Freitag, 30. Juni 2023

Buchrezension: Lily King - Hotel Seattle

Inhalt:

Eine Vierzehnjährige verknallt sich in einen verheirateten Mann und träumt von der großen Romantik, bis sie erfahren muss, dass Liebe und Lust zwei einander entgegengesetzte Dinge sein können. Ein junger Mann outet sich und verliert daraufhin seinen besten Freund, dessen Unsicherheit in Aggression umschlägt. Eine Frau kämpft damit, die Abweisung ihrer Teenager-Tochter zu ertragen und fühlt sich dabei so einsam wie nie, doch die Verbindung einer Mutter zu ihrem Kind kann so leicht nicht erschüttert werden. 

Rezension: 

"Hotel Seattle" ist eine Sammlung von zehn Kurzgeschichten, die zwischen zehn und 44 Seiten lang sind. Sie handeln von Liebe, Begehren, Sehnsüchten und Familie und haben Charaktere verschiedenen Alters - vom Kind bis zum alten Mann - als Erzählstimme. Auch wenn die Liebe ein zentrales Thema ist, sind es keine romantischen Geschichten. Es geht um unerfüllte Liebe, um Verlust und Tod, um die Annäherung zwischen Eltern und Kindern, zwischen Großeltern und Eltern, brüchigen Familien und missbräuchlicher Liebe.
Nicht alle Geschichten sind gleich einnehmend oder verständlich, nicht immer fällt es leicht, sich in die Hauptfiguren hineinzuversetzen. Die Geschichten sind so bunt wie das Cover des Buches und lassen nie auf das Ende schließen.

Ich tauche lieber tief in Charaktere und ihre Geschichten ein, befasse mich lieber intensiver mit einer Thematik, weshalb ich kein großer Freund von Kurzgeschichten bin. Auch wenn die Einzelgeschichten nicht lang sind, ist nicht jede pointiert und fesselnd. Viele enden abrupt, manche ganz ohne Aha-Effekt.

Die Geschichten sind abwechslungsreich, aber nur einige wenige konnten mich durch einen gekonnten Twist überraschen und mit einem zufriedenen Gefühl zurücklassen. Andere sind schnell vergessen und nicht umsonst nur als Kurzgeschichte verblieben, deren schmaler Inhalt keinen ganzen Roman gefüllt hätten. 

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