Montag, 27. Mai 2024

Buchrezension: Tom Liehr - Im wechselnden Licht der Jahre

Inhalt:

Eigentlich ist Alexander Bengt mit seinem Leben zufrieden; seine Frau Tabea liebt ihn, genau wie seine beiden Kinder. Doch eines bereitet ihm Sorgen: sein nächster Geburtstag – der grausam runde Sechzigste. Ausgerechnet da zieht ein amerikanischer Songwriter in der Nachbarschaft ein, den Alexander bewundert und der ihn sogar auffordert, gemeinsam einen Song zu schreiben. Alexander hat das Gefühl, nun noch einmal richtig durchstarten zu können. Aber dann geschieht ein tragischer Unfall, und plötzlich sieht er sein ganzes Leben infrage gestellt. 

Rezension: 

Alexander Bengt ist glücklich. In Berlin (West) aufgewachsen, lebt er seit geraumer Zeit im Speckgürtel in Kleinmachnow. Er ist mit seiner ersten und großen Liebe Tabea verheiratet und hat mit ihr zwei Kinder.
Innerlich und äußerlich jung geblieben, kann er es kaum glauben, dass sein 60. Geburtstag unaufhörlich naht und für ihn damit das Lebensende bevorsteht. Allerdings läuft es beruflich gut - es gibt Anfragen, eins seiner Bücher zu verfilmen - und dann zieht auch noch das Musik-Idol seiner Jugend in seine Nachbarschaft und möchte mit ihm zusammen einen Song schreiben.
Doch das Glück ist fragil. Ein Unfall lässt plötzlich alles in den Hintergrund treten.

Das Leben von Alexander wird episodenhaft beschrieben. Es beginnt mit der Kindheit und Jugend in dem von ihm geliebten Berlin und wie er seine Traumfrau kennengelernt hat, die er auch im Alter noch verehrt.
In der Gegenwart angekommen und das bedrohliche Ereignis des 60. Geburtstags vor Augen, gibt es immer wieder Rückblenden, die mehr über sein Leben offenbaren.
Die Beschreibungen seiner Erlebnisse, die ihn prägten, oder der Personen, die ihm begegnet sind, sind amüsant und sehr unterhaltsam. Alexander wirkt als Figur lebensecht, im Herzen jung, manchmal ein wenig naiv, aber rundum sympathisch und mit aufrichtigem Interesse für seine Mitmenschen.

Die Geschichte über das Erwachsenwerden und den Umgang mit dem Älterwerden, über ein glückliches Leben und das Unglück, das einen schlagartig treffen kann, ist lebendig, unterhaltsam und humorvoll geschildert, vergisst aber auch nicht die ernsten Töne, die unweigerlich zum Leben dazu gehören.
Das Lebensgefühl der 1970er bis 2000er-Jahre wird wie das Porträt der Stadt Berlin authentisch vermittelt und lässt einen Hauch von Nostalgie verspüren.

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