Freitag, 9. Dezember 2022

Buchrezension: Alexandra Potter - Der Wunschzettel


Inhalt:

Heather Hamilton wünscht sich andauernd Unmögliches: Schokoladeneis ohne Kalorien, einen Platz in der U-Bahn, einen Sechser im Lotto und den perfekten Mann. Leider erfüllen sich diese Wünsche nie, bis ihr eines Tages eine Zigeunerin einen kleinen Strauß Weidenkraut schenkt, der ihr Glück bringen soll. Und plötzlich findet sie nicht nur einen Parkplatz direkt vor dem Haus, sondern hat auch noch ein Date mit ihrem Traummann. Heathers Glück müsste perfekt sein – wenn da nicht ihr neuer Untermieter wäre. 

Rezension:

Heather Hamilton ist 30 Jahre alt und, seitdem sie von ihrem Freund betrogen wurde, seit einigen Monaten Single. Aufgrund ihres unsicheren Arbeitsplatzes als Assistentin eines Hochzeitsfotografen und akuter Geldsorgen, vermietet sie eines ihrer Zimmer an einen Amerikaner, der vorübergehend in London ist. Heimlich schwärmt Heather für ihren Nachbarn James, würde sich jedoch nie trauen, ihn anzusprechen.
Seit sie von einer Sinti und Roma ein Weidensträußchen aufgedrängt bekommen hat, das Glück bringen soll, ändert sich ihr Leben tatsächlich. Plötzlich gehen all ihre kleinen und großen Wünsche in Erfüllung: der freie Parkplatz direkt vor der Haustür, grüne Ampeln, sich auflösende Schlangen, ein paar Kilo weniger und die perfekte Frisur. Und dann spricht sie auch noch James an, der Heather ungewohnt verwöhnt...

Nachdem mich die aktuelle Bücher von Alexandra Potter begeistern konnten, habe ich mit "Der Wunschzettel" zu einem ihrer älteren Romane gegriffen.
"Der Wunschzettel" ist typisch britische Chic-Lit mit einer etwas ungeschickten Protagonistin, die mit 30 Jahren damit hadert, noch nicht viel in ihrem Leben erreicht zu haben. Da entpuppt sich das Weidensträußchen als pure Magie. Von Lottogewinn bis zum Traummann erscheint plötzlich alles möglich, doch - be careful what you wish for (Originaltitel) - nicht jeder Wunsch macht glücklich. Was zu perfekt ist, kann auch anstrengend und langweilig sein.

Die Geschichte ist humorvoll, turbulent und unterhaltsam, allerdings auf Kosten der Hauptfigur, die zumal enervierend ungeschickt ist und stellenweise unangenehm dümmlich erscheint. Hier wäre weniger mehr gewesen. Die Liebesgeschichte ist vorhersehbar und nicht so romantisch, dass die Funken sprühen würden, steht aber auch nicht im Mittelpunkt des Romans. Wesentlicher sind die Erkenntnisse Heathers, dass man nicht nur gut überlegen sollte, was man sich wünscht, sondern dass auch alle erfüllten Wünsche nicht unbedingt glücklich machen. 
Es ist eine magische und sprichwörtlich fabelhafte Geschichte über die Suche nach Glück, die zu Beginn arg flapsig, gegen Ende jedoch erfreulicherweise ernsthafter und tiefsinniger wird. 

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