Mittwoch, 6. Dezember 2023

Buchrezension: Karen Schaler - Das wunderbare Weihnachtshotel

Inhalt:

Haley Hanson, weiblicher Weihnachtsmuffel, arbeitet in einer Werbeagentur in Boston und flieht normalerweise um diese Zeit in die Karibik. Sie ist ehrgeizig, zur Partnerschaft in der Firma fehlt ihr nur noch der Etat einer Spielzeugfirma. Ihr Boss schickt sie ins "Christmas Camp" in ein Hotel in den Bergen, damit sie in Weihnachtsstimmung kommt. Sie will die Aktivitäten dort so schnell wie möglich abarbeiten, doch dann verliebt sie sich in den attraktiven Jeff, den Sohn des Besitzers. Als Jeff mitbekommt, dass Hayley seinem Vater geschäftlich unter die Arme greifen will, fühlt er sich von ihr verraten. Nun braucht es mehr als ein bisschen Weihnachtszauber, um die beiden zusammenzuführen.

Rezension: 

Haley Hanson ist ein ehrgeiziger Workaholic, die unbedingt eine Teilhaberschaft in der Werbeagentur erhalten möchte, in der sie arbeitet. Dafür benötigt sie den Auftrag einer Spielzeugfirma, aber ihr Chef traut der nüchternen Haley, die für Weihnachten nichts übrig hat, den Auftrag nicht zu. Um sich zu beweisen, soll sie zunächst eine Wochen an einem Christmas Camp teilnehmen, wo sie zur Besinnung kommen und ein Gefühl für weihnachtliche Traditionen entwickeln soll. 
Beim Tannenbaumschlagen, Schmücken und Weihnachtsscharade, Plätzchen und heißer Schokolade lernt sie den Sohn des Inhabers des Hotels kennen, der wie sie Single ist. Auch wenn ein Knistern zwischen ihnen von Anbeginn vorhanden ist, fällt eine Annäherung schwer, schließlich möchte Haley nur möglichst schnell die Aufgaben abarbeiten, um das Zertifikat zu erhalten und Jeff möchte einfach nur für seinen verwitweten Vater da sein und ihn überzeugen, das sich nicht mehr rentierende Hotel endgültig aufzugeben und sich stattdessen in seiner Nähe zur Ruhe zu setzen. 

Der Roman ist überwiegend aus der Perspektive von Haley geschrieben, die im Christmas Camp zu einer weihnachtlichen Gesinnung gelangen soll. Dies gelingt abrupt problemlos. Schon nach kürzester Zeit gibt Haley ihren Widerstand auf und findet Gefallen an den auferzwungenen Aktivitäten - und an Jeff. Auch er scheint die Zeit mit Haley zu genießen bis er sich von ihr hintergangen fühlt. 

Die Geschichte ist sehr süß, die Protagonisten, die beim Christmas Camp zusammenkommen, allesamt herzensgute Menschen, die sich gegenseitig liebhaben und für einander da sind. Bis auf das Missverständnis zwischen Haley und Jeff, das am Ende noch für Dramatik sorgen muss, herrschen Harmonie, Fürsorge und Dankbarkeit.

Der Roman hat das Ziel eine weihnachtliche Wohlfühlatmosphäre zu erzeugen, die Umsetzung ist allerdings sehr penetrant. Die Stimmung in dem Hotel ist durch das programmatische Abspulen weihnachtlich-winterlicher Aufgabe aufgesetzt und künstlich und übertrieben symbolträchtig. Weihnachtsmuffel Haley hat stets ein Weihnachtslied auf den Lippen, Teenager erfreuen sich mehr am Schneemannbauen und am Basteln statt an ihren Handys und das frisch verheiratete Paar, das sich seine eigenen Traditionen erarbeiten möchte, lernt die Notwendigkeit von Kompromissen.

Ohne Wendungen und Überraschungen ist die Geschichte seicht und langweilig, wird jedoch lebendig erzählt. Die Botschaft lautet auf sein Herz zu hören, um nicht nur den Zauber von Weihnachten zu erfahren, sondern auch an allen anderen Tagen im Jahr auf dem rechten Weg zu sein.

2 Kommentare:

  1. Hallo Lena,
    so ein Weihnachtscamp wäre ja genau das Richtige für mich :o))) Ich bin ja ein totaler Weihnachtsfan und nehme gerne jede Tradition mit.

    Beim Lesen deiner Rezension habe ich aber auch bald gedacht: Hier werden doch einige Klischees bedient. Das bestätigst du dann auch im weiteren Verlauf.

    Alles in allem scheint es sich um Weihnachtswohlfühllektüre zu handeln, die zwar wenig neues bietet, aber andererseits auch gut zu den Festtagen passt.

    Ich habe in den letzten Jahren oft feststellen müssen, dass Weihnachtsbücher oft ein gewisses Schema bedienen und auch meist gleiche Botschaften vermitteln.

    Falls du noch auf der Suche nach Lesetipps fürs Fest bist: Zu meinen Favoriten gehören u.a. Das letzte Schaf und der Weihnachtosaurus. In diesem Jahr habe ich Der Adventskalender zum Glück gelesen. Das Buch legt den Fokus erfrischenderweise nicht auf eine Liebesgeschichte sondern eher auf das Thema Selbstfindung und "Zurück ins Leben finden, nach einer Krise".

    Ich wünsche dir einen entspannten und schönen 2. Advent.

    Liebe Grüße
    Tanja :o)

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    1. Liebe Tanja,
      ich mag die Weihnachtszeit auch - bringt sie doch etwas Licht und Wärme in den trüben Winter. Auch lese ich zwischendurch dann auch einen Weihnachtsroman, habe aber häufig nicht so große Erwartungen an sie.
      Positiv in Erinnerung sind mit aber z.B.

      Emily Stone - Für immer im Dezember
      Emily Stone - Jedes Jahr im Winter
      Mandy Baggot - Winterzauber in Mayfair
      Mandy Baggot - Winterzauber in Manhattan
      Anne Blum - Hasen feiern kein Weihnachten
      Jenny Colgan - Weihnachten in der kleinen Bäckerei am Strandweg

      geblieben. Kennst du einen davon oder ist vielleicht ein Buchtipp für dich darunter?

      "Das letzte Schaf" klingt süß und merke ich mir.

      Ich wünschen dir einen schönen Sonntag und weiterhin einen gemütlichen Advent.

      Liebe Grüße
      Lena

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