Samstag, 14. Juli 2018

Buchrezension: Marlene Röder - Cache

Inhalt:

Leyla und Max sind seit einem Jahr ein ungleiches Paar. Max, der gutaussehende Typ aus gutem Hause, und Leyla, "Mauerblümchen mit Migrationshintergrund", wie sie sich selbst charakterisiert. Dennoch scheint alles perfekt, bis der geheimnisvolle Red auftaucht. Red, der Geocacher, der sich ständig aufregende Caches ausdenkt. Red, der Romantiker, der nachts bei Gewitter im See badet. Red, der so anders ist als Max: spontan, verrückt, leidenschaftlich. Leyla verliebt sich Hals über Kopf und gegen ihren Willen in Red. Was Leyla nicht ahnt: Max, dem es so schwer fällt, seinen Gefühlen Ausdruck zu geben, liebt sie über alle Maßen, verzweifelt, mehr als sein Leben. Was Leyla ebenfalls nicht ahnt: Red ist ein Spieler, ein Jäger und ein Blender. Leyla lässt sich auf ein gefährliches Spiel ein, das in einer Katastrophe endet.

Rezension:

Die beiden Schüler Leyla und Max kommen aus unterschiedlichen Verhältnissen, sind jedoch bereits seit einem Jahr ein Paar. Max ist ein ehrgeiziger Musterschüler aus gutem Hause, der nicht aneckt und bei Lehrern wie Schülern beliebt ist. Leyla ist Halbtürkin aus einer Arbeiterfamilie mit zwei Geschwistern und kümmert sich seit dem Tod der Großmutter insbesondere um ihre fünfjährige Schwester Günay. 

An der S-Bahn-Station Karlshorst im Osten Berlins begegnet sie einem Jungen, der im Müll wühlt und ist peinlich berührt, da sie ihn für einen Obdachlosen hält. Er erklärt ihr sodann, dass er Geocacher auf der Suche nach einem nächsten Hinweis ist. Er nimmt sie mit auf die Suche und Leyla ist bald fasziniert von dem geheimnisvollen Jungen, der sich nur mit seinem Geocache-Pseudonym Red vorstellt. Als ihr Freund Max in den Herbstferien als Leistungsschwimmer in einem Trainingscamp in Spanien ist, verbringt Leyla eine intensive Zeit mit Red. 

Nach Max' Rückkehr meldet sich Red mit einer rätselhaften Nachricht bei Leyla und Max. Leyla macht sich daraufhin Sorgen und begibt sich zusammen mit Max auf die Suche nach Red, die von diesem als Geocaching gestaltet wird. 

Der Jugendroman wird abwechselnd aus der Sicht von Leyla und Max beschrieben. Vor allem Max lässt für einen Jungen ungewöhnlich tief in sein Seelenleben blicken, während Leyla unzulänglicher bleibt und mir auch weniger sympathisch ist. In Rückblenden erfährt man als Leser, wie sich Leyla und Max kennengelernt haben und wie sich ihre junge Liebe entwickelt hat, aber auch wie sich Leyla und Red während Max' Abwesenheit angenähert haben. Red ist ein sehr sensibler Charakter, der nicht viel von sich Preis gibt. Darin liegt vermutlich auch seine Anziehungskraft auf Leyla begründet. Sie fühlt sich von ihm mehr wahrgenommen als von Max, der seine Gefühle nicht so deutlich zum Ausdruck bringt. 

Die Suche nach Red ist durchaus spannend zu lesen, auch wenn mir die Motivation von Leyla und ihr Verhalten gegenüber Max zunächst nicht nachvollziehbar war und sich erst durch die Rückblenden erklärte. 
Der Roman ist schnell zu lesen, da er aufgrund der großen Schriftart kürzer ist, als er den Anschein hat. So verlief mir die Entwicklung etwas zu schnell und die Beschreibung der Charaktere blieb im Vergleich zur beschriebenen "Schnitzeljagd" auf der Suche nach Red zu oberflächlich. 
Die hochdramatische Entwicklung der Geschichte ist für mich deshalb nicht schlüssig. Auch wenn ich Überraschungsmomente und Wendungen schätze, kam das Ende dieses Romans ziemlich abrupt und unerwartet und lässt - gerade für einen Jugendroman, in dem es um die erste Liebe, aber auch um die Findung der eigenen Identität geht - zu viele Fragen offen. 


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