Montag, 1. Februar 2016

Buchrezension: Nicola Förg - Platzhirsch

Inhalt:

Eine ermordete Biologin und ein Elch als einziger Zeuge – nicht die besten Voraussetzungen für die Ermittlungen von Irmi Mangold und Kathi Reindl, doch schon bald tauchen erste Verdächtige auf. Hatte sich die Jägerin, die Rehe lieber im Wald als auf dem Teller sieht, mit den falschen Leuten angelegt? Vielleicht mit einem Wilderer? Und was hat das mit einem Tagebuch zu tun, das sich auf dem gut versteckten Laptop der Ermordeten befindet?

Rezension:

Bei "Platzhirsch" handelt es sich bereits um den fünften Alpen-Krimi von Nicola Förg um das Kommissarinnenduo Irmi Mangold und Kathi Reindl - und mein erster Alpen--Krimi. Da sich das Buch um einen eigenständigen Fall dreht, muss man die Vorgängerromane zum Verständnis nicht gelesen haben. Mir fehlte allerdings an mancher Stelle Informationen zum privaten Hintergrund von Irmi.

Die Biologin und Besitzerin eines Wilderlebnistierparks Regina von Braun wird erschossen auf ihrem Hof aufgefunden. Die beiden Ermittlerinnen Irmi und Kathi ermitteln zunächst in Richtung Wilderer, da Regina sich mit ihrer offenen Ablehnung von Jägern, Wilderern und ihren fragwürdigen Jagdmethoden Feinde gemacht haben könnte. Die Veröffentlichung eines Buches zu diesem Thema - und damit die Diffamierung einiger hochrangiger Personen stand unmittelbar bevor.

Ihr geistig behinderter Bruder Robbie gibt dann Hinweis auf Notizen, die "Gina" in ihrem "Klap" gemacht habe. Tatsächlich werden auf dem Laptop Dateien mit Entwürfen für zwei Bücher aufgefunden. Darunter sind auch Tagebucheinträge eines "Schwabenmädchen" aus den Jahren 1936/1937. Von nun an sind die Ermittlungen wieder offen...

Der Alpen-Krimi ist durch die zum Teil humorige Schreibweise, die eigensinnigen Charaktere und die in Dialogen verwendete bayerische Mundart unterhaltsam und lebendig zu lesen. Einen interessanten historischen Aspekt bildet auch die Geschichte um die "Schwabenkinder", die noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts als billige Arbeitskräfte an landwirtschaftliche Betriebe im süddeutschen Raum vermittelt worden sind.

Fesselnde Spannung kommt beim Lesen dieses Krimis nicht auf, da für mich das Thema Jagd einen zu großen Raum eingenommen hat. Dennoch ist man bis zum Ende interessiert zu erfahren, wie sich der Fall auflösen wird und wie Irmi und Kathi, während der Aufklärung des Falles selbst in einen heftigen Streit geraten sind, dem Täter auf die Spur kommen werden.
"Platzhirsch" ist deshalb vor allem Freunden von regionalen Kriminalromanen (aus dem Voralpenland) zu empfehlen.


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