Inhalt:
Sie heißen Paula, Judith, Brida, Malika und Jorinde. Sie kennen sich, weil das Schicksal ihre Lebenslinien überkreuzte. Als Kinder und Jugendliche erlebten sie den Fall der Mauer, und wo vorher Grenzen und Beschränkungen waren, ist nun die Freiheit. Doch Freiheit, müssen sie erkennen, ist nur eine andere Form von Zwang: der Zwang zu wählen. Fünf Frauen, die das Leben aus dem Vollen schöpfen. Fünf Frauen, die das Leben beugt, aber keinesfalls bricht.
Rezension:
Der Roman handelt von fünf Frauen, die freundschaftlich, familiär oder über die Beziehung zu einem Mann miteinander in Verbindung stehen. In Form von fünf Kurzgeschichten, die sich durch einzelne wenige Episoden überschneiden, werden die Geschichten jeweils aus der Perspektive der im Fokus stehenden Frau erzählt - fünf Geschichten über die Liebe zwischen Paaren, aber auch über Mutterliebe.
Da ist Paula, die um ihr verstorbenes Kind trauert und deren Ehe daran zerbricht; Judith, praktizierende Ärztin, die einsam ist und zwanghaft nach einem Partner sucht. Die unglücklichen Dates lassen sie noch einsamer und verzweifelter zurück. Brida ist verheiratet, Mutter zweier Kinder und steht vor der Entscheidung zwischen Familie und Beruf. Malika sieht seit Kindertagen in Konkurrenz zu ihrer jüngeren Schwester, fühlt sich ungeliebt von ihren Eltern und klammert sich an die Liebe eines Mannes. Ihre ältere Schwester Jorinde führt ein auf den ersten Blick perfektes Leben, ist gefeierte Schauspielerin, verheiratet und liebende Mutter, doch der Schein trügt.
Fünf unterschiedliche Frauen mit fünf unterschiedlichen Erwartungen an ihr Leben, die vom Schicksal ernüchtert worden sind oder vor einem Scheideweg stehen. Alle Frauen sind auf ihre Art unglücklich oder unzufrieden, verhalten sich passiv oder versuchen dagegen anzugehen.
Aufgrund der Diversität der fünf Biographien ist der Episodenroman abwechslungsreich und aufgrund der verschiedenen Problemstellungen und unterschiedlichen Lösungsansätzen interessant zu lesen, auch wenn ich mich mit keiner der Frauen identifizieren konnte. Ihre Schicksale sind authentisch und aus dem Leben gegriffen, jedoch fehlte dem Buch eine Frau mit weniger Dramatik, um den Roman abzurunden - schließlich sind nicht alle Partnerschaften unglücklich und zum Scheitern verurteilt und nicht jede Frau in einem kompromisslosen Zwiespalt zwischen Mutterschaft, Ehe und Beruf.
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