Inhalt:
Mithilfe eines Computers hat Sam seine Traumfrau Meredith gefunden. Als deren Oma Livvie stirbt, versucht er sie zu trösten: Er lässt seinen Rechner aus alten E-Mails eine neue Nachricht generieren, wie die Oma sie geschrieben haben könnte. Meredith ist begeistert! Sie will weiter mit ihrer virtuellen Livvie kommunizieren. Doch damit beginnen die Probleme. Und auch die tiefe Liebe zwischen Sam und Meredith steht bald vor einer großen Prüfung.
Rezension:
Sam ist Programmierer bei einer Dating-Agentur und entwickelt dort ein Programm, das für jeden den richtigen Partner findet, den "Algorithmus der Liebe". So findet auch er seine große Liebe Meredith. Als sich die Software als tatsächlich perfekt herausstellt, wird Sam von seinem Arbeitgeber entlassen, da die Kunden nach erfolgreicher Suche ihres Traumpartners nicht mehr auf eine Dating-Agentur angewiesen sind.
Dann stirbt Merediths geliebte Großmutter Livvie und Sam entwickelt, nun ohnehin arbeitslos zu Hause, für Meredith ein Programm, das ihr helfen soll, die Trauer und den Verlust zu verarbeiten. Durch die gespeicherten E-Mails und Videochats zwischen Livvie und Meredith ist die von ihm entwickelte Software in der Lage, authentische Chats zwischen Meredith und der toten Livvie zu ermöglichen. Neue Themen kann die virtuelle Livivie zwar nicht begreifen, aber ein alltäglicher Smalltalk, über den sich Enkelin und Oma unterhalten, ist als Simulation möglich.
Meredith ist überglücklich und überzeugt Sam, zusammen mit ihrem geschäftstüchtigen Cousin Dash davon, das Programm zu vermarkten und damit die eigene Firma "RePrise" zu gründen. Diese wird ein voller Erfolg, da nur die wenigsten Menschen in der Lage sind, nach dem Tod loszulassen und sich mit dem Lebensende einer geliebten Person abzufinden. Die Videochats und E-Mails sind nicht immer von Erfolg gekrönt und enttäuschend, da oft zu wenig Material vorhanden ist, um eine ausgiebige Kommunikation zwischen Lebenden und Toten zu gewährleisten. Es kommt sogar so weit, dass Eltern ihre todkranken Kinder im Krankenhaus dazu zwingen, E-Mails zu schreiben, so dass nach ihrem Ableben noch Kommunikationsmaterial für die Hinterbliebenen vorhanden ist, um die Software zu füttern.
Dann ereilt Sam und Meredith ein schwerer Schicksalsschlag und Sam beginnt den Tag zu verfluchen, an dem er diese Software entwickelt hat.
Als Hardcover ist der Roman mit dem Titel "Der Algorithmus der Liebe" erschienen, der wie ich finde, ansprechender klingt und inhaltlich mehr über das Buch aussagt. "Für jetzt und immer und danach" hört sich eher nach einer kitschigen Liebesschnulze an, was der Roman aber überhaupt nicht ist.
Der Roman ist zwar locker und mitunter pointiert und witzig geschrieben, aber aufgrund der Thematik nicht gerade leichte Kost. Die Trauer und wie wir Menschen damit umgehen sowie der Wunsch nach ewigem Leben ist allgegenwärtig. Bei der Wahl des Buches sollte man sich insofern von Cover und Titel nicht irreleiten lassen und eine Geschichte vom Suchen und Finden der Liebe erwarten. "Für jetzt und immer und danach" ist ein einerseits unterhaltsamer, aber auch tragischer Roman, der den Leser berührt und zum Nachdenken anregt. Würde man selbst ein solches Programm nutzten wollen, um noch ein letztes Mal (oder eine nicht endende Anzahl) mit einem geliebten verstorbenen Menschen sprechen zu wollen?
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