Inhalt:
Als Libby einen Flyer für einen Haustausch im Briefkasten findet, kann sie ihr Glück kaum fassen. Denn ihr Mann und sie brauchen dringend eine Auszeit. In Cornwall angekommen, sind sie überwältigt von der hochmodernen Villa, die dort einsam über der Steilküste thront. Doch dann steht nach einem Strandspaziergang die Tür der Villa offen, obwohl sich Libby sicher ist, sie geschlossen zu haben. Immer häufiger hat sie hat das Gefühl, dass jemand sie beobachtet. Und Libby weiß, das kann nur eines bedeuten: Ihre Vergangenheit ist dabei, sie einzuholen. Und das könnte sie alles kosten.
Rezension:
Elizabeth "Libby" Hall und ihr Ehemann Jamie nutzen die Chance für eine einwöchige Auszeit in Cornwall, als sie auf einen Flyer für einen Haustausch aufmerksam werden. Vor allem Libby hat in den letzten Wochen viel durchgemacht. Sie hat einen Unfall an der Schule gehabt, wo sie als Lehrerin arbeitet und dabei eine Fehlgeburt erlitten.
Das Ferienhaus "The Hideaway" in Cornwall erweist sich im Vergleich zu ihrer kleinen Souterrainwohnung in Bath als luxuriöser Traum, aber Libby behagt es dort nicht. Sie fühlt sich beobachtet und findet seltsame Dinge in dem Haus, die einen fragwürdigen Blick auf die Besitzer werfen lassen. Libby hat Angst und den Eindruck, dass sie nicht allein in dem Haus sind und ist froh, dass sie den Aufenhalt dort vorzeitig beenden können. Doch zu Hause kommt das Paar nicht zur Ruhe. Es beginnt ein regelrechter Psychoterror durch Unbekannte und dann wird eine Leiche gefunden, die dem Roman eine überraschende Wendung gibt.
Weg von den mysteriösen Ereignissen in "The Hideaway" (Teil 1) nimmt der Roman einen ganz anderen Verlauf, bei dem zunächst ein längerer Rückblick in das Jahr 2008 (Teil 2) erfolgt. Im weiteren Verlauf zurück in Bath (Teil 3) erklären sich zwar die Vorfälle in Cornwall schlüssig, aber ich empfand die Handlung sehr konstruiert und zudem wurde mir durch den Titel und den Klappentext schon zu viel verraten. Spannung mochte da ab Teil 2 nicht mehr aufkommen, Thrillerelemente waren nur in Teil 1 vorhanden.
Die Charaktere sind dazu wenig sympathisch, ihre Handlungen zum Teil so unüberlegt, dass man nur schwer mit ihnen mitfühlen kann. Libby hat ein geringes Selbstbewusstsein, ist eifersüchtig und ängstlich, ihr Ehemann Jamie verhält sich sehr passiv, wirkt denkbar blass und konturlos, was ich anstrengend fand.
Der Thriller ist aus der Perspektive von Libby geschrieben, so dass man als Leser nur ihre Sicht der Dinge wahrnehmen und sich nicht gewiss sein kann, ob Libby so traumatisiert ist, dass sich die Szenarien eingebildet oder ob ihr jemand - und vor allem aus welchem Grund - schaden möchte. Durch den Prolog und den Titel des Romans ahnt man aber bereits, dass es Dinge aus der Vergangenheit sind, die Libby nun einholen.
Als Leser fühlt man ihr Unbehagen, hat aber gleichzeitig das Gefühl, dass Libby nicht ganz unschuldig an ihrer Situation ist und etwas Entscheidendes verbirgt, was ihr auf der Seele lastet.
Der Epilog bringt noch einmal eine Wendung, die mir gut gefallen hat, auch wenn ich die Beweisführung nicht sehr realistisch fand.
"Still Alive" ist wieder einer der Romane, bei der Protagonistin sich in Geheimnisse und Lügen verstrickt und am Ende von ihrer Vergangenheit eingeholt wird. Er kann damit meiner Meinung nach nicht mit dem spannenden Psychothriller "Missing" mithalten.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen