Montag, 3. Oktober 2016

Buchrezension: Kemper Donovan - Wir beide, vielleicht

Inhalt:

Richard und Elizabeth sind beide um die 30 und leben in L.A. – ansonsten haben sie wenig gemeinsam. Während der chaotische Richard sich als Filmproduzent gerade so über Wasser hält, arbeitet die smarte Elizabeth erfolgreich als Anwältin. Kein Wunder, dass sie sich bisher nie begegnet sind. Das ändert sich, als ein unbekannter Gönner ihnen je 500.000 Dollar verspricht. Einzige Bedingung: Sie müssen sich ein Jahr lang einmal pro Woche treffen. Ihr Plan: Sie ziehen die 52 Dates durch, jeder sackt seine halbe Million ein - und geht danach wieder seiner Wege. Noch ahnen sie beide nicht, wie sehr diese Begegnungen ihr Leben verändern sollen.

Rezension:

Richard Baumbach und Elizabeth Santiago sind sich zuvor noch nie begegnet und erhalten überraschend das Angebot eines Anwalts jeweils 500.000 Dollar zu verdienen, indem sie sich ein Jahr lang einmal in der Woche für zwei Stunden treffen. Wer der Klient hinter dem Anwalt ist, der ihnen das "moralische Angebot" macht, erfahren sie nicht.

Elizabeth lebte bisher alleine für ihren Beruf als Anwältin und hatte noch nie eine Beziehung zu einem Mann. Richard ist der Typ "Lebemann" und arbeitet mehr oder weniger erfolgreich als Filmproduzent in Los Angeles.

Einerseits misstrauisch, andererseits neugierig nehmen sie das Angebot an und treffen sich in der Regel am Samstag Abend. Da sie sich nicht so viel zu sagen haben, beschließen sie, als Thema des Abends einen Film oder ein Buch auszuwählen, auf den oder das sie sich in der Woche vorbereiten.

Von dem Plot des Romans hatte ich mir eigentlich viel versprochen und mir eine Liebesgeschichte vorgestellt, die sich durch mehrere Dates zwischen dem Arbeitstier Elizabeth und dem lebenslustigen Richard entwickeln würde.

Das Buch konnte meine Erwartungen allerdings nicht erfüllen. Die wöchentlichen Treffen von Elizabeth und Richard empfand ich als unaufregend, die Gespräche der beiden langweilig.
Die Episode mit dem Obdachlosen, der durch einen Verkehrsunfall seine Familie verloren hat und um den sich Elizabeth kümmert, passte meiner Meinung nach nicht so richtig in den Roman und auch der Nebenschauplatz um die eifersüchtige Exfreundin von Richard wirkte nicht so gut platziert.

Beide Protagonisten waren weder besonders sympathisch, noch die Geschichte auf irgendeine Art und Weise romantisch.
Die Auflösung, wie die beiden durch ein Element in ihrer Vergangenheit doch noch ein verbindendes Element haben, war auch ohne großen Aha-Effekt.

Der Schreibstil von Kemper Donovan würde ich als gehoben bezeichnen - vielleicht habe ich durch die zum Teil komplizierte Ausdrucksweise den tieferen Sinn des Romans nicht verstanden?!


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