Freitag, 22. Februar 2019

Buchrezension: Rita Morrigan - Wir treffen uns am Ende der Welt

Inhalt: 

Mit gebrochenem Herzen flieht Lena Hals über Kopf ins exotische Buenos Aires. Einsam und mittellos streift sie durch die Straßen - bis ihr ein köstliches Aroma in die Nase steigt und sie zum "Café am Ende der Welt" führt. Ein pittoresker Ort im Stil europäischer Kaffeehäuser der Zwanzigerjahre mit hohen, stuckverzierten Decken, Kronleuchtern, Holzintarsien und wunderschönen Fenstermalereien. Lena, die gelernte Kunsthistorikerin, ist begeistert. Aber die Fassade bröckelt, und das Café scheint nicht besonders gut besucht. Kein Wunder: Der mürrische Besitzer Alejandro verprellt seine Kundschaft, noch bevor jemand etwas bestellen kann. Aber Lena lässt sich nicht abschütteln. Denn hier glaubt sie endlich einen Platz gefunden zu haben, an dem sie durchatmen kann. Und sie ahnt, dass hinter Alejandros harter Schale ein weicher Kern steckt. Kurzerhand macht sie ihm einen ungewöhnlichen Vorschlag. 

Rezension: 

Nachdem ihr Vater gestorben ist und ihr Verlobter sie an seinem Junggesellenabschied betrogen hat, hält Lena nichts mehr in Madrid. Sie nimmt den erstbesten Flug, der sie nach Buenos Aires bringt. Schon kurz nach ihrer Ankunft wird sie noch im Taxi ausgeraubt und steht nun mittellos und ohne Papiere in der fremden Stadt. Angezogen von der Fenstermalerei betritt die ausgebildete Restauratorin das "Café am Ende der Welt". Der Inhaber des Cafés begegnet ihr zunächst schroff und abweisend und lehnt ihr Angebot ab, gegen Kost und Logis die Fenstermalerei und den Stuck zu restaurieren. Stattdessen stellt er sie auf Probe als Kellnerin ein und ist bald fasziniert von ihrer herzlichen und optimistischen Art. Auch Lena fühlt sich von Alejandro angezogen, nachdem sie merkt, dass er zwar unzugänglich, aber auch hilfsbereit und selbstlos ist. 
Graue Wolken ziehen auf, als Lena droht, ihren Job zu verlieren, weil das Café kurz vor dem Ruin steht. Zudem hat Lena Alejandro gegenüber ein schlechtes Gewissen, da sie nicht die ist, die sie vorgibt zu sein. 

"Wir treffen uns am Ende der Welt" ist die Geschichte einer jungen Frau, die als Erbin eines spanischen Vermögens aus ihrem goldenen Käfig ausbricht und ohne Bezug auf ihre Herkunft in Buenos Aires einen Neuanfang versucht. 
Das Ambiente des pittoresken Cafés strahlt eine Wohlfühlatmosphäre aus, die auch der Leser spüren kann. Lena fühlt sich dort bald zu Zuhause und die Senioren, die dort täglich ihren "Prince Charles"-Toast essen, werden zu einer Art Ersatzfamilie für sie. 

Lena findet auf der Reise nach Argentinien nicht nur die Liebe, die sie bisher noch nie in der Form empfunden hat, sondern auch wieder zu sich selbst. 
Es ist eine romantische Geschichte, die einfach und auch von Anbeginn sehr vorhersehbar aufgebaut ist. Sie ist simpel geschrieben, birgt für den Leser keine Überraschungen und besticht vor allem durch die liebenswerten Charaktere. Im letzten Teil der Handlung, als sich Lena und Alejandro schier unaufhörlich ihre Liebe schworen, empfand ich den Roman als sehr kitschig.  


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