Montag, 20. Juli 2020

Buchrezension: Jenny Colgan - Die kleine Bäckerei am Strandweg (Band 1)

Inhalt:

Es klingt fast zu gut um wahr zu sein - Polly wird ihr Hobby zum Beruf machen, und das in Cornwall, auf einer romantischen Insel mit Männerüberschuss. Genau die richtige Kur für ein leeres Konto und ein gebrochenes Herz. Aber die alte Bäckerei ist eine windschiefe Bruchbude, am Meer kann es sehr kühl sein, und der Empfang, den manche Insulaner ihr bereiten, ist noch viel kälter. Gut, dass Polly Neil hat, einen kleinen Papageientaucher mit gebrochenem Flügel. Doch bald kauft der halbe Ort heimlich ihr wunderbares selbstgebackenes Brot, und als sie Neil fliegen lassen soll, ist sie schon fast heimisch geworden. Nur das mit der Liebe gestaltet sich komplizierter als gedacht. 

Rezension: 

Nachdem ihre eigene Firma, die sie zusammen mit ihrem Freund Chris betrieben hat, Konkurs gegangen ist, muss sich Polly auf die Schnelle eine neue Wohnung und einen neuen Job suchen. In Erinnerung an eine Klassenfahrt, entscheidet sie sich für Mount Polbearne, einen abgelegener Küstenort in Cornwall. Mangels Budget bezieht sie dort ein renovierungsbedürftiges Haus, das im Erdgeschoss eine Bäckerei beherbergte. Polly, die schon immer gern backte, entdeckt ihre Leidenschaft dafür wieder und schon bald ist die Nachfrage der Einwohner nach Brot bei ihr groß. Einziges Problem ist ihre schroffe Vermieterin, die zwei Straßen weiter die einzige Bäckerei in der Umgebung betreibt und auf ihr Monopol pocht, auch wenn ihre Backwaren ungenießbar sind. 
Pollys Charme kann jedoch keiner lange widerstehen und so baut sich Polly, die eigentlich nur für eine Auszeit nach Polbearne kommen wollte, eine Existenz auf, als im Sommer die Touristen für noch mehr Umsatz sorgen. 

"Die keine Bäckerei am Strandweg" ist der Auftakt einer Trilogie um Polly kleine Bäckerei in Cornwall, von der ich bereits die winterliche Geschichte "Weihnachten in der kleinen Bäckerei am Strandweg" gelesen habe. 

Polly ist eine bodenständige, liebenswürdige junge Frau, die das Herz auf dem rechten Fleck hat. Sie scheut sich nicht, sich die Finger schmutzig zu machen, kann anpacken und schafft es nach einem Tief innerhalb kürzester Zeit an einem fremden Ort einen neue Beschäftigung und neue Freunde zu finden. Ganz Polbearne ist begeistert von ihren Backkünsten, die sie zunächst privat, wenig später offiziell in der alten Bäckerei in dem Fischerörtchen anbietet. Auch als Leser bekommt man durch die verlockenden Beschreibungen Lust aufs Backen und Weißbrot, Bagels oder Focaccia selbst zu probieren. Rezepte für Pollys Kreationen finden sich am Ende des Buches. 

"Die kleine Bäckerei am Strandweg" ist eine Feel-good-Lektüre über einen Neuanfang einer liebenswerten Protagonisten. Auch die weiteren Charaktere sind mit ihren persönlichen Eigenarten liebevoll gezeichnet und passen perfekt in den abgelegenen Ort abseits des Festlands. 
Es ist eine warmherzige Geschichte über eine persönliche Weiterentwicklung, bei der man den heimeligen Duft frisch gebackenen Brotes stetig in der Nase hat. Polly geht ihren Weg, findet ihre Berufung und eine neue Heimat. Auch wenn alles sehr glatt läuft und Polly mir eine Spur zu gutmütig erschien, hat mir die abwechslungsreiche Geschichte gut gefallen - gerade da Polly als Person und ihre Talente und nicht eine Liebesgeschichte im Vordergrund standen.  





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