Samstag, 23. Februar 2019

Buchrezension: Lesley Turney - Das Flüsterhaus


Inhalt:

Annie sollte glücklich sein: Zusammen mit ihrem Mann William, einem einflussreichen Polizeioffizier, und ihrer Tochter Elizabeth lebt sie ein beschauliches Leben. Aber dennoch – etwas fehlt. Als ihre Jugendliebe Tom aus dem Gefängnis entlassen wird und den Kontakt zu ihr sucht, weiß sie auch, was sie vermisst hat. Kopflos und voller neuer Lebenslust lässt sie sich auf ein Abenteuer ein – nicht ahnend, dass sie bald mit einem schweren Schicksalsschlag dafür bezahlen muss.

Rezension: 

Annie ist verheiratet und Mutter einer siebenjährigen Tochter. Sie ist Hausfrau und kümmert sich daneben um die pflegebedürftige, demente Mutter ihres Mannes William, dem Chef des örtlichen Polizeipräsidiums. 
Als Annies erste große Liebe Tom, der wegen Totschlags verurteilt worden war, aus dem Gefängnis entlassen wird, wird zeitgleich eine Frauenleiche im Moor gefunden. Annie hat noch immer Gefühle für Tom und beginnt mit ihm eine Affäre, auch wenn er des Mordes verdächtigt wird und bald eine zweite Frauenleiche aufgefunden wird. Tom taucht unter, während William sich als treusorgender Ehemann besonders viel Mühe um Annie und Töchterchen Elizabeth gibt. 

"Das Flüsterhaus" spielt Anfang der 1980er-Jahre während der Regierung Margaret Thatchers und des Streiks der Bergarbeiter in Großbritannien. Die Bevölkerung ist in Rage und die Morde tragen zur weiteren Verunsicherung bei. 
Annie ist in ihrer Ehe unglücklich und würde sich am liebsten ihrer ersten Liebe Tom hingeben, wäre da nicht ihr dominanter Ehemann, ihre kleine Tochter und die Sorge um ihren jüngeren Bruder Johnnie, der bei einem Motorradunfall verunglückt ist. 

Der Roman spielt zwar in einer Zeit vor inzwischen fast 40 Jahren, wirkt aber durch das altertümliche Frauenbild noch älter und biederer. Protagonistin Annie ist wenig sympathisch, wendet sie sich unmittelbar nach der Entlassung ihres Exfreundes ohne schlechtes Gewissen von ihrem Ehemann William ab, kann aber auch nicht zu ihrer Affäre stehen. 

Die Geschichte um den Mordfall nimmt wenig Raum im Hinblick auf Ermittlungen zur Aufklärung des Verbrechens ein, ist deshalb auch nur mäßig spannend erzählt und wird am Ende etwas hanebüchen aufgelöst. 
Für mich ist "Das Flüsterhaus" weniger ein spannender Thriller, sondern vielmehr ein Drama um eine frustrierte Ehefrau, die ihre erste Liebe nie vergessen konnte und um versorgt zu sein, den falschen Mann geheiratet hat. 
Aufgrund des etwas mystisch anmutenden Titels hatte ich mir eine fesselndere, unergründlichere Handlung erwartet. 


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