Montag, 4. November 2019

Buchrezension: Patricia Renoth - Sternenvoll

Inhalt: 

Warum sagt dir jemand, dass er dich liebt und nimmt es dann wieder zurück? Genau das versucht Ella herauszufinden. Jahrelang ist sie heimlich in Kilian verliebt. Er ist ihr Sandkastenfreund, mit dem sie schon immer etwas ganz Besonderes verbindet – sie sind am selben Tag, zur exakt selben Zeit, am selben Ort geboren. Aber Ella verdrängt ihre Gefühle, denn sie muss erst mit ihrem Körper und sich selbst zurechtkommen. Als sie endlich zu ihrer Liebe steht, sieht es so aus, als wäre das die beste Entscheidung ihres Lebens. Bis Kilian ganz plötzlich einen Rückzieher macht.

Rezension: 

Ella und Kilian sind am selben Tag im selben Krankenhaus geboren und fühlen sich wie Seelenverwandte. In ihrer Schulzeit und Jugend werden sie zu besten Freunden und mehr. Doch als Ella sich bewusst wird, dass sie in Kilian verliebt ist, ist dieser mit einer ihrer Mitschülerinnen zusammen und so geht auch Ella Beziehungen mit anderen Jungs und Männern ein. Mit Timo hat sie die erste längere feste Beziehung. Sie liebt ihn, fühlt sich aber dennoch zu Kilian hingezogen. Die jährlichen Sommerfeste ihrer Eltern werden dabei zu einer festen Institution, zu der sie sich sehen. 
Die Jahre vergehen, Kilian und Ella werden erwachsen und als Ella ihrer erste Fotoausstellung eröffnet, wird ihr in einem emotionalen Moment so deutlich wie nie klar, dass sie Kilian liebt und sich nicht mehr vorstellen kann, mit Timo ihr Leben zu verbringen. Sie fasst sich ein Herz, springt über ihren Schatten und riskiert es, ihren besten Freund zu verlieren, indem sie ihm eine Liebeserklärung macht. Auch Kilian empfindet wie sie, doch nur wenige Tage später rudert er mit fadenscheinigen Argumenten zurück. 
Ellas Herz ist gebrochen. Sie hat ihren Freund, ihren besten Freund und ihre große Liebe verloren und weiß nicht, warum. 

"Sternenvoll" ist eine romantische Liebesgeschichte aus dem New Adult-Genre, die das Heranwachsen von Ella und das Auf und Ab ihrer Liebe zu Kilian im Zeitraum 2001 bis 2018 beschreibt. Dabei ist der Roman sehr interessant aufgebaut, denn man erlebt über die Jahre hinweg tatsächlich nur den ersten Samstag im August, wenn Ellas Eltern ihr traditionelles Sommerfest veranstalten. Dadurch entstehen jedoch keine störenden Lücken, die zum Verständnis der Geschichte fehlen, sondern erlebt schrittweise wie Ella reifer wird und sich von einem verunsicherten Teenager, der mit seinem Körper hadert zu einer selbstbewussten und beruflich erfolgreichen Frau entwickelt. Neben Kilian und ihren Eltern sind ihre Schwester Nico und ihre beste Freundin Jen feste Größen in ihrem Leben, die ihr Halt geben - gerade dann, wenn sie wegen ihrer großen Liebe Kilian wieder tief verzweifelt ist. 
Ella ist eine sympathische Protagonistin, mit der man sich in jedem Alter identifizieren kann. Auch alle anderen Charaktere wirken glaubwürdig und aus dem Leben gegriffen. 

Die tragikomische Liebesgeschichte ist berührend geschrieben und man ist von Kapitel zu Kapitel gespannt, wie sich Ella und Kilian weiterentwickelt haben und auf welche Weise sie sich wieder auf dem Sommerfest begegnen werden. 
Ella und Kilian sind einfach "vom selben Stern" und scheinen es nicht zu schaffen, den Mut zu haben, ihre Gefühle für einander offen zu legen, um die Hürde der platonischen Beziehung zu überwinden und ein Happy End für ihre Liebe zu finden. 
Als Leser fiebert man daraufhin, fragt sich aber auch, ob es nach all den Jahren nicht irgendwann zu spät für die Liebe ist und ob es für Ella und Kilian als Paar wirklich das glücklichere Ende ist als "nur" als Freunde. 
Fazit: gefühlvoll, lebensnah und nicht so vorhersehbar, wie man bei diesem Genre erwarten würde. 



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