Samstag, 16. März 2019

Buchrezension: Laura Barnett - Drei mal wir

Inhalt: 

Eva und Jim sind neunzehn und Studenten in Cambridge, als sie sich zum ersten Mal begegnen. Eine Fahrradpanne führt die beiden zusammen. Was dann passiert, wird den Rest ihres Lebens bestimmen.
In drei unterschiedlichen Versionen ihrer Zukunft kommen und gehen Partner, wird Eva eine berühmte Schriftstellerin und hängt Jim seinen Job als Anwalt für die Kunst an den Nagel. Doch ob in London, New York oder Rom, immer wieder kreuzen sich ihre Pfade. In all den Jahren findet die Liebe einen Weg, von den ersten drei Treffen bis hin zum Finale: Drei Liebesgeschichten, ein Paar. 


Rezension: 

Eva und Jim lernen sich 1958 als Studenten in Cambridge kennen, als Eva eine Reifenpanne mit ihrem Fahrrad hat und Jim ihr seine Hilfe anbietet. Das ist die Ausgangssituation der Geschichte, die in drei unterschiedlichen Versionen fortgesetzt wird. In Version eins wird Eva Jims Angebot annehmen und sich zu einem Drink einladen lassen. In Version zwei bleibt es bei einem flüchtigen Kontakt, bevor Eva ihren Freund David trifft. In Version drei werden Eva und Jim gemeinsam in einen Pub gehen, aber letztlich wird Evas Vernunft sich über ihr Herz hinwegsetzen, so dass es zu keinem tieferen Kennenlernen kommen wird. 
Bis 2014 begleitet der Leser Eva und Jim als Paar, als flüchtige Bekannte, als Geliebte, als Ehepaar und als Geschiedene. 

Der Roman dreht sich durchweg um die Frage: Was wäre wenn? Die drei Versionen von Evas und Jims Geschichte zeigen sodann, welchen Effekt eine Entscheidung auf ein ganzes Leben haben kann. Eva und Jim scheinen für einander bestimmt zu sein, aber nur in einer Version ist ihnen das bewusst, können ihre Liebe aber dennoch nicht über die Jahre in trauter Harmonie aufrecht erhalten. In den anderen Versionen besteht stets eine Anziehungskraft, die einmal magisch ist und einmal tragisch und voller Leidenschaft. 
Durch die Beschreibung drei verschiedener Abläufe eines gemeinsamen, eines getrennten und eines zeitweise gemeinsamen Lebens ergeben sich verschiedenste Familienkonstellationen, Kinder, Stiefkinder, Enkelkinder, Ehepartner und Geliebte, so dass der Roman bis zum Schluss hochkomplex und nur mit voller Konzentration und hilfsweise Notizen zu durchdringen ist, um den Überblick über die Handlungsstränge zu behalten. 

"Drei mal wir" liest sich, als hätte die Autorin drei unterschiedliche Romane mit den selben Hauptfiguren in eine willkürliche Anzahl von Kapiteln zerschnippelt und diese chronologisch zusammengefügt. Es kommt kein Lesefluss auf - hat man sich in ein Szenario wieder hineingedacht, beginnt schon wieder eine andere Version. 

Eine interessante Idee, die aber viel zu komplex und letztlich ohne Aussagekraft umgesetzt wurde. Dass das Schicksal Eva und Jim für einander bestimmt hat, wollte bei mir in keiner der drei Versionen ankommen. Nicht einmal in Version eins, die so glücklich begann, konnte ich die große Liebe zwischen ihnen spüren. 



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