Samstag, 6. Juli 2019

Buchrezension: Carmen Mola - Er will sie sterben sehen

Inhalt:

Die 22-jährige Susana verschwindet nach ihrem Junggesellinnenabschied spurlos. Was die Polizei vorfindet, als man sie Tage später zum Fundort der Leiche ruft, weckt das kalte Grauen: Die junge Frau wurde ermordet, indem man ihr Löcher in den Schädel bohrte und Würmer einführte, die bei lebendigem Leib das Gehirn fraßen. Dann stellt sich heraus, dass Susanas ältere Schwester auf dieselbe Art und Weise umgebracht wurde – und für diese Tat sitzt ein Mann hinter Gittern. Hat man den Falschen verurteilt und weggesperrt? Oder gibt es einen Nachahmer? Und warum mussten beide Schwestern ausgerechnet am Vorabend ihrer Hochzeit sterben?

Rezension: 

Susana Macaya wird nach ihrem Junggesellinnenabschied tot aufgefunden. Die Umstände ihres Todes sind grauenvoll. Bei lebendigem Leib wurde ihr Gehirn von Maden aufgefressen, die ihr Mörder ihr durch drei Bohrlöcher in den Kopf platziert hatte. Ihr Mord weist große Parallelen zum Mord an ihrer Schwester Lara vor sieben Jahren auf. Auch sie wurde kurz vor ihrer Hochzeit so bestialisch ermordet. Ein Täter wurde gefasst und verurteilt und befindet sich weiterhin in Haft. 

Im aktuellen Fall übernimmt Inspectora ELena Blanco, die Chefin der Brigada de Análisis de Casos (BAC) die Ermittlungen, wobei sich der junge Polizist Ángel Zárate bei seinem ersten Mordfall in Madrid in die Ermittlungen drängt. Sie sehen sich dabei mit den Fragen konfrontiert, ob damals der falsche Täter gefasst wurde oder ob es einen Nachahmer gibt, der sich den damaligen Mord zum Vorbild genommen hat. 

"Er will sie sterben sehen" ist der Auftakt einer spanischen Buchreihe um Inspectora Elena Blanco, deren fünfjähriger Sohn vor acht Jahren verschwunden ist und die dem Grappa nicht abgeneigt ist. Der Thriller besteht aus vielen kurzen Kapiteln, die der Handlung durch den schnellen Perspektivenwechsel Dynamik verleihen. 
Die Entwicklung des Falls ist sehr gut konstruiert, durch Wendungen durchweg spannend und aufgrund der wechselnden Verdächtigen bis zum Showdown nicht vorhersehbar. 
Die Ermittler sind eigenwillig, überschreiten zumal ihre Kompetenzen, sind aber nicht zu übertrieben als skurrile Einzelgänger dargestellt. 

Der Thriller ist wahrlich nichts für Zartbesaitete. Gerade die kursiv gedruckten Abschnitte, die einen anderen Schauplatz abseits der aktuellen Ermittlungen beschreiben, sind grausam und ekelerregend. Verknüpft mit der Haupthandlung bilden diese letztlich das perfekte Konstrukt für einen Thriller über die Abgründe im Menschen. 
Der Fall wird aufgeklärt, aber das dennoch nicht ganz geschlossene Ende macht neugierig auf einen zweiten Band um BAC-Ermittlerin Elena Blanco und ihren neuen Partner Ángel Zárate. 



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