Samstag, 7. April 2018

Buchrezension: Emma Heatherington - Zehn Wünsche bis zum Horizont


Inhalt:


Zur größten Brücke der Welt reisen, sich ein Tattoo stechen lassen, die Flügel ausbreiten und losfliegen...

Eine Schachtel voller Träume hält Maggie in den Händen. Doch es sind nicht ihre eigenen. Sie gehören Lucy, dem Mädchen, dessen Herz in Maggies Brust schlägt. Als Trägerin eines Spenderherzens weiß sie, dass Zeit ihr kostbarstes Gut ist. Und so macht sie sich daran, Lucys Träume zu erfüllen. Womit sie nicht gerechnet hat: Lucy macht ihr ein weiteres Geschenk: den Mut, jeden Tag wie den letzten zu leben. 

Rezension:

Maggie ist 33 Jahre alt und lebt seit 17 Jahren mit einem Spenderherz, das sie von einem vierzehnjährigen Mädchen erhalten hat. 
Als ihre Ehe gescheitert ist, Maggie immer mehr dem Alkohol zugetan ist und sie von ihrer Immobilienfirma für zwei Monate von ihrer Arbeit freigestellt wird, um wieder zu sich zu kommen, erhält sie überraschend einen Brief von Simon, dem Bruder von Lucy, der Organspenderin. Sein Vater ist vor Kurzem gestorben und auf diesem Weg versucht er Kontakt zu einem für ihn nahen Angehörigen zu finden.
Maggie freut sich über die Kontaktaufnahme, da sie der Familie, die ihr das Leben gerettet hatte, nie danken konnte. Sie lebt seit der Transplantation mit einem schlechten Gewissen, denkt oft an Lucy und kann sich deshalb nicht richtig über ihr eigenes Leben freuen.
Als Simon sie besucht, übergibt er er eine Keksdose mit Notizen und einem Tagebuch von Lucy, damit Maggie sie kennenlernen kann. In ihrem Tagebuch stehen zehn Vorsätze Lucys wie Gitarre lernen, sich tätowieren lassen, die größte Brücke der Welt besuchen oder ihren Jugendschwarm Tiernan küssen, Träume von Lucy, die Maggie stellvertretend erfüllen möchte.

"Zehn Wünsche bis zum Horizont" ist ein herzerwärmender, emotionaler Roman, der mehr als nur eine "Bucket List" abarbeitet. Es geht vielmehr darum, wie Maggie nach 17 Jahren damit beginnt, zu verarbeiten, mit einem Spenderherz zu leben und zu begreifen, dass sie selbst ein eigenes Leben leben darf, auch wenn Lucy gestorben ist und ihr ihres geschenkt hat.
Durch Lucys Notizen fühlt sie sich der Organspenderin näher und indem sie versucht, deren Träume zu verwirklichen, ist es nicht nur, als wäre Lucy bei ihr, Maggie gerät durch die Umsetzung der Vorsätze aus ihrer Lebenskrise.

Der Roman beschreibt buchstäblich eine Reise Maggies zu sich selbst und ist durch den Wechsel der Schauplätze und die Begegnungen Maggies mit ganz unterschiedlichen Menschen sehr unterhaltsam geschrieben.
Es ist ein Roman, der dazu aufruft, sein Leben im Augenblick zu genießen und zweite Chancen zu nutzen.
Durch Lucys Notizen und die Umsetzung ihrer Träume, die gleichzeitig auch jahrelang gehegte Probleme Maggies lösen wie das gestörte Verhältnis zu ihrem Bruder, ist der Roman jedoch auch hart an der Grenze daran zu übertrieben harmonisch und glückselig zu sein.


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