Erziehung ihrer drei Kinder überfordert. Der Kühlschrank ist stets leer, der ältere Bruder Karl ein Taugenichts. Das Sandwich-Kind Jonas kümmert sich dagegen rührend um seine achtjährige Schwester. Er lässt sich nicht unterkriegen, hat immer einen flotten Spruch auf den Lippen, hat aber auch den Hang, sich für andere aufzuopfern. 
Josephine ist ein einsames, offensichtlich trauriges Mädchen, die sich von ihren Eltern unverstanden und ungeliebt fühlt. Ihren Unmut lässt sie an Jonas aus, so dass es verwunderlich ist, dass er sich auf den ersten Blick in sie verliebt. Sie ist unnahbar und abweisend und stößt ihn immer wieder zurück. 
Die Liebesgeschichte konnte mich deshalb nicht so wirklich überzeugen, da ich die Gefühle ich als wenig authentisch empfand. Josephine war mir zu unsympathisch und Jonas zu aufopferungsvoll und unterwürfig. 
Darüber hinaus hatte der Roman, gerade wenn Jonas und Josephine nicht zusammen waren, einige Passagen, die unterhaltsam sein sollten, mich aber eher langweilten, da sie für die Geschichte nicht relevant waren. Vielleicht bin ich für Episoden wie die Einhornrettung, die Raviolidose in der Mikrowelle oder Jungsgespräche über PMS einfach zu alt. 

Den Beginn des Romans fand ich originell, dann flachte er aber zusehends ab. Die ernsten Themen, die die Geschichte enthält, werden nur oberflächlich behandelt. Die Liebesgeschichte konnte meine Erwartungen aufgrund fehlender Spannungsmomente und in Ermangelung echter Emotionen nicht erfüllen. 


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