Daphne und Dominic sind seit drei Jahren verheiratet. Der Alltag hat sie bequem gemacht, und ihr Sexleben ist alles andere als aufregend. Im Rausch einer Silvesterparty macht Dominic Daphne den Vorschlag, die Ehe zu öffnen. Daphne stimmt zu, unter drei Bedingungen: nur eine Nacht im Jahr, nicht zweimal mit derselben Person und Stillschweigen gegenüber dem anderen. Es dauert nicht lange, da merken sie: Dies ist keine kleine Veränderung, sondern eine gewaltige... Daphne lernt endlich, zu sagen, was sie will, und teilt ihre Erlebnisse auf einem anonymen Blog. Bis die Zweifel kommen, an ihrer Liebe, an der Ehe... Werden sie einen Weg finden, ihre Beziehung zu retten? Und wollen sie das überhaupt?
Rezension:
Daphne und Dominic haben jung geheiratet und, stellen nach drei Jahren Ehe fest, dass ihr Sexualleben nicht befriedigend ist. Dominic schlägt deshalb nach einer Silvesterfeier vor, ihre Ehe zu öffnen. Auch wenn Daphne von der Idee wenig angetan ist, stimmt sie unter der Einhaltung von Regeln zu. Sie dürfen nur eine Nacht im Jahr mit einer Person verbringen und nicht darüber sprechen. Die Freiheitsklausel soll zudem auf fünf Jahre befristet sein.
Daphne nutzt die Chance, ihre eigenen Wünsche in den Vordergrund zu stellen und baut zusehends mehr Selbstbewusstsein auf. Daphne und Dominic haben auch wieder zusammen mehr Spaß im Bett, aber das ist nicht die einzige Veränderung in ihrer Ehe.
Der Roman wird abwechselnd aus der Sicht beider Ehepartner geschildert, so dass man Einblicke erhält, wie sie jeweils die Freiheitsklausel interpretieren und wie der emotionale Umgang damit ist. Die Erzählweise ist dynamisch, denn oft erfolgt der Wechsel schon nach einem kurzen Abschnitt.
Die Entwicklung beider Charaktere ist authentisch und nachvollziehbar dargestellt. Die Folgen der Abkehr von einer rein monogamen Ehe führen nicht nur zu einer Veränderung der Sexualität, sondern sind schon bald in allen Bereichen des Lebens zu spüren. Das eigene Freizeitverhalten ändert sich, neue Freundschaften werden geknüpft und berufliche Ziele überdacht. Sie probieren sich aus, gehen Risiken ein, ernten Erfolge, müssen aber auch mit Rückschlägen umgehen.
Anders als das etwas frivole Cover vermuten lässt, stehen explizite Sexszenen in dem Roman nicht im Vordergrund. Er handelt vielmehr von den Folgen des Sexperiments für die Personen selbst und die Beziehung zueinander.
Der Roman schildert die fünf Jahre, für die diese besondere Freiheit in der Ehe gelten soll. Nach einem ausgeglichenen Beginn, bei dem beide Charaktere gleichermaßen positive und negative Aspekte feststellen, entwickelt sich die Geschichte im weiteren Verlauf recht einseitig und zugunsten der weiblichen Sicht. Daphne, die anfangs skeptisch war, kann mit der gewonnen Freiheit viel besser umgehen und Vorteile daraus ziehen, während Dominic sich zunehmend als Verlierer entpuppt.
Der Roman beschreibt ein mutiges Experiment mit weitreichenden und überraschenden Auswirkungen. Kann mehr Freiheit eine Ehe retten oder wird sie sie zerstören? Ist Exklusivität nicht der Sinn einer Ehe? Läutet der Gedanke eines Aufbrechens nicht schon das Ende ein?
"The Freedom Clause" ist ein Buch, das zum Nachdenken anregt und zeigt, wie wichtig Vertrauen, Zusammenhalt und die gegenseitige Unterstützung in einer Beziehung sind. Darüber hinaus handelt der Roman von einer persönlichen Weiterentwicklung und davon, seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse zu kennen und für sie einzustehen.


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