Montag, 26. Juli 2021

Buchrezension: Laura Schroff, Alex Tresniowski - Immer montags beste Freunde

Inhalt:

Laura ist eine erfolgreiche Verkaufsleiterin, die an einem normalen Montag durch die Straßen von New York hetzt. Sie hat keine Zeit, achtet kaum auf ihre Mitmenschen – auch nicht auf den kleinen Jungen, der sie um Kleingeld anbettelt. Sie ist schon an der nächsten Straßenecke, als sie plötzlich stehen bleibt – und umkehrt. Sie kauft dem hungrigen Maurice etwas zu essen und erfährt von seinem Leben. Von dem Tag an treffen sich Maurice und Laura jede Woche über Jahre hinweg, immer montags. Dies ist die Geschichte ihrer einzigartigen Freundschaft – die bis heute anhält. 

Rezension: 

An einem ganz gewöhnlichen Montag, als Laura Schroff zur Arbeit geht, wird sie um Kleingeld angebettelt. Als sie sich noch einmal umdreht, stellt sie fest, dass es ein Kind ist. Anstatt dem Jungen Geld zu geben, lädt sie ihn zum Essen ein und spendiert ihm ein Menü bei McDonald's. Laura hat Mitleid mit dem Jungen, der aus ärmsten Verhältnissen stammt, vernachlässigt wird und in einem Drogenmilieu aufwächst. Sie trifft sich deshalb fortan jeden Montag mit Maurice, um ihm ein Essen zu spendieren, versorgt ihn gar die ganze Schulwoche über mit Sandwiches und frischer Kleidung. Maurice wird zu einem Freund, der bei ihr Familienanschluss findet und zu ersten Mal ganz alltägliche Dinge lernt, die für andere Kinder in seinem Alter selbstverständlich sind. 
Maurice wächst heran und bekommt durch Laura die Chance, nicht wie seine Eltern und Großeltern auf die schiefe Bahn zu geraten. Mehr als nur materielle Dinge, erhält er Wertschätzung, Zuneigung und eine Form der Erziehung. Laura nimmt ihre Verantwortung ernst und hält an ihrer Fürsorge für ihn dauerhaft fest. 

Die ungewöhnliche Freundschaft zwischen der Businessfrau Mitte 30 und dem zwölfjährigen Jungen hat über Jahre Bestand. Es ist eine wahre Geschichte, über die Laura Schroff mit "Immer Montags beste Freunde" ein autobiographisches Buch geschrieben hat. Würde man es nicht besser wissen, könnte man meinen, ein Märchen zu lesen. Was Laura selbstlos und ohne einen Anlass für einen fremden Jungen leistet, ist mehr als außergewöhnlich. Ganz selbstverständlich wird Maurice ein Teil ihres Lebens und zu einem festen Bestandteil ihrer Woche. Durch die Gespräche, die die beiden miteinander führen, werden Erinnerungen in Laura wach und man erfährt, was sie in ihrer Kindheit erlebt hat, dass auch sie aus keiner intakten Familie stammt, aber trotzdem ihren Weg gegangen ist. Lauras Menschlichkeit und Fürsorge sind bewunderns- und nachahmenswert. 

"Immer montags beste Freunde" ist ein Buch über eine sagenhafte Freundschaft, über Solidarität, Mitgefühl und Nächstenliebe. Es ist ein Roman, der einen an das Gute im Menschen glauben lässt und hoffnungsvoll stimmt. Gleichzeitig sind die Passagen über Maurices Lebenswelt und Alltag im Drogensumpf und auch über Lauras Kindheit, die von häuslicher Gewalt geprägt war, belastend und machen betroffen. Umso schöner ist es zu sehen, dass die äußeren Umstände ihre Leben zwar prägten, aber nicht bestimmten. Ihre Schicksale waren nicht vorgezeichnet, ihnen blieb immer noch die Möglichkeit, einen anderen Weg zu gehen und zu besseren Menschen zu werden, als es ihnen in ihren Familien vorgelebt worden war.  

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