Inhalt:
Im Supermarkt lernt Judith, Mitte dreißig und Single, Hannes kennen: Architekt, ledig und in den besten Jahren. Hannes ist nicht nur der Traum aller Schwiegermütter – auch Judiths Freundeskreis ist restlos begeistert. Anfangs genießt Judith es, von diesem zielstrebigen Mann, der nur noch sie im Kopf zu haben scheint, auf einen Thron gehoben zu werden. Aber nach und nach werden seine ständigen Liebesbeweise belastend, seine intensive Zuwendung erdrückend. Nur, wie wird man ihn wieder los, den perfekten Schwiegersohn und Verehrer, wenn er so gar nicht weichen will.
Rezension:
Judith ist Mitte 30 und hatte bisher noch nicht so viel Glück in der Liebe. Im Supermarkt lernt sie den auf den ersten Blick sehr charmanten Hannes kennen, der sehr von ihr angetan scheint. Judith fühlt sich von dem Interesse des smarten Architekten geschmeichelt und genießt die schon fast unterwürfige Liebe, die er ihr entgegenbringt.
Nach Kurzem fühlt sich Judith jedoch von ihm und seinen Gefühlen eingeengt und versucht ihn auf Abstand zu halten. Hannes ergreift jedoch nur noch mehr Besitz und macht sich in ihrem Leben breit, indem er sich ungefragt mit ihren Freunden trifft und auf ihre Familie Einfluss nimmt. Als Judith sich letztlich von ihm trennt, kann nicht nur Hannes ihre Entscheidung nicht nachvollziehen. Auch ihre Angehörigen sind von Hannes sympathischen Auftreten so angetan, dass sie von Judiths Verhalten sichtlich irritiert sind, hat sie doch in deren Augen endlich ihren Traummann getroffen.
Trotz der Trennung bleibt Hannes weiterhin in Judiths Leben präsent. Auch wenn er sich nicht mehr bei ihr meldet, fühlt sie sich beobachtet und bedrängt und ist auch aufgrund der Reaktionen ihrer Freunde unsicher. Zur Beruhigung und um schlafen zu können, nimmt sie Medikamente, so dass sie bald in ihrer Wahrnehmung getrübt ist. Als sie glaubt, verrückt zu werden und beginnt, an ihrem eigenen Verstand zu zweifeln, ist überraschenderweise ihre naive Angestellte die einzige, die ihr zur Seite steht.
"Ewig Dein" ist kein typischer Stalking-Roman, sondern ein spannend aufgebauter Psychothriller, bei dem der Leser bald nicht mehr weiß, wer Opfer oder Täter ist bzw. wer einer psychiatrischen Behandlung bedarf. Die Auflösung um das Verhältnis der beiden zueinander und das Ende des Romans kommen dann leider sehr abrupt und mit einer ominösen Detektivgeschichte, dass man als Leser den Eindruck gewinnen könnte, Daniel Glattauer habe die Lust an dem Roman verloren.
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