Samstag, 28. Juli 2018

Buchrezension: Lukas Hainer - Das dunkle Herz

Inhalt:

Während einer Gedenkfeier für ihren verschwundenen Bruder wird Anna schwarz vor Augen, und sie erwacht am Rande einer verlassenen Wüstenstadt. Als alle Versuche scheitern, Kontakt zu ihren Eltern aufzunehmen, sucht sie in der Stadt nach Antworten und stößt auf weitere Ankömmlinge, unter ihnen der junge Nick. Bald entbrennt ein Kampf ums Überleben, sowohl mit ihrer unwirtlichen Umgebung als auch unter den Gestrandeten selbst. Während die Spannungen eskalieren und es sogar zu Toten kommt, findet Anna plötzlich Hinweise auf ihren Bruder – ist es möglich, dass er noch lebt? Als sie der Spur folgen, stoßen Nick und sie auf ein furchtbares Geheimnis, das dieser Ort und seine Bewohner hüten: das dunkle Herz. Und plötzlich geht es um weit mehr als nur um ihr eigenes Schicksal.

Rezension: 

Annas älterer Bruder Ben ist seit zehn Jahren verschollen. Bei der alljährlichen Trauerfeier wird die 14-Jährige ohnmächtig und wacht in vor den Mauern einer verlassenen Stadt auf. Dort ist sie fast zeitlich mit mehreren Personen aus aller Welt angekommen. Gemeinsam machen sie sich auf in die Stadt, um das Rätsel ihrer Ankunft zu lösen und zu versuchen, wieder nach Hause zu gelangen.  
Als Anna in einer Kirche den Namen Ben geschrieben sieht und später seine Stimme hört, die sie zu warnen versucht, hofft sie, dass sie in der Stadt ihren Bruder finden und wieder zurückbringen kann. 
Die Stadt ist von weiteren Ankömmlingen bewohnt, die von dem machthungrigen Álvaro angeführt werden. Im Kampf um Wasser und Nahrung stehen diese einer Horde Kinder gegenüber, die außerhalb der Stadt eine Obstplantage besetzt haben. 
Anna und ihre Weggefährten versuchen zwischen den Parteien zu vermitteln, denn bald ist klar, dass sie den Weg nach Hause nur gemeinsam bestreiten können, um sich gegen das "dunkle Herz", das durch Wut und Hass zu erstarken scheint, wehren zu können. 

Nach einem kurzen Rückblick auf das mysteriöse Verschwinden von Ben findet man sich mit Anna in der Ruinenstadt in der Wüste ein, ohne genau zu wissen, ob es sich um einen Zeitsprung handelt und wo sich die Erwachsenen und Kinder, die alle noch nicht allzu lange dazu sein scheinen, befinden. Was mit einer Suche nach Wasser und Nahrung beginnt, entwickelt sich bald zu einem Kampf ums nackte Überleben, da verschiedene Machtansprüche und Interessen aufeinander treffen. 

Es ist ein Fantasy-Jugendroman, in der eine durchgehend düstere, bedrohliche Atmosphäre herrscht. Dabei geht die Bedrohung für Anna und ihre Weggefährten sowohl von dem selbst ernannten Machthaber Álvaro und seinen Handlangern, aber auch von dem mysteriösen "dunklen Herz" aus, dem Opfer gebracht werden müssen. 
In dem abenteuerlichen Roman geht es für die Helden darum, ihre Grundbedürfnisse zu befriedigen, sich dabei vor Gefahren zu schützen, da Álvaro auch vor Mord nicht zurückschreckt und die schier unlösbare Aufgabe zu bewältigen, Freund und Feind dazu zu bewegen, an einem Strang zu ziehen, um wieder nach Hause zu gelangen. 

Die Idee eines "dunklen Herzens", das sich von dem Bösen nährt, fand ich sehr spannend, doch der Roman zog sich vor allem dadurch in die Länge, dass die jugendlichen Helden des Buches viel mehr diskutierten, als zu handeln und sich wie dem Leser Fragen stellten, die bis zum Schluss nicht ganz geklärt wurden. 

Was sich weder aus dem Cover noch aus dem Klappentext ergibt ist, dass "Das dunkle Herz" der Auftakt einer dreiteiligen Buchreihe ist, was die andauernde Rätselhaftigkeit erklärt. Um das Mysterium des "dunklen Herzens" und das Verschwinden von Ben in Gänze zu entschlüsseln, ist es erforderlich, die weiteren Teile zu lesen, auch wenn der erste Teil in sich geschlossen ist, aber eben kein befriedigendes Ende hat. 


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