Freitag, 12. Juli 2019

Buchrezension: Simon Beckett - Der Hof

Inhalt: 

Ein abgelegener Hof in Südfrankreich. Es ist brütend heiß, Schweine wühlen im Dreck. In der baufälligen Scheune liegt der junge Engländer Sean mit zerfetztem Fuß. Er ist in eine rostige Eisenfalle getreten - aufgestellt von Arnaud: Ein feindseliger Eigenbrötler, der keine Fremden auf seinem Besitz duldet.
Sean darf dennoch bleiben, wenn er die maroden alten Wände neu mauert. Er nimmt das Angebot an, denn er ist auf der Flucht. Arnauds Tochter Mathilde, die ihn liebevoll pflegt, macht den Aufenthalt erträglicher. Doch sie und die anderen Bewohner des alten Gemäuers haben etwas zu verbergen. Etwas, das man besser für immer ruhen lässt.  


Rezension:

Der Engländer Sean befindet sich in Südfrankreich und ist offenbar auf der Flucht vor etwas, was er in England getan hat. Ohne Ziel unterwegs tritt er auf dem Gelände eines Hofes in eine Eisenfalle, die der Eigentümer aufgestellt hat, um Fremde von seinem Anwesen fernzuhalten. Sean wird von dessen Töchtern gefunden und verarztet und darf auf dem Dachboden der Scheune bleiben. Für freie Kost und Logis kann er auf dem Hof als Maurer arbeiten und das Haus ausbessern. Avancen macht ihm dabei immer wieder die jüngere der beiden Töchter, Gretchen. Ihr Vater Arnauld beäugt Sean skeptisch und mit unverhohlener Feindseligkeit. Nicht nur Sean, sondern auch er scheint etwas zu verbergen zu haben. 

Von Anbeginn spürt man eine bedrohliche Stimmung. Selbst der Protagonist Sean, aus dessen Sicht der Roman erzählt wird, wirkt am Anfang gefährlich. Auf dem Hof verhält er sich dagegen zurückhaltend und möchte keine Aufmerksamkeit erwecken. Als sein Fuß anfängt zu verheilen, beginnt ihn seine Vergangenheit gedanklich einzuholen. Er denkt zurück an London und seine Freundin Chloe, die er verlassen hat. 

Arnauld nimmt Sean auf seinem Hof auf, obwohl er Fremde sogar mit Waffengewalt abwehrt und alles andere als ein Menschen- (und Tierfreund) zu sein scheint. 
Weshalb Sean auf der Flucht ist und warum sich Arnauld und auch seine Töchter so seltsam verhalten und in der angrenzenden Stadt von allen verhasst zu sein scheinen, erfährt man lange nicht. 
Man fragt sich ohnehin nach Seans Genesung, wann in diesem Buch mal etwas passiert?! Für einen Thriller liest sich "Der Hof" denkbar langweilig, auch wenn man durch die Geheimniskrämerei der Figuren natürlich neugierig darauf wird, was sie letztlich zu verbergen haben. Doch auch diese Erkenntnisse sind nicht so überraschend, als dass es sich lohnen würde, diese dunkle Familiengeschichte mit verhaltenen Thrillerelementen zu lesen. Nervenkitzel erwartet man bei diesem Buch vergeblich. 



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