Freitag, 26. August 2016

Buchrezension: Petra Hülsmann - Glück ist, wenn man trotzdem liebt

Inhalt:

Es gibt Dinge, die Isabelle absolut heilig sind: ihre Daily Soap. Ihre Arbeit in einem schönen Blumenladen. Und das tägliche Mittagessen im Restaurant gegenüber. Überraschungen in ihrem geregelten Leben kann sie gar nicht leiden. Doch dann wird "ihr" Restaurant von dem ambitionierten Koch Jens übernommen - und der weigert sich nicht nur, ihr Lieblingsgericht zuzubereiten, sondern sorgt auch sonst für Chaos in Isabelles wohlgeordneter Welt. Während sie alles wieder in ruhige Bahnen zu lenken versucht, ahnt sie aber schon bald, dass es vielleicht gerade die Überraschungen sind, die ihr Leben reicher machen.

Rezension:

Isabelle Wagner ist 27 Jahre alt, Single, und arbeitet als Floristin in einem Blumengeschäft in Hamburg. Sie ist ein Gewohnheitsmensch - man könnte sie schon fast als zwanghaft bezeichnen - und hat festgefahrene (Tages-)abläufe, von denen sie nur ungern abweicht. Als sie Jens Thiel begegnet, wird das Festhalten an ihren stringenten Handlungen auf eine harte Probe gestellt.

Jens ist Inhaber und Koch eines Restaurants in unmittelbarer Nachbarschaft des Blumengeschäfts, in welchem Isa arbeitet. Als das Restaurant noch ein Asia-Imbiss war, hat Isa dort jede Mittagspause ihre thailändische Nudelsuppe gegessen. Nicht nur die Ablehnung der exklusiveren Küche im "Thiel's" führt zu den ein oder anderen Konfliktsituationen zwischen den beiden Protagonisten.

Als das Blumengeschäft dem Konkurs nahe ist, wendet sich Isa zusammen mit Chefin Brigitte an den Insolvenzberater Alexander Langner, bei dem es bei Isa endlich "BÄÄHM!" macht und glaubt, in ihm ihren Traummann gefunden zu haben. Nach anfänglicher Zurückhaltung scheint sich Alex dann tatsächlich auch für Isa zu interessieren.
Ihre Freunde inklusive Merle, der kleinen Schwester von Jens, mit der sich Isa inzwischen angefreundet hatte, sehen in Alex nicht den passenden Partner für Isa.

Okay - das Ende des Romans ist vorhersehbar wie das bei Liebesgeschichten eben so ist, aber "Glück ist, wenn man trotzdem liebt" ist so herzerfrischend und lustig geschrieben, dass es bis zum Ende Spaß macht, die Kabbeleien zwischen den beiden sympathischen Charakteren Isa und zu verfolgen.

Isa ist einfach herrlich bekloppt, aber dennoch von der Autorin nicht so überzeichnet dargestellt, dass es albern oder unrealistisch wirkt. Zudem dreht sich die Geschichte von ihr nicht allein um das Thema Liebe, sondern auch um die Beziehung zu ihrem Vater, der noch gestorben ist, als sie ein Säugling war, die Sorgen um die Finanzen des Blumengeschäfts und darum, wie sich Isa ihre Zukunft beruflich und privat vorstellt, nachdem sie mit so vielen Veränderungen in ihrem Leben konfrontiert worden ist.

Isa macht während des des Romans eine positive Veränderung durch, findet die Liebe und lernt flexibler zu sein und dass es zwar nicht einfach, aber auch nicht unbedingt von Nachteil sein muss, mit seinen festgefahrenen Gewohnheiten zu brechen.

"Glück ist, wenn man trotzdem liebt" ist ein amüsanter, unterhaltsamer Sommerroman, der dem Leser viele kleine Glücksmomente beschert und nicht so oberflächlich ist, wie Cover und Beschreibung vielleicht erwarten lassen. 


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