Montag, 31. Dezember 2018

Buchrezension: Julie Caplin - Das kleine Café in Kopenhagen (Romantic Escapes, Band 1)

Inhalt:

PR-Frau Kate organisiert eine Pressereise nach Kopenhagen. Unter den eingeladenen Journalisten ist auch der zynische Ben, der von dem Hype um den dänischen Hygge-Trend überhaupt nichts hält und eigentlich lieber gegen die Ungerechtigkeit in der Welt anschreiben würde. Kein Wunder, dass zwischen ihm und Kate sogleich die Fetzen fliegen. Überhaupt entpuppt sich die bunte Reisegruppe als reinster Flohzirkus. Aber dem Charme des idyllischen Kopenhagens kann sich auch Ben letztlich nicht entziehen. Und erst recht nicht dem von Kate. 

Rezension: 

Kate arbeitet bei einer PR-Agentur und erhält erstmals einen größeren Auftrag. Das dänische Kaufhaus Hjem plant in London eine Filiale zu eröffnen und benötigt dafür noch entsprechende Werbung. Kate soll sechs Journalisten für eine Pressereise überreden, damit diese in Dänemark das "Hygge"-Gefühl vermittelt bekommen. 
Die Mehrheit der Journalisten freut sich auf diese gesponserte Reise, nur Ben reagiert genervt und kann dem Hygge-Hype nichts abgewinnen. 

Kates Reisegruppe erweist sich als wahrer Kindergarten und sie hat zu Beginn massive Probleme, die Gruppe beisammen und bei Laune zu halten. Schon bald spüren alle den Wohlfühlfaktor in dem glücklichsten Land der Welt und lassen sich bei Sightseeing, gutem Essen und Aktivitäten in der Gemeinschaft auf das Hygge-Gefühl ein. Anteil daran hat das Café Varme, in das sich Kate morgens gern auf einen ruhigen Kaffee zurückzieht und dessen Inhaberin Eva die Mutter des Kaufhausbesitzers Lars Wilders ist. 
Allmählich entspannt sich auch Kate, die durch die Reise einem enormen beruflichen Druck ausgesetzt ist und zieht sich dabei immer stärker zu Ben hingezogen, hinter dessen harter Schale sich ein weicher Kern verbirgt. 

"Hygge" ist nicht nur ein Einrichtungstrend, den von den "hyggeligen Dänen" übergeschwappt ist, sondern ein Lebensgefühl, das vor allem für Behaglichkeit und Wohlbefinden steht. Die Vermittlung dieses Gefühls steht im Zentrum des Romans und soll sich nicht nur auf die Journalisten, sondern auch auf den Leser übertragen. 

Der Roman ist auch wirklich nett geschrieben und man verfolgt die Entwicklung Kates von einer etwas unsicheren jungen Frau bis hin zu einer kreativen PR-Agentin, die merkt, dass es noch mehr im Leben gibt als der berufliche Erfolg. 

Die Geschichte ist wenig tiefgründig, Land und Leute Dänemarks werden durch eine rosarote Brille gesehen und idealisiert. Wie von selbst erfahren auch noch so kritische Journalisten die Erleuchtung und nehmen etwas von der dänischen Lebenseinstellung mit nach London. Mit ein bisschen kochen, ein bisschen backen, die Wohnung neu einrichten - so leicht scheinen sich Sorgen und Probleme in Wohlgefallen aufzulösen und auch Kate zu ihrer wahren Bestimmung zu führen. 

Die Liebesgeschichte ist vorhersehbar, was aber nicht weiter schlimm ist, da bis zum Happy End die ein oder andere Hürde noch überwunden werden muss. 

"Das kleine Café in Kopenhagen" ist der Auftakt der Buchreihe "Romantic Escapes", die mit "Die kleine Bäckerei in Brooklyn" im Mai 2019 fortgesetzt wird und in der Food-Journalistin Sophie im Fokus der Handlung steht. 



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen