Samstag, 10. Februar 2024

Buchrezension: Cecilia Klang - Schwarzsehen für Anfänger

Inhalt:

Es hat doch alles so gut angefangen, damals vor dreißig Jahren. Mit vollem Haar und Lederjacke füllte Tommy zusammen mit seiner Band die Konzerthallen in der südschwedischen Provinz. Der Plattenvertrag war nur noch Formsache, und mit Martina hat er seine absolute Traumfrau gefunden. Die ganze Welt hätte er erobern können! Doch dann kam das dazwischen, was man Leben nennt … Und nun steht Tommy vor den Scherben seiner Träume: Martina weg, Job weg - und für die Musik war schon lange keine Zeit mehr gewesen.
Zum Glück hat Tommy nicht nur einen ausgeprägten Hang zum Selbstmitleid, sondern auch ein paar verdammt gute Freunde. Um ihm zur alten Form zurückzuhelfen, organisieren sie für ihn Gesangstunden. Widerwillig lässt sich Tommy darauf ein und trifft auf Gunnel, eine schon etwas abgehalfterte Opernsängerin. Gemeinsam zeigen sie dem Schicksal den Mittelfinger – denn mit den richtigen Menschen an der Seite sind die glorreichen Zeiten noch lange nicht vorbei! 

Rezension:

Tommy Roos, der vor 30 Jahren gefeierte Provinz-Rockstar, steht von jetzt auf gleich vor dem Nichts. Seine Ehefrau eröffnet ihm, eine Affäre mit einem französischem Fotografen zu haben, und trennt sich von ihm. Die Fabrik, in der arbeitet, steht vor der Schließung. Und dann wird auch noch die Feier zum ausgerechnet 50. Geburtstag ein Fiasko. Sein Geschenk: Gesangsstunden bei einer früher ebenso gefeierten Opernsängerin Gunnel, die zurück in ihren Heimatort gekehrt und dem Alkohol sehr zugeneigt ist. Tommy und Gunnel stellen Gemeinsamkeiten in ihrem Leben fest und freunden sich im Laufe der Zeit an. Schließlich soll Gunnel ja auch helfen, durch einen Opernauftritt die Schließung der Fabrik noch abzuwenden. Und dann lernt Tommy noch Geigen-Sara kennen. 

Der Roman ist flüssig und schnell zu lesen. Schon nach wenigen Seiten freundet man sich mit Tommy an und leidet mit ihm. Tommy selbst, aber auch Gunnel als zweite Hauptfigur, und die Auf und Abs der Beiden werden sehr ausführlich und detailreich wiedergegeben, die übrigen Charaktere bleiben etwas im Hintergrund, was die Handlungsstränge überschaubar macht. Mit dem Erscheinen von Tommys früherer Schulkameradin Sara nimmt die Geschichte eine positive Wendung. Der weitere Verlauf und auch das Ende scheinen zunächst absehbar zu sein, sind es dann zum Glück aber doch nicht.

Mir persönlich hat die Botschaft des Romans sehr gut gefallen. Hinfallen, Aufstehen, Weitergehen. Nahezu jede/r von uns kann in die Situation kommen, wo das Leben aussichtslos erscheint. Mit den richtigen Leuten an deiner Seite kommt man aber wieder auf die Beine. So auch Tommy Roos. 

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