Freitag, 29. März 2019

Buchrezension: Fionnuala Kearney - Wir zwei ein Leben lang

Inhalt:

Bei Erin und Dominic ist es Liebe auf den ersten Blick – intensiv und mitten ins Herz. Doch sich zu verlieben ist einfach, aber die Liebe zu leben ist schwer. Erin und Dominic wagen es und heiraten. Allen Zweiflern zum Trotz. Ein besonderes Geschenk begleitet sie auf ihrem gemeinsamen Weg. Ein in Leder gebundenes Notizbuch, in dem sie ihre Gefühle festhalten sollen. All das, worüber sie mit dem anderen nicht sprechen können – und jeder Eintrag endet mit "Ich liebe dich, weil …". Bis der Tag kommt, an dem Dominic etwas beichtet, das es Erin unmöglich macht, an Wir zwei ein Leben lang zu glauben. Ist das starke Band zwischen Dominic und Erin zerrissen? Oder ist ihre Liebe doch diese eine, die ein Leben lang andauert? 

Rezension: 

Erin und Dominic haben sich Hals über Kopf verliebt, sie wurde bald schwanger und so haben sie auch früh geheiratet. Vor allem Doms Mutter Sophie war skeptisch, ob diese Ehe halten würde, wobei diese Skepsis eher durch die Angst ausgelöst wurde, ihren Sohn zu verlieren. Als die kleine Maisie dann auf der Welt ist und Erin wenig später ungeplant mit Zwillingen schwanger ist, wird Sophie eines Besseren belehrt. Jetzt ist es Erin, die zweifelt, die sich Sorgen um die Zukunft macht. Dom ist der einzige, der zum Haushaltseinkommen beiträgt, die Wohnung ist klein und Erin hat Angst, dass sie der Verantwortung für drei Kinder nicht gewachsen sein wird. Da erinnert sie sich an das Notizbuch, das ihr Vater dem Paar zur Hochzeit geschenkt hatte. Dort sollen sie all die Gedanken eintragen, die sie ihrem Ehepartner gegenüber nicht aussprechen können und jeden Eintrag mit einem Liebesgeständnis beenden. Erin findet Trost in diesem Buch und auch Dom macht bereitwillig mit. Doch ein schreckliches Unglück und ein Vertrauensmissbrauch Doms droht die Liebe der beiden zu zerstören. 

„Wir zwei ein Leben lang“ handelt im Jahr 2017, als sich Erin und Dom über 20 Jahre kannten. In Rückblenden erfährt man, wie sich ihre Liebe seit der Hochzeit im Dezember 1996 weiterentwickelt hat und durch welche Höhen und Tiefen sie während dieser Zeit gehen mussten. Dabei liest man auch immer wieder in den Botschaften, die sie sich gegenseitig in dem Notizbuch geschrieben haben. Auf diese Weise erhält man einen Einblick in die Gefühlswelt beider Protagonisten. Man kann die Ängste von Erin als junger Mutter und ihren Schmerz nach einem tragischen Schicksalsschlag nachvollziehen. Auch die Enttäuschung in Bezug auf Dom, der sich jedoch selbst die schlimmsten Vorwürfe macht, ist verständlich. 

Trotz all der Probleme, die im Laufe ihres Lebens auf sie zukommen und der Fehler, die vor allem Dom macht, ist die Liebe zwischen beiden stets spürbar. Es ist ein sehr empathisch erzählter Roman über eine große Liebe, darüber was diese aushalten kann, und über die Kraft des Verzeihens. 
Dabei ist schön zu lesen, wie sich die beiden Charaktere über die Jahre weiterentwickeln und dass sie das Büchlein, das in den ersten Jahren womöglich ihre Ehe gerettet hat, später nicht mehr brauchen, sondern offen miteinander sprechen können. 

Es ist eine authentische Geschichte über das Leben und die Liebe, die nie kitschig wird und während des Lesens mit so mancher Wende und Überraschung aufwartet. Die emotional bewegenden 20 Jahre der Ehe von Erin und Dom habe ich gebannt verfolgt und Erins Erkenntnis am Ende konnte mich überraschen und emotional bewegen.



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