Freitag, 6. September 2019

Buchrezension: Heidi Perks - Die Freundin

Inhalt: 

Während Charlotte auf Alice, die Tochter ihrer Freundin Harriet, aufpasst, verschwindet das Mädchen spurlos. Charlotte ist am Boden zerstört – sie schwört, Alice nur eine Sekunde aus den Augen gelassen zu haben. Diese Sekunde reichte aus. Harriet, völlig verzweifelt, weigert sich, ihre einzige Freundin zu sehen oder mit ihr zu sprechen.
Doch warum werden, zwei Wochen nach dem verhängnisvollen Tag, Harriet und Charlotte getrennt voneinander von der Polizei verhört? Und warum haben beide Freundinnen so große Angst davor, was die andere den Beamten sagen könnte? Beide scheinen Geheimnisse zu haben – gefährliche Geheimnisse, die schon bald ans Licht kommen werden. 


Rezension: 

Harriet Hodder lässt zum ersten Mal in ihrem Leben ihre vierjährige Tochter Alice von jemand als ihr und ihrem Mann beaufsichtigen. Ihre beste und einzige Freundin Charlotte Reynolds soll während eines Schulfestes auf Alice aufpassen. Diese lässt sie nur einen Moment aus den Augen und bleibt nur mit ihren drei eigenen Kindern zurück. Alice ist spurlos verschwunden. Ein Entführer meldet sich trotz Aufrufe in den Medien nicht, es gibt keinen Hinweis auf das kleine Mädchen. 
Harriet ist verzweifelt und zieht sich noch weiter zurück. Sie bricht den Kontakt zu Charlotte ab, die sich schwere Vorwürfe macht, von Freunden und Nachbarn geschnitten und von der Presse massiv bedrängt wird. 

Der Thriller erzählt zunächst "Charlottes Geschichte" und anschließend "Harriets Geschichte", wobei in jeweils beiden Versionen die Perspektiven beider Frauen berücksichtigt werden. Der erste Teil handelt von Verschwinden Alices und den zwölf Tagen danach, der zweite Teil setzt danach an. 

Schon früh ist klar, wer in dem Roman der Böse ist und dass etwas in der Ehe zwischen Harriet und Brian nicht stimmt. Brian ist sehr besitzergreifend und kontrollierend, während man bei Harriet nicht sicher sein kann, ob sie unter Depressionen und psychischen Problemen leidet oder ob das nur von Brian suggeriert wird. 
Aufgrund der offensichtlichen Einteilung in Gut und Böse fand ich den Thriller nur mäßig spannend. Dass es keinerlei Forderung eines Entführers gibt und die Polizei den Fokus ausschließlich auf die beiden Familien Reynolds und Hodder legt und auch nur die beiden Frauen zu verhören scheint, trägt auch nicht zu einer Erhöhung der Spannung bei. 

"Die Freundin" ist ein unblutiger Psychothriller, der die Geschichte eines verschwundenen Kindes erzählt, wie man sie in ähnlicher Art und Weise schon zuhauf gelesen hat. Bei mir sorgte er für keinerlei Nervenkitzel, war jedoch zumindest schlüssig und nachvollziehbar erzählt. 




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