Inhalt:
Sechzig Sekunden nachdem sie aus dem Koma erwacht, bricht Maggies Welt in Stücke: Man teilt ihr mit, dass ihre Tochter Elspeth tot ist. Sie ertrank, als der Familienwagen in den Fluss stürzte. Maggie kann sich an nichts erinnern – aber sie wird das Gefühl nicht los, dass irgendetwas an der Geschichte nicht stimmt. Als sie darum bittet, ihren Mann zu sehen, erfährt sie, dass Sean spurlos verschwunden ist. Was ist wirklich an dem verhängnisvollen Tag am Fluss passiert? Wo ist Sean? Und warum kann sich Maggie des Verdachts nicht erwehren, dass ihre Tochter irgendwo, irgendwie noch am Leben ist?
Rezension:
Nach zehn Wochen erwacht Maggie aus dem Koma und erfährt, dass ihre geliebte Tochter Elspeth tot ist. Die 10-Jährige ist ertrunken, als sie auf der Rückbank alleine im Auto wegen einer unsachgemäß angezogenen Handbremse in einen See gerollt war. Maggie hatte noch versucht, ihre Tochter aus dem abgeschlossenen Wagen zu befreien, kann sich aber an nicht mehr an die tragischen Umstände des Unglücks erinnern - weder warum sie überhaupt mit ihrer Tochter unterwegs war, noch warum sie Elspeth im Auto eingeschlossen hatte. Als Maggie dann auch noch gesagt wird, dass ihr Ehemann Sean verschwunden ist, gerät sie erst recht ins Grübeln und zweifelt an der Version der Geschichte. Aus dem Krankenhaus entlassen, versucht sie herauszufinden, was sich an dem Unfalltag ereignet und weshalb Sean sie verlassen hat. Maggie glaubt nicht daran, dass Elspeth wirklich tot ist und fühlt sich darin bestärkt, als sie einen Brief erhält, der vermeintlich von Elspeth stammt.
Der Roman ist aus der Perspektive von Maggie geschrieben, so dass man als Leser keine neutrale Sicht auf die Dinge hat. Maggie bleibt dabei lange schwer einschätzbar, aber ihre Vergangenheit, die nach und nach aufgerollt wird, belegt, dass sie eine labile Persönlichkeit ist.
Die Kapitel werden durch Briefe unterbrochen, die ein entführtes Kind an seine Mummy geschrieben hat und mit "deine liebe Tochter xxx" unterzeichnet sind.
Der Roman ist eine Mischung aus Drama und Thriller. Es geht um eine traumatische Vergangenheit und die Aufklärung eines Todesfalls in der Gegenwart. Dabei kann man sich gut in Maggie als verzweifelte Mutter hineinversetzen, spürt aber genau, dass sie etwas verbirgt.
Durch die vielen offenen Fragen, die im Zusammenhang mit dem Unfall stehen, die steten Enthüllungen und Wendungen, ist der Roman abwechslungsreich geschrieben und bis auf wenige Längen im Mittelteil spannend zu lesen. Lange bleibt rätselhaft, wie die Vergangenheit Maggies mit den Ereignissen der Gegenwart zusammenhängt und welche Rolle ihr Ehemann spielt.
Auch wenn man im letzten Drittel eine Ahnung bekommt, was die Hintergründe für das Unfallszenario sein könnten, bleibt es dennoch bis zum Schluss spannend, ob Elspeth tatsächlich ums Leben gekommen ist oder ob es sich um eine Verschwörung gegen Maggie handelt und die 10-Jährige wie ihr Vater verschwunden ist.
Das Ende überrascht, war mir für den bisherigen Verlauf des Romans aber zu großherzig und in Bezug auf die handelnden Akteure überzogen und nicht ganz glaubwürdig.
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