Freitag, 30. Dezember 2016

Buchrezension: Debbie Johnson - Weihnachtspunsch und Rentierpulli

 

Inhalt:

Für Maggie war Weihnachten schon immer ein Familienereignis mit quirliger Herzlichkeit und Mistelzweigen. Aber dieses Jahr ist Maggie allein über die Feiertage mit nichts als einer Flasche Baileys und einem Tiefkühltruthahn. Bis Marco Cavelli auf den verschneiten Straßen Oxfords buchstäblich in ihr Leben kracht. Ein Mann mit traumhaft braunen Augen – verlockender als frisches Weihnachtsgebäck. Dabei war es für Maggie bislang ein ungeschriebenes Gesetz, niemals einen Mann im Rentierpulli zu küssen.

Rezension:

Maggie ist 34 Jahre alt, allein erziehend Mutter der bereits fas 19-jährigen Tochter Ellen und hat sich mit einem eigenen kleinen Ladengeschäft in Oxford als Schneiderin selbstständig gemacht. Bei ihren Kundinnen handelt es sich oft um Bräute, die Änderungen an ihren Brautkleidern vornehmen lassen oder denen sie auch eigene Kreationen maßschneidert. Wenn Maggie dann zum Dank zu den Hochzeiten eingeladen wird, bedauert sie sich selbst dafür, dass sie zwar jung schwanger wurde, aber abgesehen von der einen folgenschweren Nacht noch nie eine Beziehung zu einem Mann hatte.

In der Vorweihnachtszeit hat sie im verschneiten Oxford einen Fahrradzusammenstoß mit dem Amerikaner Marco Cavelli, der zu einem Vortrag in der Stadt ist. Seine hochschwangere Schwägerin Leah überredet Maggie dazu, die Pflege für Marco und sein gebrochenes Bein zu übernehmen, da dieser sonst ganz allein in der Stadt wäre. Maggie selbst wäre zum ersten Mal über die Feiertage allein, da sowohl ihr Vater als auch ihre flügge werdende Tochter Weihnachten auf einer Kreuzfahrt bzw. mit ihrem ersten Freund in Paris verbringen werden. So nähern sich Maggie und Marco langsam an...

Marco war Maggie schon vor dem Unfall auf dem Spielplatz mit seinem Neffen als attraktiver Mann aufgefallen. Sie schätzte ihn allerdings als Macho und Frauenheld ein, dem sie nichts zu bieten habe. Dennoch öffnet sie sich ihm, erzählt von ihrer Vergangenheit und ihren wenigen Erfahrungen mit Männern. Auch Marco offenbart sich, dass er trotz einiger Beziehungen noch nie verliebt war. Es knistert zwischen den beiden, aber insbesondere Maggie ist aus Angst vor einem baldigen Abschied von Marco zurückhaltend und wehrt sich dagegen, sich zu verlieben.

"Weihnachtspunsch und Rentierpulli" ist eine süße Liebesgeschichte, die sich zur Weihnachtszeit flüssig lesen lässt. Ich empfand die Situation um den "Pflegefall" Marco etwas weit hergeholt und zu konstruiert. So ist ein junger Mann mit Gips meiner Meinung nach nicht an einen Rollstuhl gefesselt und benötigt auch keine Rund-um-die Uhr-Betreuung, insbesondere keine ambulante Krankenschwester, die morgens zum Waschen kommt.
Wie selbstverständlich schleppt Maggie Marco trotz Krücken und Rollstuhl zu all ihren Terminen, auch der Hochzeitseinladungen, mit. So entwickelt sich die Liebe zwischen den Langzeitsingles Maggie und Marco so schnell wie sie holterdiepolter im Schneematsch Oxfords ineinander gekracht waren.

Debbie Johnsons erster auf Deutsch erschienener Roman ist leichte, unterhaltsame Lesekost mit sympathischen Charakteren, aber eine Liebesgeschichte, die aufgrund der Kürze der Entwicklungsphase Tiefgang vermissen lässt.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen