Mittwoch, 29. November 2023

Buchrezension: Corina Bomann - Die Farben der Schönheit: Sophias Träume (Sophia 2)

Inhalt:

New York, 1932. Sophia hatte nicht erwartet, je wieder glücklich zu sein. Nachdem sie in Paris ihr Kind verloren hatte, war sie verzweifelt. Doch in New York blüht sie auf: Ein Angebot von der charismatischen Elizabeth Arden bietet ihr eine unerwartete Chance. Unversehens gerät Sophia damit mitten in den „Puderkrieg“, der zwischen Elizabeth Arden und Helena Rubinstein tobt. Plötzlich stehen ihre Liebe, ihre Zukunft und ihr Glück auf dem Spiel. 

Rezension:

Nachdem Sophia einen anonymen Brief erhalten hat, der Unglaubliches enthüllt, kehrt sie zurück nach Paris um die Wahrheit über das Schicksal ihres Sohnes zu erfahren. Dort trifft sie jedoch auf eine Mauer des Schweigens, aber auch einen ambitionierten Detektiv, der ihr neue Hoffnung schenkt.
Nachdem ihr nach dem Verkauf von Helena Rubinsteins Kosmetikfirma gekündigt worden war, findet Sophia eine Anstellung bei Elizabeth Arden in New York, die damit die Konkurrenz ausforschen möchte. Statt im Labor arbeitet Sophia als Kosmetikerin, etabliert sich und darf wenig später ein neues Projekt von Miss Arden im ländlicheren Maine übernehmen.
Während Sophia beruflich voranschreitet, hält sie die Männer auf Abstand und lässt sie die Frage nach dem Verbleib ihres Sohnes nicht los.

"Sophias Träume" ist nach "Sophias Hoffnung" der zweite Band der Trilogie um den Puderkrieg zwischen Madame Rubinstein und Miss Arden. Der Roman setzt nahtlos an Band 1 fort und schildert Sophias weiteren Lebensweg, der durch die wechselnden Orte sowie kleinere und größere Dramen abwechslungsreich geschildert ist. Im Gegensatz zum ersten Teil kann Sophia in der Fortsetzung ihr berufliches Können nicht wirklich zeigen, ist fremdbestimmt und agiert passiv. Ihr scheint alles ohne große Anstrengung zuzufliegen, was sie trotz Schminke blass aussehen lässt. Ihr Weg hin zur Leiterin einer Schönheitsfarm ist deshalb nur wenig spannend skizziert. Auch ist schade, dass nur wenig Interaktion mit anderen stattfinden, nachdem es zum Bruch mit ihrer besten Freundin Henny gekommen war.

Die Geschichte wird gut in den historischen Kontext von Weltwirtschaftskrise und politischen Umbrüchen Ende der 1920er-/ Anfang der 1930er Jahre eingebettet. Sophias Rückkehr nach Berlin aufgrund eines unerwarteten Todesfalls zeigt die Veränderungen in Deutschland unter Hitler eindrücklich und wie wenig davon zunächst in Amerika zu erahnen war. Auch wird der Roman durch die Reise mit ihrem Ex-Geliebten Darren und aufgrund der Details, die sie über ihre Familie erfährt, lebendiger und emotionaler, bis es auch beruflich zu reichlich Konfliktpotenzial im Umgang mit den exzentrischen und dominanten Kosmetikunternehmerinnen kommt. 

Sophia geht in Band 2 weiter ihren Weg, durchlebt Höhen und Tiefen und entwickelt sich von einem naiven Mädchen zu einer reiferen jungen Frau, die aus ihren Fehlern gelernt hat. Sie handelt privat und beruflich umsichtiger, lässt dadurch jedoch nur wenige Menschen an sich heran und ist einsamer. Ihre Entwicklung ist nachvollziehbar und authentisch und macht - trotz einiger Längen in dem über 500 Seiten langen Wälzer - neugierig, wie es im abschließenden 3. Teil der Reihe "Sophias Triumph" mit ihr privat und beruflich weitergehen wird. 

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