Inhalt:
Ein langer Sommer in Neuengland. Die Schwestern Alice und Natalie begegnen dem geheimnisvollen Maler Thomas Bayber. In jenen Tagen entsteht ein Porträt, dessen tragische Bedeutung erst Jahrzehnte später ans Licht kommen wird. Denn die Begegnung zwischen Alice und Thomas ist der Beginn einer tiefen Liebe und zugleich einer Lüge, die mehr als ein Leben zerstört...
Rezension:
Die beiden ungleichen Schwestern Alice und Natalie verbringen zusammen mit ihren Eltern im Sommer 1963 ihre Ferien in einem Ferienhaus am See. Die 13-jährige Alice ist ein pfelgeleichtes Kind, interessiert sich für die Natur und zeichnet am liebsten Vögel. Vor allem nachts wird sie aber zeitweise von starken Schmerzen geplagt, worüber sie aber nicht spricht. Die ältere Schwester Natalie ist aufsässig, lässt sich von ihren Eltern nicht mehr viel sagen und versucht lieber ihre weiblichen Reize ins Spiel zu bringen.
In einem Haus nebenan wohnt der junge, noch unentdeckte Maler Thomas Bayber, der die Familie während des Urlaubs zeichnet.
Acht Jahre später, als ihre Eltern bereits tot sind, kehrt Alice, die inzwischen an schwerer rheumatischer Arthritis leidet, an den Urlaubsort zurück und trifft dort wieder auf Thomas. Sie verbringt ein paar Tage bei ihm, bevor sie schwer von ihm enttäuscht abreist und zu ihrer Schwester zurückkehrt. Dort lebt sie, eingeschränkt durch ihre Erkrankung, die ihr das weitere Studium unmöglich macht, zurückgezogen.
Im Jahr 2007 kontaktiert Thomas Bayber, der inzwischen seit Jahren kein Bild mehr gemalt hat, seinen Vertrauten Dennis Finch und möchte ihm ein Werk zeigen, dass er bisher unter Verschluss gehalten hat. Finch ist zunächst misstrauisch, da er eigentlich gedacht hat, das gesamte Schaffenswerk von Thomas zu kennen. An der Echtheit der Zeichnung besteht kein Zweifel, allerdings ist das Bild nur ein Teil eines Triptychons. Thomas möchte das Bild nur in seiner Gesamtheit verkaufen, weshalb Finch gezwungen ist, die beiden weiteren Teile ausfindig zu machen. Als Bayber einen Schlaganfall erleidet, wird Finch klar, dass dieser nicht unbedingt auf der Suche nach den weiteren Bestandteilen des Triptychons, sondern vielmehr nach den Inhabern ist.
Die Geschichte spielt 2007 wird aber immer wieder durch Rückblenden unterbrochen, wodurch man den Hintergrund der Bildersuche erfährt und die Charaktere kennenlernt, die damit in Zusammenhang stehen.
Die Autorin legt dabei viel Wert aufs Detail. So werden die Gemälde Baybers und so mancher Vogel ausufernd beschrieben. Die eigentliche, tragische Familiengeschichte um die beiden Schwestern, die eine Hassliebe zu verbinden scheint, kam mir dabei zu kurz bzw. trat fast in den Hintergrund. Die weitschweifenden Erklärungen zu Kunst und Ornithologie haben mir dabei die Spannung und Freude am Lesen genommen. Ich musste mich anstrengen, um noch am Ball zu bleiben, um die einzelnen Fragmente der Geschichte um Alice, Natalie und Thomas Bayber zusammensetzen zu können. Erst nach über zwei Dritteln des Romans nahm die Erzählung ein bisschen an Fahrt auf, als Alice die Augen geöffnet wurden und sie das Handeln ihrer Schwester endlich reflektierte.
Der Klappentext hatte mich neugierig auf die Erzählung gemacht, aber "Das Gewicht des Himmels" blieb dann leider hinter meinen Erwartungen zurück. Selten blieben mit die Protagonisten eines Romans so fremd, dass ich für keinen eine Sympathie empfinden konnte.
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