Montag, 8. Februar 2016

Buchrezension: Susanne Leinemann - Sommer mit Nebenwirkungen

Inhalt:

Sophies Leben scheint perfekt. Toller Mann, cooler Job, und ziemlich gut sieht sie auch noch aus. Nur eines gelingt ihr nicht. Sie wird nicht schwanger. Wäre sie aber gern. Als sie von einem geheimnisvollen Ort in Südtirol hört, wo man ihr helfen kann, macht sie sich auf die Reise. Tatsächlich findet sie dort oben in den Bergen Hilfe – aber die verändert ihr Leben.

Rezension:

Sophie ist 38 Jahre alt, und arbeitet als Wirtschaftspsychologin bei einem Assessment Center in Berlin. Beruflich ist sie erfolgreich und lockt viele Bewerber mit raffinierten "Psychospielchen" aus der Reserve. Privat ist sie seit anderthalb Jahren mit Johann verlobt, mit dem sie eher eine Zweckgemeinschaft als eine Beziehung führt. Dennoch versuchen die beiden alles, ein Kind in die Welt zu setzen. Sophie hat bereits eine Fehlgeburt erlitten und unterzieht sich derzeit einer Hormonbehandlung.

Als sie während einer Bewerberauswahl für eine Kosmetikfirma, unter denen sich der Journalist Paul eingeschlichen hat, um die Machenschaften eines Assessment Center darzustellen, etwas entgleist ist, wird Sophie zu einem Zwangsurlaub verdonnert.

Sophie fliegt zunächst nach Wien zu Johann, der beruflich in Wien ist und lernt auf dem Flug eine ältere Dame kennen, die ihr von Sigmund Freud und seiner kinderlosen Tochter Mathilde erzählt. Neugierig geworden, besucht Sophie in Wien das Sigmund Freud-Museum und wird auf ein Sanatorium in Marienbrunn in Südtirol aufmerksam, das Mathilde Freud einst besuchte. Heute ist es ein abgelegenes Hotel, in welchem Sophie eincheckt. Dort soll es eine Quelle geben, deren Wasser gegen allerlei Frauenleiden helfen soll. Da Sophie ohnehin der Hormonbehandlung eher negativ gegenüber stand, erhofft sie sich durch das "Wunderwasser" die Lösung ihres Problems.

"Sommer" mit Nebenwirkungen" ist eine sehr unterhaltsame Lektüre, die nicht nur ein amüsanter Frauenroman ist, sondern durch ein paar raffinierte Wendungen abwechslungsreich und nicht vorhersehbar.

Sophie, die bislang weitgehend nur auf ihre Karriere fokussiert war und die laute Stadt Berlin gewöhnt war, kommt in Marienbrunn und dem kleinen charmanten Hotel zur Ruhe und lernt dort kauzige und liebenswerte Einheimische sowie skurrile Gäste und nette Frauen kennen, die ihre innere Uhr ticken hören und auch die Sorgen der Kinderlosigkeit teilen.

Das Buch hat mir knapp bis zum Ende wirklich sehr gut gefallen, dann passiert allerdings ziemlich viel auf einmal und wird sogar ein bisschen kitschig. Sophie macht eine bemerkenswerte Wandlung durch und krempelt letztendlich ihr gesamtes Leben um.
Trotzdem - eine klare Leseempfehlung - nicht nur für Leserinnen, die offen für "alternative Heilmethoden" sind.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen