Inhalt:
Große Mädchen weinen nicht Dass sie in ihrem Leben etwas ändern muss, merkt die junge Ärztin Lena erst, als sie bei einer Transsexuellen vergeblich die Gebärmutter sucht. Und auch Mia, ihre beste Freundin, zieht es hinaus aus ihrer kleinen Welt mit Mann und Kindern. Mit dem Plan, die Liebe neu zu entdecken, nehmen sie sich eine gemeinsame Auszeit. Wenn die Männer nerven, müssen sie eben selbst für ihr Wohlergehen sorgen. Das Einmaleins der emanzipierten Frau von heute - herrlich offen, ironisch und selbstkritisch.
Rezension:
Mia und Lena sind beide Mitte 30 und beste Freundinnen, auch wenn sie sich im Alltag nicht so häufig wie gewollt treffen können. Mia ist Lektorin in einem kleinen Verlag in Berlin, Ehefrau und Mutter zweier kleiner Kinder. Aus Gründen der Gleichberechtigung sind die Aufgaben in Bezug auf Kinder und Haushalt generalstabsmäßig zwischen Mia und Ehemann Ole aufgeteilt. Zeit für Zweisamkeit bleibt zum Leidwesen von Ole nur wenig.
Lena hat sich kürzlich als Gynäkologin mit eigener Praxis selbstständig gemacht und steht dort unter dem Pantoffel der biederen Sprechstundenhilfe Frau Mauer. Zudem hat sie sich gerade von ihrem betrügerischen Freund Lorenz getrennt.
Um dem nervigen Alltagstrott zu entfliehen, genehmigen sich Mia und Lena ein "Romantik"-Wochenende im Spreewald. Lena kann dort endlich offen über die Trennung von Lorenz sprechen und hat mit einem jungen Kellner einen Verehrer gefunden, der darüber hinaus ihr Selbstbewusstsein stärkt. Beschwingt kehrt sie nach Berlin und in ihre Praxis zurück, wo dann das Chaos tobt, als Frau Mauer erkrankt.
Auch Mias Erholung ist nur von kurzer Dauer. Stress in der Arbeit durch einen anstrengenden französischen Autor und das permanente schlechte Gewissen, sich nicht genügend Zeit für Klara und Max oder ihr vernachlässigtes Eheleben zu nehmen, setzen sie unter Druck. Zudem befürchtet sie, dass Ole sie betrügen könnte.
Den Klappentext fand ich so witzig, dass ich mir das Buch unbedingt kaufen musste. Ich wurde nicht enttäuscht. Schon auf der ersten Seite des Romans habe ich mich schlapp gelacht. Dieser Roman ist erschreckend ehrlich und dabei so witzig geschrieben, dass ich ihn fast in einem Rutsch durchgelesen habe. Die Geschichte um zwei Frauen im Alltags- und Beziehungschaos, die abwechselnd aus der Sicht von Mia bzw. Lena erzählt wird, mag an sich nicht Neues sein, aber die Umsetzung ist der Autorin unbeschreiblich amüsant und trotzdem authentisch gelungen. In beide Frauen konnte ich mich gut hineinversetzen und vermutlich wird sich jede Frau in der einen oder anderen Situation wiedererkennen können.
"Blau ist grüner als gelb" (ein Satz, der sich im Verlauf des Romans noch erklären wird) ist ein so unterhaltsamer Roman, dass ich ihn auch Männern empfehlen kann - nicht nur um ihre Frauen vermeintlich besser verstehen zu können.
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