Freitag, 6. April 2018

Buchrezension: Vanessa Sangue - Cold Princess (Cosa Nostra, Band 1)


Inhalt: 

Er ist nicht bei ihr, um sie zu beschützen.
Er ist bei ihr, um sie zu töten.

Als Erbin einer der mächtigsten Mafiafamilien der Welt darf sich Saphira De Angelis keine Schwäche erlauben. Seit sie mit ansehen wusste, wie ihre Familie bei einem Attentat ums Leben kam, regiert sie stark, unnachgiebig und Furcht einflößend über ihre Heimatstadt Palermo. Einzig für Madox Caruso, neuestes Mitglied ihrer Leibwache, hegt sie tiefere Gefühle, als sie sich selbst eingesteht. Die zerstörerische Energie, die ihn umgibt, zieht Saphira mehr und mehr in seinen Bann - ohne zu ahnen, in welche Gefahr sie sich damit begibt. 


Rezension:

Saphira des Angelis ist 26 Jahre alt und in ihrem jungen Alter bereits "capo", das Familienoberhaupt der Familie De Angelis, nachdem ihre Eltern und ihr Bruder durch einen Anschlag ums Leben gekommen sind. Sie gilt als "Eisprinzessin" innerhalb der "Cosa Nostra". 
Der ausgebildete Auftragskiller Madox Caruso wird ihr neuer persönlicher Leibwächter. Zwischen den beiden bestehen enorme sexuelle Spannungen, eine zunächst rein körperliche Liebe, woraus sich jedoch beiderseitig Gefühle entwickeln, die sie aus unterschiedlichen Gründen nicht zulassen dürfen. Saphira fürchtet als Frau an der Spitze einer Mafiafamilie um ihre Glaubwürdigkeit und ihren Ruf, Madox ist nicht der, der er vorgibt zu sein und verbietet sich selbst aus moralischen Gründen eine Beziehung mit einer De Angelis. 

"Cold Princess" ist mein erster "Dark Romance"-Roman, in dem der Leser von der Autorin eingangs sogar vor expliziten Szenen gewarnt wird. Ich empfand das Vorwort als überflüssig - in einem Thriller oder Kriminalroman wird auch nicht vor Mord und Totschlag gewarnt. 

Der Roman ist recht einfach aufgebaut. Es geht um zwei verfeindete Mafiafamilien, die sich gegenseitig bekriegen und in denen die nachfolgenden Generationen Rache an ihren verstorbenen Familienmitgliedern nehmen möchten. Es geht um jahrzehntelange Fehden und um den Kampf um die Macht in Palermo, um Schutzgeldeintreibung und Waffengeschäfte. Aus Sicht der jüngeren Generationen gilt die Gewaltspirale als überholt und schon Saphiras Eltern sowie das verfeindete Oberhaupt der Vargas-Familie, Salvatore, wollten vor Jahren bereits Frieden schließen. Der fragile Frieden wurde jedoch von dem machthungrigen Nachfolger, Giuseppe Salvatore, zunichte gemacht. Saphira sieht sich gezwungen sich zu wehren, um sich und ihre Familie zu schützen. Durch Misstrauen und Intrigen weiß sie bald nicht mehr, auf wen sie zählen kann und ob sie in Bezug auf Madox auf ihr Herz oder ihren Verstand hören soll.

Die Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven von Saphira und Madox erzählt, wobei auch einzelne Abschnitte aus der Sicht von Giuseppe geschrieben sind, um die Mafia-Geschichte transparenter erzählen zu können. Ich empfand diese Konstruktion ungeschickt, so musste der Leser wirklich überhaupt nicht mehr eigenständig mitdenken. Auch dass Schlüsselereignisse in Form von erklärenden Briefgen Verstorbener aufklären, war mir zu trivial.  

Die Sexszenen, die ich weniger erotisch, sondern vielmehr erniedrigend und aufgrund des wiederholten Ablaufs eher ermüdend empfand, spielten sich ausschließlich in der ersten Hälfte des Romans ab, während sich die Mafia-Geschichte auf den zweiten Teil beschränkte. 
Mir hat deshalb auch der zweite Teil des Romans besser gefallen, wobei die Geschichte sehr vorhersehbar war und mit einem unnötigen Cliffhanger endet, der auf den zweiten Band "Fire Queen", der im August 2018 erscheinen wird, neugierig machen soll. 

Der Roman lässt sich so schnell herunterlesen, dass man die Geschichte um Saphira und Madox auch gut in einem Band hätte erzählen können. Da der erste Band schon so vorhersehbar war, wage ich auch zu prophezeien, wie die Fortsetzung enden wird, weshalb ich das Erscheinen nicht mit Spannung erwarte. 



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