Mittwoch, 26. Dezember 2018

Buchrezension: Juliet Ashton - Immer wieder du und ich


Inhalt:

Kate liebt Charlie. Charlie liebt Kate. Das war schon immer so. Sie sind füreinander geschaffen. Aber es ist kompliziert: Denn stets ist Charlie gerade vergeben, wenn Kate bereit ist. Und umgekehrt. Immer wieder kreuzen sich ihre Wege, auf Partys, Hochzeiten und Beerdigungen. Vergessen können Kate und Charlie einander nicht. Aber ist es nicht irgendwann zu spät für die große Liebe? Oder bietet ihnen das Leben noch eine zweite Chance?

Rezension: 

Charlie hat Kate schon als Kind im Alter von fünf Jahren eine Liebeserklärung gemacht und als Teenager haben sie die erste Liebe miteinander erlebt. Dann kam es zum Streit, einem unaufgeklärten Missverständnis, und ihre Beziehung brach unkittbar auseinander. In Verbindung blieben sie aber schon unweigerlich dadurch, da Kates Cousine und beste Freundin Becca weniger später mit Charlie und Kate mit Beccas Exfreund Julian zusammenkommen. Der Partnertausch begleitet sie auf allen wichtigen Stationen des Lebens, von Hochzeiten, über Taufen und Geburtstagsfeiern bis hin zu Beerdigungen. Kate und Charlie sehen sich immer wieder, freunden sich platonisch an, klären aber das Missverständnis der Vergangenheit nicht auf, bis Kate durch einen Zufall die Wahrheit erfährt und sie in ihren Grundfesten erschüttert wird. Ist es nun - 20 Jahre später - zu spät für die Liebe?

"Immer wieder du und ich" ist nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern erzählt die Leben im Zeitraum von ungefähr 35 Jahren von vier Personen, die sich von Kindesbeinen an kennen, wobei die vernünftige Kate und die quirlige Becca im Fokus des Geschehens stehen. Man erlebt mit ihnen alle Höhen und Tiefen des Lebens mit, begleitet sie in Freude und Trauer. 

Die Kapitel beginnen stets kreativ mit einer Einladung für ein Ereignis wie einem Kindergeburtstag oder einer Silvesterparty, bei denen sich die vier Protagonisten begegnen werden, da sie über ihre Liebe und Freundschaft hinaus auch familiär eng miteinander verbunden sind. Die einzelnen Stationen der Erzählung sind aus dem Leben gegriffen und wirken authentisch, auch die Charaktere sind mit ihre Ecken und Kanten interessant und individuell gezeichnet. Keine Person ist nur gut oder böse und kann den Leser immer wieder überraschen. So ist der Roman, mit dem man die vier auf weiten Abschnitten ihres Lebens begleitet, sehr lebendig und abwechslungsreich geschrieben.

Das Buch bietet deshalb auch viel mehr als eine klassische Liebesgeschichte zwischen Mann und Frau, da hier vor allem auch Familie und Freundschaft wesentliche Elemente der Erzählung sind. Im Gegensatz zu anderen Geschichten, die eine ähnliche Idee verfolgen, geht es hier nicht um Gefühle, die unterdrückt werden oder um den Kampf, eine Jugendliebe zurückzugewinnen. Kate und Charlie verlieren nie den Kontakt zueinander und sind sich ehrlich freundschaftlich verbunden, ohne mehr zu erwarten. Sie werden erwachsen, leben ihr Leben mit anderen Partnern, sammeln Erfahrungen und verlieben sich dann neu ineinander.

Mich hat der abwechslungsreiche, witzige, aber phasenweise auch emotionale Roman, der zeigt, wie das Leben so spielt, positiv überrascht. Wer sich allerdings eine leidenschaftliche Liebesgeschichte erhofft, in der die für einander vorbestimmten Protagonisten vom Schicksal gebeutelt einige Hürden bis zum Happy End überwinden müssen, könnte enttäuscht sein. 



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